Kinder machen meinen Alltag tausendmal lustiger
:focal(50x50:51x51)/www.zentralplus.ch/wp-content/uploads/2025/02/Kinder-Chaos-im-Alltag.jpeg)
Mit kleinen Kindern bleibt im Alltag nichts, wie es mal war. Das Chaos wird zum ständigen Mitbewohner, alles wird anstrengender. Aber das meiste auch viel lustiger.
Dinge, die früher ganz normal waren, bekommen mit kleinen Kindern eine ganz neue Dynamik. Alltagsaufgaben werden zu kleinen Abenteuern. Manchmal auch zu absurden Slapsticknummern. Und oft merke ich erst mittendrin, dass ich gerade etwas mache, das ich mir früher nie hätte vorstellen können. Sieben Beispiele aus meinem Alltag:
1. Einschlafen und Aufstehen
Mit den Kindern den Tag zu verbringen, ist eine Sache. Aber die Nacht? Die ist eine ganz andere. Unsere Kinder schlafen nur ein, wenn wir singen. Besonders amüsant wird es, wenn ich so müde bin, dass mir die Augen zufallen. Dann vergesse ich Liedtexte oder singe plötzlich Gespräche aus dem Tag. Oder gar ungefilterte Gedanken aus dem Halbschlaf, die mich einfach überkommen.
So lange ich weitersinge, ist das kein Problem. Aber höre ich auf, meldet sich vor allem Emil (dreieinhalb). Erst wird gekuschelt, dann leicht gerangelt, dann rabiat geweckt. Trotz allem liebe ich dieses Ritual. Egal, wie chaotisch der Tag war – so schliessen wir ihn gemeinsam ab.
Morgens sieht es anders aus. Ich bin ein Morgenmuffel. Am liebsten würde ich mich unter der Decke verstecken. Leider nützt das nichts. Sobald entschieden worden ist, dass Papi wach sein muss, ist die Diskussion beendet.
2. Pakete auspacken
Natürlich habe ich mich auch vor meinen Kindern über Pakete gefreut. Aber heute macht es noch mehr Spass. Der Inhalt ist dabei für die Kinder zweitrangig. Hauptsache, es wird aufgerissen, ausgepackt und auseinandergenommen.
Das Beste: Die Verpackung wird weiter verwendet. Was früher Abfall war, wird heute zu Autos, Häusern oder Parkplätzen. Manchmal ist unsere Vorfreude so gross, dass wir im Treppenhaus auf die Pöstlerin warten – nur, um sie ja nicht zu verpassen.
3. Sich dreckig machen
Früher war Dreck lästig. Heute ist er – zumindest manchmal – pures Vergnügen. Sei es im Regen, im Schlamm oder beim Malen – alles, was verschmiert werden kann, macht Spass. Natürlich nervt es manchmal auch. Oder es gerät völlig ausser Kontrolle. Aber meist ist die Freude der Kinder so ansteckend, dass ich einfach mitmachen muss.
4. Putzen und Wäsche waschen
Seit wir einen Putzroboter haben, putzen unsere Kinder mit Begeisterung. Sie räumen extra auf, damit «Röbeli» freie Fahrt hat. Dann beobachten sie ihn aus sicherer Entfernung – am liebsten vom Bett oder Sofa. So wird Putzen plötzlich zur Kuschelzeit. Wir schauen Bücher an, plaudern und rufen «Röbeli» zu, wenn er was vergessen hat. Oder applaudieren, wenn er etwas besonders gut erledigt hat.
Auch die Wäsche ist ein Ereignis. Seit ein Dreirad in der Waschküche steht, spielen die Kinder Paketdienst mit den Wäschesäcken. Beim Aufhängen helfen sie auch. Leider geht es dadurch nicht schneller, aber dafür macht es viel mehr Spass.
5. Baden
Dank meiner Kinder habe ich die Badewanne wiederentdeckt. Gefärbtes Wasser, Schaumberge und Wasserschlachten gehören dazu. Das ganze Bad wird geflutet. Alles ist nass. Alles ist laut. Und alles ist unglaublich lustig.
Natürlich ist es nicht so entspannend wie ein Eukalyptusbad bei Erkältung. Aber Lachen, so sagt man, ist ja die beste Medizin. Zu meinem Unglück streikt Emil beim Baden gerade. Aber ich bin optimistisch, dass Elisa (anderthalb) und ich ihn zurückgewinnen.
6. Auf die Toilette gehen
Ja, ich vermisse es manchmal, alleine aufs WC zu gehen. Aber mit Kindern wird selbst das zum Event.
Emil verlangt eine detaillierte Erklärung, was ich gerade tue. Elisa hingegen hält mir den Spiegel vor: Sie setzt sich auf ihren «Schämel», tut so, als würde sie ein Buch lesen und lächelt mich zwischendurch an.
Was ich daraus mitnehme
Alleine aufs Klo gehen? Vergangenheit. Entspannende Eukalyptusbäder? Vergiss es. Aber dafür ist mein Alltag mit Kindern bunter, lauter und oft viel lustiger.
Manchmal stresst das, klar. Und nicht nur wenig. Manchmal frage ich mich, warum ich mitten in der Nacht ein spontanes Medley aus «Country Roads» und meinen letzten E-Mails singe. Oder warum ich einen Putzroboter bei seiner Arbeit kommentiere und anfeuere.
Aber dann wird mir klar: Heute ist es chaotischer, lauter – und tausendmal lustiger –, als es früher jemals einfacher war. Und genau so soll es bleiben.