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Auf der Suche nach dem inneren Kind

Spielen macht Kinder froh und Erwachsene ebenso!

Spielerisch klappt es sogar mit dem Zähneputzen. (Bild: pexels)

In meinem Haus wohnen ein Kleinkind in der Blüte seiner Autonomiephase, ein Kind am Beginn seiner Wackelzahnpubertät und ein pubertierender Hund. Nerven sind hier meist Mangelware. In diesem Durcheinander von Kindern und Hund ist mir etwas abhandengekommen: der Quatsch.  

Ich wurde während der letzten Wochen immer gereizter. Irgendwann hatte ich den Gedanken «Mama sein macht mir keinen Spass mehr». Diese Einsicht machte mich tieftraurig und ich fühlte mich schuldig. Ich liebe meine Kinder über alles. Wie konnte ich also undankbar sein und keine Freude mehr darüber empfinden, ihre Mutter zu sein? Der Alltag fühlte sich an wie ein Kampf. Ständig musste ich jemanden davon überzeugen, irgendwas zu tun, an bestehende Regeln ermahnen, oder Diskussionen darüber ausfechten, ob wir nun dieses oder jenes tun.

Die Erkenntnis lag irgendwo zwischen Büchern, Blog texten und den Geschichten von Mira und dem fliegenden Haus. Je genervter ich war, desto strenger und ernster wurde ich. Nicht die Kinder nahmen mir den Spass am Muttersein, sondern ich selbst mit meiner Herangehensweise! Ich erinnerte mich, wie wir früher Sinnvolles in Unsinn verpackt hatten. Und machte mich auf die Suche nach meinem inneren Kind.

Achtung Meteoritenschauer!

Zähneputzen ist bei uns immer ein leidiges Thema. Es benötigt viel Diskussion und Überzeugung die Zähne der Kinder zu putzen. Und so hüpfte ich an einem Abend aufgeregt zum Kind aufs Bett und schrie: «Achtung Meteoritenschauer, los wir müssen schnell deine Zähne putzen!» Das Kind, hellauf begeistert, stieg sofort darauf ein. Dass das ganze keinen Sinn ergab, war völlig egal.

Wir putzten die Zähne und zogen den Pyjama im Rekordtempo an, alles wegen der Meteoriten. Als wir fertig waren, fragte mich das Kind: «Mama, was sind eigentlich Meteoriten?» Seit diesem Abend jage ich täglich wilde Ganoven, Meteoriten, Fabelwesen und allerlei andere Gestalten in den Mündern meiner Kinder. Wir haben dieses Spiel früher auch gespielt. Aber irgendwie ging im stressigen Alltag das Spielen vergessen.

«Nanu, wo ist es hin?»

Es ist alles nur eine Phase, haben sie gesagt. Die Phase, die das Kind gerade hat, in der es nur Süsses essen will und nichts am Tisch probieren möchte. Sie hält aber leider schon lange an. Also fülle ich meinen Teller mit kleinen Fingerhappen und spiele, dass ich einschlafe. Das Kind stiehlt meinen Happen und isst ihn. Ich sage «Nanu, wo ist es hin?» und das Spiel fängt wieder von vorne an.

Mit Spass geht es viel leichter

Egal ob anschnallen im Auto, schnell aus dem Haus kommen, etwas Neues ausprobieren oder einkaufen in der vollen Migros – mit Spass geht es leichter. In einem Spiel kooperieren meine Kinder in fast jeder Situation, weil sie sich nicht übergangen fühlen. Und ich fühle mich viel wohler als Weltraumhundeprofessorin, als wenn ich die nörgelnde Mutter bin, die alle immer zurechtweist.  

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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1 Kommentar
  • Profilfoto von Refael
    Refael, 28.06.2021, 14:47 Uhr

    Ihr Blog ist sehr informativ.

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