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Sechs inspirierende Ideen für Bastelmuffel

Hilfe, die Bastelzeit naht – was auch mit zwei linken Händen funktioniert

«Mal ehrlich, wer will schon schrumplige Kastanien-Figürchen oder angemalte Zündholzschächtelchen in der Wohnung herumliegen haben?»

(Bild: Pixabay)

So schön der Sommer und die Badizeit waren, beides währt nicht ewig. Schon steht der Herbst mit seinen nassen Schuhen und dunklen Abenden vor der Tür. Was bieten wir unserem badiverliebten Kleinkind als Indoor-Alternative an? Eltern-Bloggerin Carole Kaelin präsentiert sechs kreative Bastel-Ideen für regnerische Nachmittage.

Mir graut davor, irgendwas aus Glitter, doppelseitigem Klebeband und einem leeren WC-Rölleli zu fabrizieren. Basteln ist nicht so meins und der Spassfaktor geht reziprok mit dem Anstieg des Aufräum- und Putzaufwandes nach der Bastelei gegen Null. Wir haben daher einiges ausprobiert, was auch mit Kleinkind und zwei linken Mamihänden funktioniert und uns Freude macht.

Hier meine 6 kreativen Tipps für Bastelmuffel:

1. Blätterwindlicht

Selbst gesammelte Blätter aus dem Wald auf ein leeres Konfitürenglas kleben, ein Kerzli rein und fertig ist das märchenhafte Windlicht. Das sieht stilvoll aus und kann schön in die herbstliche Dekoration integriert werden. Je nachdem ist ein wenig Hilfe eines Erwachsenen erforderlich, damit das Glas am Schluss vollständig beklebt ist. Beim Leimen sollte nur an den Händen des Kleinkindes ein bisschen Reinigungsaufwand entstehen; der Tisch kann vorher mit einer alten Zeitung abgedeckt werden. Diese Bastelei kann ideal mit einem vorgängigen Waldspaziergang zum Blättersammeln verbunden werden.

2. Spass mit Wasserfarben

Gute Vorbereitung (Tisch abdecken, eine grosse Rolle Haushaltpapier in unmittelbarer Nähe platzieren, denn der Wasserbecher kippt mindestens zweimal um, ganz sicher) ist hier alles. Danach können Mami oder Papi auch mal ein bisschen entspannen oder mitmalen und den Künstler in sich entdecken, während daneben minütlich neue Kunstwerke entstehen. 

3. Salzteig formen

Salzteig herzustellen ist nicht schwer: zwei Teile Mehl, ein Teil Salz, etwas Wasser, ein Löffel Öl, alles zusammenmatschen. Ganz Coole können noch Lebensmittelfarbe zum Teig geben und mit roten oder grünen Klumpen weiterarbeiten. Danach läuft’s wie beim Kneten, das kennt das Kind ja schon. Man kann Guetzliausstecher verwenden und mit einem kleinen Loch darin das Bastelresultat später als charmanten, selbstgemachten Geschenkanhänger verwenden. Oder grüne furchterregende Dinosaurier formen.

Nach der Trocknungszeit im Backofen bemalen wir unsere Kunstwerke. Tipp: Die gebackenen Teile mit Klarlack besprühen, so sind sie länger feuchtigkeitsbeständig. Der Erwachsene muss je nach Alter des Kindes etwas intensiver mitmachen – das Formen und Kreativsein nach Herzenslust macht aber selbst Bastelmuffeln wie mir Spass.

4. Zeitschriftencollage

Hier ist der Part des Erwachsenen höchst attraktiv! Er oder sie setzt sich mit ein paar Zeitschriften nach Wahl aufs Sofa und liest gemütlich. Das Kleinkind bekommt alle bunten Werbebeilagen oder einzelne Seiten aus der Zeitschrift zum Schnipseln mit der Kinderschere und zum Kleben nach Herzenslust. Dies kann ein Kleinkind bis zu einer Stunde (!) relativ ruhig (!) und alleine (!) beschäftigen. Der Reinigungsaufwand kann hier etwas grösser ausfallen (mikroskopisch kleine Papierschnipsel zusammenfegen, Leimspuren von Tisch, Sofa, Kind abwischen). Aber uns garantiert es ein paar gemütliche Leseminuten auf dem Sofa.

5. Blumentopf bemalen 

Der Aufwand des Erwachsenen ist hier wieder etwas höher, dafür winkt ein brauchbares Resultat zum Verschenken an Grosi oder Gotti. Die Blumentöpfe kann das Kleinkind mit grossem Pinsel und Lackfarbe schon gut selbst verzieren. Dann topfen wir gemeinsam ein Basilikum-, Rosmarin- oder Salbeipflänzchen ein und freuen uns über unser Werk. Eine schöne Nachmittagsbeschäftigung, am besten zu geniessen mit den letzten Sonnenstrahlen auf dem Balkon.

6. Weihnachtskärtchen

Ich kaufe kleine weisse Kärtchen im A5-Format, bunte Sticker mit weihnachtlichen Motiven sowie ein paar dicke farbige Filzstifte und schon kann es losgehen. Das Kind beklebt und bemalt die Kärtchen, wie es ihm gefällt, und ich schreibe dann noch «für Götti» darauf. Diese ganz persönliche Weihnachtskarte macht sich dann toll auf dem Päckli unter dem Baum.

Alle Tipps wurden auf Kleinkindtauglichkeit getestet und von allen Beteiligten für gut befunden. Auch das Bastelresultat überzeugte im Test. Ehrlich, wer will schon schrumplige Kastanien-Figürchen, angemalte Zündholzschächtelchen oder mit Glitzerstaub verzierte Holzschuhlöffel in der Wohnung herumliegen haben. Ich bevorzuge daher Basteleien, die danach entweder im Altpapier sanft entsorgt oder zügig weiterverwendet werden können. Die Hauptsache aber ist, dass das Kind Freude an seinem Tun hat – und Mami oder Papi macht’s auch noch Spass. Jetzt kann der Herbst kommen!

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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