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Adventszeit einmal anders – und ohne Samichlaus

«Meinst du, das Christkindli bringt mir ein Handy?»

Die Briefe ans Christkindli kommen auch dieses Jahr an. (Bild: Pexels)

Endlich ist sie wieder da: die schöne Adventszeit. Auch wenn aufgrund von Corona in diesem Jahr alles ein wenig anders ist, die vorweihnachtliche Zeit lässt sich unsere Familie nicht nehmen. Dazu gehört natürlich auch der Brief an das Christkindli …

Guetzli backen, den Balkon mit Lichter schmücken und die Wohnung weihnachtlich dekorieren. Die Adventszeit ist für uns als Familie eine besonders schöne Zeit. Alles ist ein wenig besinnlicher und die Aufregung ist schon jetzt zu spüren. Dennoch steht in dieser Zeit viel Organisatorisches auf dem Programm.

Wann backen wir Guetzli, wann basteln wir die Geschenke für Gotte und Götti und wie verbringen wir den Samichlaustag? Mit diesen Fragen belagern mich die Jungs seit geraumer Zeit. Meine Antwort dazu jeweils: «Wir werden schauen, in diesem Jahr ist alles anders.»

Der Samichlaus im Wald

Was aber nicht heissen will, dass alles viel schlechter ist. Zwar kommt der Samichlaus in diesem Jahr erstmals nicht zu uns, aber das bedeutet ja auch nicht, dass es kein Chlaussäckli gibt. Wir holen dies in diesem Jahr einfach selbst im Wald. Mit Fackeln ausgerüstet werden wir dieses Mal zusammen mit dem Götti in den Wald gehen und dort die Chlaussäckli suchen.

Die Jungs freuen sich schon riesig darauf, schliesslich ist der Wald für sie jeweils der grösste Spielplatz. Wir Erwachsenen können die gewonnene Zeit nutzen, um wieder einmal mit dem Götti zu plaudern. Eine Win-win-Situation für alle. Ja und die Gotte/Götti-Geschenke können wir in diesem Jahr ohne Stress basteln, denn die vielen Apéros und Weihnachtsessen fallen dieses Jahr auch weg. «Kids first» ist demnach das heurige Motto. Auch dies freut die Kinder natürlich.

Das andere Weihnachtsfest

Und dann kommen wir zu dem Weihnachtsfest selbst. Hier gilt in diesem Jahr, weniger ist mehr. Während wir in den vergangenen Jahren immer mit der gesamten Familie und vielen Kindern unter einem Baum gefeiert haben, wird es in diesem Jahr nur eine Feier mit uns vier geben. Wieder eine Chance für unsere Jungs, dass wir nur für sie Zeit haben.

Zuerst ein kurzer Besuch bei den Grosseltern, natürlich alles so angerichtet wie beim bisherigen «alten» Weihnachtsfest: Beim Eintreffen ist der Baum verborgen und wir warten dann im Zimmer auf das Läuten der Glocken durch das Christkind. Danach brennen die Kerzen am Baum und die Kinder dürfen ihr erstes Geschenk öffnen.

Davon erhoffen wir uns einen kleinen Abbau der ganzen Weihnachtsaufregung und natürlich auch wieder eine kurze Möglichkeit mit den Grosseltern – immer mit dem notwendigen Abstand – Weihnachten zu feiern. Danach folgt ein ausgedehnter Spaziergang durch die beleuchtete Stadt Luzern, um die schöne Stimmung mit nach Hause zu nehmen. Abgerundet wird das Ganze durch ein feines Abendessen mit einer guten Flasche Wein für die Eltern und Süssem für die Jungs.

Die entspannte Bescherung

Für die Kids kommt jetzt der wichtigste Teil des Abends: die grosse Bescherung. Wir als Eltern sind so richtig entspannt, denn wir feiern in unseren eigenen vier Wänden. Die Jungs dürfen endlich mal die Geschenke richtig auspacken und zusammensetzen. Kein Spruch: «Lass doch die Lego-Schachtel noch zu, sonst verlierst du die Teile oder ein anderes Kind packt sie ein.»

Jetzt können sie alles auspacken, zusammenbauen, spielen und wenn sie müde sind, können sie auch einfach in ihr Bett. Und wir Eltern, wir geniessen die Zeit mit den Kindern und können dann auch zu einer gemässigten Zeit ins Bett, denn am nächsten Morgen sind wir ja auch wieder früh gefordert mit Zusammenbauen und Mitspielen. Auch hier wieder eine Win-win-Situation.

Die Wünsche an das Christkindli

Und was steht jetzt noch an? Genau, der Brief an das Christkindli oder, anders gesagt, der Wunschzettel. Meine beiden Jungs sind schon seit Wochen an der Liste, welche natürlich beinahe ins Unendliche ansteigt. Jeden Tag kommt ein neues Spielzeug auf die Liste, ein anderes Kleberli wird aufgeklebt oder eine neue Zeichnung ergänzt.

«Mami, wie schreibt man eigentlich Nintendo Switch?», fragt der Kleine, und der Grosse sagt: «Meinst du, das Christkindli bringt mir ein Handy?» Ich verdrehe die Augen, meine Antwort kennen sie schon, darum warten sie gar nicht mehr darauf und schreiben munter weiter. Irgendwann haben sie es geschafft und präsentieren mir stolz ihre zusammengerollten Zettel, welche mit einer schönen Schleife versehen sind.

Kein Corona mehr – ein schöner Wunsch

Dann dürfen die beiden ihre Zettel auf dem Balkon an das Geländer hängen, ein Windlicht dazustellen und hoffen, dass das Christkindli die Zettel bald abholt. In der Regel dauert dies ein paar Tage. Schliesslich ist das Christkindli nicht nur mit ihnen beschäftigt, erkläre ich dann jeweils.

Als ich, äh, das Christkindli dann endlich die Briefe einsammelt und die Zettel liest, fällt ihm beim Grossen der letzte Wunsch ins Auge: «Kein Corona mehr.» Ein schöner Wunsch, finde ich. Hoffen wir, dass dieser in Erfüllung geht.

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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