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Zeit der Sachensucherinnen und Bastler

Herbstaktivitäten, die auch Kinder begeistern

Nicht nur Pilze werden im Herbst gesammelt, auch ganz viele andere Herbstschätze finden den Weg in unser Haus. (Bild: nst)

Ich bin ein grosser Herbstfan. Die leuchtenden Farben, das milde Herbstlicht – ja, gar der mystische Nebel – die feinen Herbstgerichte, all dies lässt mein Herz höherschlagen. Meine Kinder haben im Herbst ihre intensivste Zeit: die Zeit des Sammelns und Sachensuchens.

Werfe ich eine Trommel Wäsche an und es rumpelt verdächtig laut, so kann ich sicher sein, dass ich den einen oder anderen Stein nicht entdeckt habe. Steine gehen ja noch. Aber dies können wahlweise auch Schneckenhäuser, schöne Blätter, Holzstücke, glänzende Schoggipapierli oder Tannenzapfen sein. Der Herbst bringt mit all seinen Materialien unbegrenzte Möglichkeiten. Sind die Hosentaschen bereits übervoll, werden Kastanien, Baumblätter, Moos, Nüsse, Eicheln etc. in Stofftaschen nach Hause gebracht. Herbstschätze eben, welche alle bewundert, gesammelt, dekoriert und verbastelt werden wollen.

Zeit des Wanderns

Ich weiss nicht, wie es euch geht. Aber die Sache mit dem Wandern ist bei uns etwas diffizil. Verkünden wir Eltern, dass wir sonntags wandern gehen wollen, löst dies bei unseren Kindern wahrlich keine Begeisterungsstürme aus. Ködern können wir die Kinder mit Erlebniswegen, Bergbahnen und verschiedene Varianten, indem wir zum Beispiel eine Teilstrecke mit einem Trottinett bewältigen, Hängebrücken überqueren oder auch die Möglichkeit bieten, Sachen zu suchen.

Sind wir dann erst einmal dort, gefällt es (meist) allen Familienmitgliedern. Und falls nicht, kann immer noch das feine Picknick aus dem Rucksack oder die Portion Pommes an der wärmenden Sonne mit Blick aufs Nebelmeer die Stimmung heben.

Auf und davon

Beim Vogelzug waren wir mit Feldstecher und Notizblock dabei. Tausende Vögel verlassen ihre Brutgebiete in der Schweiz, um in wärmere Gefilde zu fliegen. Wir haben den Vögeln tschüss gesagt und eine gute Reise gewünscht. Wir wissen, dass viele Vögel nicht mehr zurückkehren können, dies macht traurig, zeigt aber auch eine Realität auf.

Ich werde wehmütig beim Beobachten der Vögel. Dem Winter entfliehen, es den Erlenzeisig, Rohrweihen und Wiesenpiepern gleichtun und an einen warmen Ort flüchten. Ach, das klingt ziemlich verlockend. Nur schon irgendwann wieder unbeschwert reisen können, ohne Tests und die Sorge, dass die Grenzen wegen Covid schliessen könnten. Das wäre schön.

Mit dem Laubrechen im Garten

Unser Garten verfärbt sich zurzeit wunderbar bunt. Die Erde riecht feucht, Pilze schiessen aus der Ökowiese – okay, auch Mäusehaufen – Blätter tanzen im Wind und legen sich wie eine Decke über unseren Garten. Die Frölein lieben es, Blätterhaufen direkt bei der Schaukel aufzuhäufen und sich dann aus der Höhe fallen zu lassen, hinein ins Blätterbeet. Aber wir machen den Garten ebenso parat für den Igel und seine Freunde – dazu schichten wir Laubhaufen und Äste. Unser Garten muss keineswegs «pützled» und aufgeräumt sein. Vielmehr soll er kleinen und grossen Tieren Unterschlupf und Nahrung bieten.

Das alljährliche Mosten mit den Kindern fällt dieses Jahr leider aus. Aufgrund des nasskalten Frühlings und des Hagels im Sommer geben unsere Bäume diesen Herbst keinen einzigen Apfel her. Birnen haben wir nur ganz wenige pflücken können und die landeten direkt in unseren Bäuchen. Gut gibt’s den Buuremärt bei uns im Dorf. Dort können wir den Most kaufen, Kürbisse zum Schnitzen und Suppe kochen, ebenso.

Kürbisse zum Schnitzen und zum Kochen findet man auf dem Markt. (Bild: nst)

Basteln, wenn es draussen stürmt

All die Schätze, die wir gesammelt haben, werden dann an Hudelwettertagen verbastelt und das Haus wird mit den Kreationen dekoriert. Mit Vorteil hat man da genügend Leim – auch die Patronen für den Heissleim – Federli, Wackelaugen zum Aufkleben, Draht und farbiges Papier bereits zu Hause.

Auch das erste wärmende Cheminéefeuer tut der Seele gut. Hereinkommen, hinter uns die Türe schliessen. Mit roten Backen, einem Lismer um die Schultern und einer dampfenden Tasse Tee auf dem Schoss sitzen wir da und horchen dem Knistern des Feuers. Da kann es draussen noch so garstig sein. Drinnen haben wir es dermassen kuschelig. Herbst, du schöne Jahreszeit, du meinst es gut mit uns.

Mit all den Herbstschätzen wird viel gebastelt. (Bild: nst)
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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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