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Kinobesuch mit wertvoller Erkenntnis

«Ich bin so froh, dass du meine Mama bist»

Der erste Kinobesuch wird für Kinder zu einem ganz besonderen Erlebnis. (Bild: zvg)

Passend zum verregneten Wetter der letzten Tage ging ich mit meiner Tochter das erste Mal ins Kino. Wir sahen uns den Film «Yakari» an und obwohl es kein Popcorn gab, war es ein grossartiges Erlebnis, aus dem Mutter und Tochter eine für sie wichtige Erkenntnis gewonnen haben.

Meine Kleine wird langsam gross. So ein richtiges Menschlein, das unglaublich viele Fragen hat und auch schon unfassbar viel von der Welt versteht. So richtig bewusst wurde mir das vor ein paar Monaten, als die Anmeldung für den Kindergarten ins Haus geflattert kam. Seitdem zeigt sie auch viel mehr Interesse an den anderen Kindern unserer Siedlung und sucht sich immer selbstständiger ihre Spielgefährten.

Ich merke, wie sich unsere Beziehung verändert. Mit einem Baby oder Kleinkind entsteht quality time einfach so im Alltag. Mit quality time meine ich Momente, die spürbar die Beziehung stärken. Nun haben wir beide unser eigenes Leben und unsere Schnittpunkte bestehen oft aus alltäglichen Ritualen.

Das erste Mal im Kino

Letzten Sonntag waren wir im Kino, ohne den kleinen Bruder. Dieses Ereignis genossen wir beide sehr. Ich erinnerte mich an meinen ersten Kinofilm und wie ich mich damals in den Armen meiner Mutter verkrochen habe, als ich Angst hatte.

Die Aufregung von mir und meiner Tochter beim Kinobesuch war gross. Kaum sassen wir im Kinosaal, ging es los, die Lichter gingen aus und die Bilder auf der Leinwand erwachten zum Leben. Der Blick meiner Tochter war unbezahlbar, der Mund blieb ihr wortwörtlich offen stehen und sie war die ersten Minuten nicht ansprechbar, so überwältigt war sie von der riesigen Leinwand. Der Film war mitreissend, berührend und doch kindergerecht. Mir gefiel dabei sehr gut, das «Yakari» selbst ein Kind ist und man als Erwachsener dazu eingeladen wird, die Welt aus Kinderaugen zu sehen.

Die Erkenntnis

Dieses gemeinsame Erlebnis erinnerte mich daran, wie wertvoll solche Momente zu zweit sind. Also fragte ich meine Tochter, ob sie Lust hätte, wöchentlich mit mir ein Projekt zu verfolgen. Sie war begeistert! Ihr Vorschlag: jede Woche ins Kino gehen. Wir einigten uns darauf, noch weiter zu überlegen. Ich glaube, was es schliesslich sein wird, ist gar nicht so wichtig, sondern vor allem wichtig ist, dass wir es zusammen machen. Denn ich erkannte, dass ich bisher immer davon ausgegangen bin, dass eine gute Beziehung zu meinem Kind selbstverständlich ist.

Meine Tochter ist dabei, immer mehr in ihr eigenes Leben zu starten und wenn ich auch in Zukunft ein Teil davon sein will, muss ich mich auch aktiv daran beteiligen. Auch diese Beziehung will gepflegt werden – genau wie andere Beziehungen, die ich mit Erwachsenen führe. Der Gewinn für die aktive Pflege unserer Beziehung? Unbezahlbare Momente wie jener an diesem Abend. Vor dem Einschlafen flüsterte meine Tochter mir ins Ohr: «Ich bin so froh, dass DU meine Mama bist.»

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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