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Wie ich mich vorbereitet habe

Die optimale Geburtsvorbereitung: Gibt es die überhaupt?

Nicht nur die Vorbereitung fürs Kind ist während der Schwangerschaft wichtig, sondern auch die Geburtsvorbereitung. (Bild: Symbolbild: pexels)

Meine erste Schwangerschaft war eine wunderschöne Zeit. Diese neue Etappe in meinem Leben hat mich verändert und zu einem anderen Menschen gemacht. In der Hoffnung, dass meine Erfahrung in der Geburtsvorbereitung auch anderen Frauen Mut macht, teile ich diese persönliche Erfahrung.

Zugegeben: Die letzten neun Monate sind regelrecht vorbeigerast. Kaum habe ich gewusst, dass ich schwanger bin, haben auch schon die ersten Vorsorgeuntersuchungen begonnen. Heisst: Termine hüben wie drüben. Nie hätte ich gedacht, dass das Heranwachsen eines Kindes mit derart vielen «Sicherheitsvorkehrungen» verbunden ist. Obwohl ich natürlich wusste, dass die eine oder andere Ultraschalluntersuchung folgen würde. Wie viele es letztlich aber gewesen sind, das weiss nur meine Krankenkasse.

Je näher dann der Geburtstermin rückte, desto zahlreicher wurden auch die Kontrolluntersuchungen. Weil ich noch im ersten Trimester an Corona erkrankte, kamen bei mir im letzten Trimester noch weitere hinzu. Also musste ich meiner Gynäkologin alle zwei Wochen einen Besuch abstatten. Dies nur um sicherzustellen, dass das kleine Wunder auch gut wächst. Und das tat sie glücklicherweise auch!

Der Austausch mit anderen (werdenden) Mamas

Neben all diesen Kontrollterminen gibt es gegen Ende der Schwangerschaft aber noch einen anderen Termin. Diesen sollte man zur optimalen Geburtsvorbereitung vor allem bei einer ersten Schwangerschaft nicht missen: den Geburtsvorbereitungskurs. Besonders wertvoll fand ich es, dass ich mich dort mit anderen werdenden Mamas austauschen konnte. Und dieser Austausch hat mir vor allem in Hinblick auf die bevorstehende Geburt Selbstvertrauen gegeben und Ängste aus dem Weg geräumt.

Während des Kurses haben wir dann auch noch unsere Telefonnummern ausgetauscht, um uns zu einem späteren Zeitpunkt zu einem Café zu treffen und offene Fragen zu klären, die wir im Kurs nur gestreift hatten. In unserem Chat wurden in den letzten Wochen auch die ersten Babyfotos der kleinen Wunder gepostet.

«Wir Frauen sind dafür gemacht, Kinder zu kriegen»

Neben all den werdenden Mamas war und ist eine Person für mich ein ganz besonderer Rückhalt: meine eigene Mutter. Als Mutter von vier Kindern wusste sie nicht nur, was ich in welcher Phase brauchte. Sie hat mir auch die Angst davor genommen, meinem Kind zu schaden, wenn ich dieses oder jenes esse oder davor, an der Geburt zu scheitern. Hinsichtlich der Geburt sagte sie jeweils: «Wir Frauen sind dafür gemacht, Kinder zu kriegen. Schliesslich tun wir das seit Jahrtausenden.»

Und sie hat recht. Auch wenn jede Frau mit anderen Höhen und Tiefen während der Schwangerschaft und der Geburt kämpfen muss, vereint uns letztlich die Erfahrung, dass unsere Körper das können – und zwar jeder Frauenkörper. Und genau dieser Gedanke hat mich mit einer unglaublichen Kraft durchtränkt.

Die Rolle des Partners in der Geburtsvorbereitung

Ebenso wichtig wie dieses neugewonnene Netzwerk an Frauen war für mich der zweite Kurstag. Dieser wurde gemeinsam mit dem Partner oder derjenigen Person, die die Geburt begleitet, absolviert. Wie beruhigend ein solcher Austausch auch für unsere Männer sein kann, habe ich erst einige Tage nach dem Kurs realisiert. Weshalb? Obwohl wir Frauen letztlich diejenigen sind, die die Kinder auf die Welt bringen, sollten unsere Partner genauso auf unserem Weg in den Geburtsprozess miteinbezogen werden.

Selbst wenn sie nur da sind, um dem Personal mitteilen, welche Wünsche wir in Bezug auf die Geburt haben, auf einem Stuhl Platz nehmen oder uns während der Geburt liebevoll über den Rücken streicheln. Denn alle diese Erfahrungen helfen nicht nur hinsichtlich der Stabilität der Partnerschaft. Sie führen bereits vor der Geburt des Kindes zu einer engeren Bindung und geben ihnen eine gewisse Sicherheit, einen wichtigen Beitrag zu leisten.

Gefühl des Aufgehobenseins vor und während der Geburt

Mich hat dieser Gedanke – jederzeit aufgehoben zu sein – vor allem in den letzten paar Wochen vor der Geburt! – positiv getragen. Dadurch hatte ich nie das Gefühl, dass unser gemeinsames Kind oder ich alleine sind. Und genau dieses Gefühl des Aufgehobenseins wünsche ich jeder Frau, die ihr erstes Kind erwartet. Mit diesem Gedanken bin ich letztlich auch in meine Geburt gegangen.

Ob es also eine optimale Geburtsvorbereitung gibt? Das kann ich nicht abschliessend sagen. Was ich jedoch sagen kann: Verbringe möglichst viel Zeit mit Menschen, bei denen du dich wohl fühlst und die dich unterstützen. Denn dieses Gefühl des Aufgehobenseins spürt auch das Kind. Egal, ob das ein Partner ist, die eigenen Eltern sind oder die beste Freundin ist.

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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