Mission Impossible? Schnell und gesund kochen mit Kindern
Wie kocht man mit zwei Kleinindern gesund und trotzdem ausgewogen? Die Antwort? Teilweise gar nicht. Meine Erfahrungen haben nämlich gezeigt: Es darf auch mal einfach sein.
Früher hätte ich gelacht, wenn mir jemand erzählt hätte, wie ich einmal kochen würde. Heute, mit einer Zweijährigen und einer Sechsmonatigen, muss ich zugeben: Kochen ist und bleibt eine meiner grössten Herausforderung im Alltag.
Vermutlich werde ich im folgenden Blogbeitrag der einen oder anderen Mama (und natürlich auch den Papas) auf den Schlips treten. Bitte nehmt es aber nicht persönlich. Ich rede hier von eigenen Erfahrungen, wie anstrengend Kochen mit zwei Kindern sein kann. Vor allem dann, wenn Frau am Mittag oder Abend alleine ist. Was bei mir doch relativ oft vorkommt, weil mein Mann am Abend oft arbeitet.
Gesund – aber auch gut soll es sein
Ich muss zugeben, als ich noch zu Hause bei meinen Eltern gewohnt hatte, habe ich das Kochen in den allermeisten Fällen meiner Mutter und meinem jüngsten Bruder überlassen. Ich war damals eher für das Tischdecken zuständig (wenn überhaupt) oder habe das Geschirr in die Spülmaschine gestellt.
Erst über die Jahre habe ich gemeinsam mit meinem heutigen Ehemann gelernt, was es heisst, gut und gesund zu kochen. Und das benötigt viel Zeit. Dass es auch anders gehen muss, habe ich mit der Geburt unserer ersten Tochter lernen müssen. Was ich damit genau meine? Im Laufe der letzten Monate habe ich einige Überlebensmassnahmen getroffen, die mir den Alltag heute erleichtern.
Anmachbrei, der Helfer in der Not
Mein Ehemann gehört (glücklicherweise) zur Sorte Mensch, die jeden Tag dasselbe essen können. Er ist sehr genügsam – ich bin das weniger. Und vermutlich hat unsere älteste Tochter diese beiden Eigenschaften ein bisschen von beiden geerbt.
Ja, es gibt durchaus Wochen, da verdrückt sie vier Tage hintereinander Heidelbeeren. Am liebsten morgens, mittags und abends. Am fünften Tag will sie dann aber nichts mehr von Heidelbeeren wissen. Vergangenen Sommer ass sie im zarten Alter von acht Monaten ein Stück Wassermelone nach dem anderen. Diesen Sommer hat sie teilweise nicht mal mehr Interesse an selbst gemachtem Wassermelonenglace.
Hat unsere älteste Tochter nur eine halbe Banane während des Tages gegessen und den Rest an Nährstoffen mit Milch aus der Flasche zu sich genommen, stresst mich das. Eltern mit Kindern im selben Alter erahnen vielleicht auch, weshalb. Irgendwann setzt natürlich das Hungergefühl ein. Und ratet mal, wann das gewöhnlich ist? In der Nacht. Augenringe am nächsten Morgen sind vorprogrammiert.
Mein Rezept, dass es nicht zu diesem Schlamassel kommt? Anmachbrei! Das geht immer. Am besten mit Vanillegeschmack. Das stopft auch mit zwei Jahren noch. Das Wort «stopfen» ist übrigens bewusst gewählt. Denn manchmal geht es schlicht und einfach darum, zu schauen, dass die kleinen Bäuchlein voll sind. Das «Wie» spielt dann eine untergeordnete Rolle.
Pizza vom Kurier tuts auch
So richtig anstrengend ist es für mich, wenn ich alleine zu Hause und für die Ernährung der Kinder verantwortlich bin. Und obwohl unsere ältere Tochter bereits zwei Jahre alt ist und sich selbst versorgt, tritt dann meist bald ein zweites Problem auf, wenn ersteres gelöst ist. Denn unsere jüngere Tochter trinkt immer noch am liebsten (nur) Muttermilch am Abend. Heisst für Mama: Sie trinkt jeweils fast zwei Stunden am Stück. Natürlich genau dann, wenn Mama eigentlich kochen müsste – Mission Impossible.
Ein Loblied singe ich vor allem auf meine Mutter, meinen Mann, meine Patentante oder meine besten Freundinnen, wenn sie in dieser Zeit das Kochen übernehmen und ich mich um das Kleinkind und Baby kümmern kann. Die Reihenfolge der helfenden Hände ist übrigens ganz bewusst so gewählt.
Und wenn es eben doch auch mal vorkommt, dass niemand da ist, der mich unterstützen kann, tut es eine Backofenlasagne auch – oder eine Pizza vom Kurier. Als Mutter von zwei unter zwei habe ich gelernt, pragmatischer zu sein. Dann nehme ich es eben auch mal in Kauf, etwas ungesunder als sonst zu essen.
Und dann passiert es auch schon – wie jetzt beim Schreiben dieses Artikels –, dass ich schmunzeln muss. Weil ich weiss, dass auch das nur eine Phase ist, die irgendwann vorbei sein wird. In einigen Jahren wird sie mir fehlen.