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Etwas andere Skiferien in Engelberg

Skifahren mit Kindern zu Corona-Zeiten: Vieles ist anders und etwas geht gar nicht!

Skiferien zu Coronazeiten. (Bild: pexels) (Bild: Pexels)

Skifahren trotz Coronamassnahmen, Skischule für die Kids trotz fehlendem Mittagessen und Skispass trotz Minustemperaturen: Sollen wir es wagen oder sollen wir nicht? Lange haben wir hin und her überlegt und haben es schliesslich gewagt. Wir sind in die Skiferien mit unseren Kids und haben dabei festgestellt, auch auf der Piste ist alles anders.

Samstagmorgen an der Talstation Titlis in Engelberg. Es ist ein wunderschöner Tag, die Sonne scheint, doch es ist eisig kalt. An der Talstation hat es nur wenige Skifahrer, die auf die Piste wollen. Dick eingepackt und mit Mundschutz machen wir uns auf den Weg zu den Gondeln. Auch hier spürt man die Corona-Massnahmen. Der Sicherheitsdienst kontrolliert, ob alle ihre Masken tragen und genügend Abstand halten und vor dem Eingang hat es spezielle Absperrwege.

Keine fünf Minuten später sitzen wir bereits in einer Gondel. Penibel kontrollieren die Mitarbeiter, dass nur fünf Personen pro Gondel Platz nehmen, jede einzelne Gondel wird vor dem Einstieg desinfiziert. In der Gondel sitzend, schneit es durch die Fenster rein, ein gutes Zeichen, erkläre ich den Kindern. Denn wenn die Fenster offenbleiben, kommt frische Luft rein und die Viren bleiben draussen, hoffen wir mal.

Oben angekommen, verteilt sich die Masse auf die verschiedenen Pisten: Nie kommt man anderen Skifahrern näher, an den Liften muss man kaum anstehen. Die Kids sind happy, sie düsen die Piste runter und schon geht es wieder hoch, ohne Pause, denn wir sind beinahe allein.

Mittagessen auf der Piste

Die frische Bergluft, die herrliche Aussicht und zwei überaus glückliche Jungs, was will man mehr. Alles könnte perfekt sein, bis die grösste Herausforderung des Tages kommt, in Form des Mittagessens. Wäre es März und würde die Sonne scheinen, dann wäre es keine Frage: Ein Sandwich auf der Piste, ein Schoggistängeli zum Dessert und die Energiereserven wären wieder aufgeladen.

Aber es ist Februar, es ist windig und die Minustemperaturen fühlen sich mit der Bise einiges kälter an. Der Kleine friert und der Grosse hat Hunger. Zum Glück darf das Skigebiet heute das erste Mal die Terrasse öffnen und Take-away anbieten, sonst hätte der Skitag schon früher enden können. Nach einer kurzen Suche nach einem Platz für uns vier haben wir es geschafft.

Dank einer grossen Portion Pommes und einem warmen Punsch ist die Stimmung gleich wieder um einiges besser. Noch kurz im Restaurant aufwärmen, ohne Konsumation, versteht sich, und dann kann es wieder losgehen.

Ein paar Stunden später kommen wir über die Talabfahrt wieder im Dorf an. Zurück in der Wohnung blicke ich in zwei zufriedene und ausgeglichene Gesichter. Nach einem warmen Znacht fallen beide erschöpft ins Bett. Was will man mehr, fragt man sich jetzt? Ja, wir wollen mehr: Die Jungs sollen auch noch in die Skischule.

Skischule trotz Corona

Auch bei der Skischule ist aufgrund der Corona-Massnahmen vieles anders. Die Kids dürfen nur für drei Stunden in den Unterricht, da es kein Mittagessen gibt. Auch auf das obligate und bei meinen Jungs beliebte Skirennen müssen sie dieses Jahr verzichten. Die Skischule gibt sich aber alle Mühe, trotz Corona alles wie sonst zu machen.

Dies zahlt sich auch aus, die Jungs lernen fast noch mehr, die Kosten sind tiefer und nach der Skischule können wir jeweils noch gemeinsam die Piste unsicher machen. Zwar ist es jeden Tag eisig kalt, aber dank der richtigen Kleidung ist sogar dies erträglich. Nur wir Erwachsenen trauern jeweils dem gemütlichen Kaffee in der Bergbeiz nach, während die Jungs in der Skischule sind. Daraus wird nun eine kurze Kaffeepause im Stehen. Man gibt sich ja schnell zufrieden. 

Das grosse Fazit

Inzwischen ist die Woche wie im Flug vorbei, die Jungs haben ihren Skikurs bestanden und wir haben uns bereits an die kalten Pausen auf den windigen Terrassen gewöhnt. Zwar ist wegen Corona einiges komplizierter, das Angebot zum Teil auch auf das Minimum beschränkt, aber wir können sagen, die Ferien haben wir dennoch in vollen Zügen genossen.

Nichtsdestotrotz freuen wir uns alle auf den nächsten Winter. Dann können wir hoffentlich wieder gemütlich im warmen Restaurant das Mittagessen geniessen, die Kinder dürfen wieder bis am Nachmittag in der Skischule bleiben und wir können abends vielleicht auch wieder in ein Restaurant gehen, statt immer in der Ferienwohnung zu kochen. Nur etwas stimmt mich nach dieser Ferienwoche ein wenig nachdenklich.

Fünf Tage Skiunterricht und meine beiden Kinder, die 7 und 9 Jahre alt sind, haben es geschafft: Sie fahren inzwischen beinahe besser als ich. «Mami komm, wir fahren den Schanzenweg. Mami, lass uns Tiefschnee fahren. Komm endlich und fahr schneller!» Sätze, die ich dieses Jahr das erste Mal gehört habe und mit Sicherheit noch oft hören werde …

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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