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Diese Einschulungsnummer hab ich irgendwie verpasst

Schultüte zum Schulstart? Was für mich da reingehört

Anscheinend ist so eine Schultüte für die Einschulung zwingend erforderlich. Und natürlich auch die gut organisierte Schulstart-Party. (Bild: pixabay)

Elternbloggerin Sabrina Forrer weilt in ihren Ferien in Italien. Hier versucht sie auf den letzten Drücker, den Schulkarrierestart ihrer Tochter irgendwie besonders zu gestalten. Und sie hat gute Vorschläge, womit man eine Schultüte sinnvoll befüllen kann. Oder auch eine Schatzkiste.

Ich weiss ja nicht, wie ihr diese ganze Schulstartgeschichte organisiert, aber zumindest in meiner Mumbubble auf Insta sehe ich dieser Tage ständig irgendwelche Muttis, die irgendwelche Schultüten basteln, die sie dann befüllen mit zuckerfreien Süssigkeiten und handgenähter Fairfashion-Kindersportkleidung, die teurer war als das Auto meines Bruders.

Sie organisieren Einschulungsfeiern und backen thematische Torten und nähen monochrome Wimpelketten und behängen den Garten damit und laden alle Onkel und Tanten ein und bringen das neue Schulkind mit Pauken und Trompeten dazu, sich auf die Schule zu freuen.

Während ich dem ganzen Spektakel leicht konträrfasziniert zusehe, weile ich im Absatz des Italienstiefels unter einem Olivenbaum und esse Gelati. Je nach Tageszeit ersetze ich dieses auch grosszügig durch Vino rosso. Und denke mir dabei: Ach, diese Einschulungsnummer hab ich irgendwie verpasst …

Start in die Schulkarriere

Wenn ihr das hier lest, bin ich vermutlich noch immer nicht zurück zu Hause. Womöglich stecke ich noch im Stau oder sitze einfach in einem italienischen Restaurant und esse die 7689. Pizza. (Pizza in Italien, das ist eine Geschichte für sich. Ich sage nur so viel: Ich LIEBE sie mit jeder Faser meines 37-jährigen Körpers. Zurzeit besteht dieser zu rund 89 Prozent aus Pizza. Und die restlichen 11 Prozent sind Vino rosso. Ich glaub, wenn ich mir das Knie aufschlagen würde, würde ich Rotwein weinen. Rotweinen quasi. Es gibt doch diese mysteriöse «Madonna weint Blut»-Geschichte hier. Wenn ihr mich fragt: Das war kein Blut. Das war doch Rotwein. Verziehen sei's ihr.)

Jedenfalls beginnt morgen in Zug das neue Schuljahr, Luzern hat noch eine Woche Schonfrist, aber dann geht es definitiv los. Vor allen Dingen natürlich für diejenigen, die ihre Schulkarriere starten, sprich: für die Erstklässlerinnen. Und weil ich genau so eine zu Hause habe und im Grunde ungern irgendein kinderschönes Event auslasse, überlege ich mir natürlich, was sich auf den letzten Drücker noch so organisieren lässt.

Dieses Schultütending und womit man es befüllen kann

Dieses Schultütending aus Deutschland oder Amerika – oder weiss Gott, woher dieser Trend stammt – muss jetzt nicht unbedingt sein. Das Kind hat noch nie eine Erwartung in diese Richtung geäussert und in unserem Quartier ist das, glaube ich, auch gar nicht so verbreitet.

Vielleicht hole ich ihr stattdessen eine hübsche Holzkiste und bestücke diese mit Kleinigkeiten. Und ich meine wirklich Kleinigkeiten, so im preislichen Rahmen des Toilettenpapiers meines Bruders.

  • Ein paar gute Bleistifte – ich liebe gute Bleistifte fast so sehr wie italienische Pizza. Über Bleistifte hab ich kürzlich in der Zeitung so was Poetisches gelesen. Der Bleistift verscheuche das Phantasma des Absoluten und versichere seiner Trägerin zu jeder Zeit, dass sie noch im Vollbesitze ihrer Zweifel sei. Er sei quasi die materialisierte Vorläufigkeit. Noch nie hat jemand meine Liebe zu Bleistiften so sehr auf den Punkt gebracht.
  • Ein Gummitwist, weil Gummitwist spielen in der grossen Pause einfach wirklich für immer und ewig eine tolle Sache ist.
  • Ein Paar Glitzersocken, weil jeder Tag in Glitzersocken ein guter Tag wird.
  • Ein Edelstein. Weil sich dieser mit einer Geschichte so schön mit Magie aufladen lässt, die er am einen oder anderen Schultag in der kindlichen Faust immer wieder entfalten kann.
  • Ein Goldtröpfchen, wie wir es nennen. Ist einfach eine Mischung aus Mandelöl und dem ätherischen Lieblingsduft des Kindes. Ein bisschen Goldglitzer dazu und die Magie tut auch hier ihr Übriges. Das Kind kann es sich morgens auf die Arme oder den Hals streichen. Ein feines Kinderparfum, das bei uns nach Lavendel und warmen Umarmungen riecht.
  • Und obendrauf natürlich ein paar echte, ungesunde Süssigkeiten mit ganz viel Zucker. Oder eben zuckerfrei, ganz wie ihr mögt. Das Kind wird weder wegen des einen noch wegen des anderen Szenarios einen ernsthaften Schaden davon tragen.

Findet euren eigenen Einschulungs-Groove

Ich glaube, so wird das bei uns. Und die hübsche Holzkiste kann hinterher als Primarschatzkiste fungieren und allerhand kleine Andenken aus den ersten Schuljahren beherbergen.

Und falls ihr jetzt eher zur Sorte gehört, die keine Lust auf dieses Schultüten- oder Schatzkistending haben, dann lasst euch bloss kein schlechtes Gefühl machen. Jede Familie findet ihren eigenen Einschulungs-Groove und überlegt sich eben je nach Laune und Ressourcen irgendeine kleine Sache fürs zukünftige Schulkind. Ich glaube, das ist die Hauptsache. Nämlich, dass die neue Epoche im Leben des Kindes auf eine besondere Art gesehen wird.

Ein kleines Sorry an dieser Stelle für den Pizza-, den Madonna- und den Bleistiftexkurs. Aber die italienische Hitze verunmöglicht es mir, kohärente Texte zu verfassen.

Okay, es könnte auch am Rotwein liegen. Verziehen sei's mir.

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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