Sich nach der Schwangerschaft attraktiv fühlen – so gehts
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Durchzechte Partynächte, bestätigende Männerblicke, innige Frauengespräche. Im folgenden Blogbeitrag geht es darum, welche Dinge Frauen kurz nach der Geburt am meisten fehlen und wie sie sich das Gefühl, attraktiv zu sein, zurückholen können.
Ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass dieser Blogbeitrag vermutlich etwas quer in der Landschaft daherkommt. Besonders, wenn man bedenkt, dass dieses Thema auch die Forschung in der Geschlechter- und Ungleichheitsforschung meiner Doktorarbeit streift und ich vermutlich etwas anders darüber denken und schreiben sollte, als ich nachfolgend tun werde.
Um eines gleich klarzustellen: Natürlich kenne ich sie alle, die #metoo-Bewegung, die kritische Männlichkeitsforschung oder die feministischen Theorien. Aber das Thema Attraktivität ist und bleibt ein Thema, das Frauen vor, während und nach der Geburt nach wie vor stark beschäftigt.
Aufgefallen ist mir dieses Bedürfnis nach Bestätigung schon länger. Ich glaube, das begann bereits während meiner Schwangerschaft. Der Körper verändert sich, Hormone kicken rein. Auch ich war nicht mehr dieselbe. Und ich fühlte mich auch nicht so. Früher war ich ein richtiges «Tanzfüdli». Während meiner Studienzeit verbrachte ich zahlreiche Abende in Clubs.
Dort kannten mich auch oft die Türsteher mit Vornamen. Blond, gross, blaue Augen. Das hatte seine Vorteile und damit habe ich auch wissentlich gespielt. Bis ich meinen Mann traf. Die Discoabende wurden rarer. Die bestätigenden Blicke anderer Männer ebenfalls. Was aber keine Kritik an meinem Mann sein soll.
So veränderte sich unsere Paar-Liebessprache
Auch wenn er nicht unbedingt zu der Sorte Mann gehört, der seiner Frau tausend Komplimente macht. Er zieht es vor, Taten sprechen zu lassen. Was auch vor der Geburt unserer ersten Tochter so war. Damit hatte ich immer ein wenig Mühe. Gefunden haben wir uns trotzdem. Wir mussten eben unsere «Love-Language» – unsere Liebessprache – anpassen.
Da ist heute also dieser Mann, die Liebe meines Lebens, die eher zum Typ «Acts of Service» (Hilfsbereitschaft) und «Physical Touch» (körperliche Nähe) gehört. Ich hingegen gehöre eher zum Typ «Word of Affirmation» (Worte der Bestätigung) und «Quality Time» (Zweisamkeit). Aber was hat das mit Attraktivität zu tun? Ganz schön viel.
Natürlich könnte man jetzt einwerfen, ich sei oberflächlich. Aber hier einen Weg zu finden, fand ich besonders in den kräftezehrenden ersten Monaten nach den Geburten unserer Töchter schwer. Nicht wegen des mangelnden Schlafs. Oder wegen den herausfordernden Nächten, als sie Entwicklungsschübe durchmachten oder zahnten.
Ich musste mich in der neuen Rolle als Mutter wiederfinden. Mich aber auch als Frau meines Mannes (wieder-)finden. Schliesslich wollte ich ja auch für ihn attraktiv bleiben. Und für mich erst recht.
Mamas brauchen Komplimente
Natürlich weiss ich um den Wert und die Wichtigkeit von mir als Mutter für meine Töchter – und natürlich auch als Frau für meinen Mann. Da sind aber auch diese Gefühle des «Nicht-mehr-gesehen-Werdens» der Gesellschaft, wenn man einmal Mutter ist. Das erhielt ich erst wieder zurück, als ich mich mit meiner neuen Rolle anfreundete und wieder Fuss fasste im Arbeitsalltag.
Heute versuche ich mir bewusster Zeit für mich zu nehmen. Das heisst zum Beispiel, mich für einen Abend chic machen und mit Freundinnen etwas trinken gehen. Was übrigens auch eine ganz schöne organisatorische Herausforderung ist. Denn als Mama ist man auch für die Freundinnen früherer Partynächte nicht mehr so attraktiv wie früher – weil wir Mamis eben nicht mehr so spontan einen «draufmachen» können.
Trotzdem brauchen wir diese Freundinnen von früher. Denn sie erinnern uns an die Person, die wir waren, als es noch keine Kinder gab. Und diese Facette von uns ist nach wie vor da und wir müssen sie auch immer mal wieder ausleben können. Wir sind nicht nur Mamas, sondern Menschen. Wir mögen es, wenn wir bestätigende Blicke, wohlwollende Worte oder liebevolle Umarmungen erhalten.