Mit Baby und Kleinkind im Küchen-Umbauchaos
Wenn man eine neue Küche bekommt, heisst das erst einmal viel Umbaustress. Noch komplizierter wird es mit Kleinkind und Baby. Immerhin habe ich am Ende etwas Wichtiges daraus gelernt.
Die Geschichte beginnt bereits im Jahr 2019. Damals sind wir in unsere heutige Wohnung gezogen. Mit dabei: Das Versprechen, in zwei Jahren eine neue Küche zu bekommen. Trotz bevorstehender Umbauarbeiten: Für meinen heutigen Ehemann und mich war bereits damals klar, dass diese Wohnung das Zuhause für unsere Familie bleiben wird. Denn ich bin kein Fan des Umziehens.
Ich weiss noch, wie ich mich bereits damals auf unsere neue Küche gefreut habe. Vergeblich. Jahrelang ging nichts. Dann, anfangs 2024 – ich war hochschwanger mit unserer zweiten Tochter – wurden die Pläne langsam konkreter.
Schock – die neue Küche kommt
Nun hiess es, dass die neue Küche im April kommen soll. Das war ein Schock. Denn gemäss Geburtstermin sollte unsere Tochter dann erst wenige Wochen auf der Welt sein. Die Begeisterung hielt sich in Grenzen. Glücklicherweise wurde der Termin für die Küche erneut verschoben: auf den August. Das war zwar im ersten Moment besser, aber im Endeffekt nicht wirklich einfacher.
Ende August hätte die neue Küche fertig sein sollen. Aber wie so oft bei Handwerksarbeiten kam es anders. Nach drei Wochen Umbau war unsere Wohnung noch immer eine einzige Baustelle. Die Wände waren inzwischen zwar gestrichen, die Fugen aber noch nicht eingesetzt. Ich war müde. Und genervt. Das hat mein Mann mitgekriegt. Und auch mein Umfeld. Sorry dafür!
Eine Bohrmaschine als Wecker
Angefangen hat der Stress bereits bei den Ausräumarbeiten. Damit die Küche herausgerissen werden konnte, mussten wir ein paar Tage bei meinen Eltern verbringen. Danach konnten wir zwar wieder nach Hause, doch wirklich angenehm war es da tagsüber nicht. Also haben wir die nächsten Tage in der Badi verbracht.
Oft wurde ich gefragt, ob ich mich denn nicht auf meine neue Küche freue. Natürlich tat ich das. Aber es war eben auch enorm anstrengend. Nicht nur für mich, auch für die Körper unserer Kinder. Ihr Schlafrhythmus war – gelinde gesagt – total durcheinander. Da kommt aber noch mehr.
Mit Baby geht ein Umbau noch knapp in Ordnung, aber mit Kleinkind? Eine Tortur. Eigentlich schläft unsere zweijährige Tochter bis 9 Uhr. Doch wenn sie morgens um 8.30 Uhr von lauten Bohrgeräuschen geweckt wird, schreit sie lauthals nach ihrer Mama. Dafür kann ich ihr nicht einmal böse sein.
Und obwohl sämtliche Handwerker stets freundlich und zuvorkommend mit ihr umgegangen sind (ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle) –, gefreut hat sie der Lärm trotzdem nicht. Und schlafen konnte sie erst recht nicht mehr.
Schlimmer geht immer
Kürzlich hat mir eine Freundin erzählt, dass in ihrer Wohnung Schimmel entdeckt wurde. Das Problem ist offenbar bekannt, wurde ihnen aber bei der Wohnungsbesichtigung (natürlich) nicht mitgeteilt. Ich habe mich selten mit einem Menschen derart verbunden gefühlt wie mit ihr.
Dreimal könnt ihr raten, was ihr in den nächsten Monaten bevorsteht. Umbauarbeiten. Wohnungsbesichtigungen. Hochschwanger. Mit einem zweijährigen Sohn im Schlepptau. Ehrlich gesagt, weiss ich derzeit nicht, wer mit mehr Leid tut. Aber wenn ich höre, welche Umbauarbeiten auf sie zukommen, bin ich froh, dass es bei uns nur die Küche war.
Was ich aus den Umbauarbeiten gelernt habe? Dass ich beim nächsten Mal, wenn ich mir eine Wohnung anschaue, nach einem genaueren Zeitplan frage. Und vielleicht nach einer anderen Wohnung Ausschau halte. Denn so viel ist klar: Ein zweites Mal mache ich einen solchen Umbau nicht mehr mit.
Übrigens: Die Küche ist inzwischen fertig geworden. Umbauverzögerungen inklusive.