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Wie ich als Mutter lernte die Zeit besser einzuteilen

Der Kampf gegen die Zeitdiebe

Kind da, Zeit weg?

(Bild: pixabay)

Bevor ich Kinder hatte, hatte ich nie Zeit; war immer im Stress und rannte von Termin zu Termin…und jetzt? Fast acht Jahre bin ich inzwischen Mami und habe immer noch keine Zeit. Aber es ist trotzdem viel besser, warum? Weil ich die wenige Zeit, die ich habe, viel besser nutze.

Als Kind war ich begeistert vom Buch «Momo» und ihren Kampf gegen die grauen Herren, die Zeitdieben. Diese bösen Mächte wollten den Menschen die Lebenszeit und damit die Freude am Leben rauben. Doch die kleine zierliche Momo schaffte es am Schluss die grauen Herren zu vernichten und die Zeit wieder den Menschen zu schenken. Eine schöne Geschichte, welche mich auch heute noch als Erwachsene und besonders als Mami immer wieder einholt. Denn vor allem jetzt, geht es darum die wenige Zeit die man hat, gut einzuteilen.

Kind da, Zeit weg

Mit der Geburt meines ersten Kindes änderte sich mein Leben von einer Sekunde auf die andere schlagartig. Konnte ich vorher mehr oder weniger mein Leben und die Zeit selbst einteilen, wurde das plötzlich fremdbestimmt. Während ich noch als Schwangere von einem Termin zum nächsten huschte, musste ich mich als Mami plötzlich umorganisieren. Wenn der Kleine Hunger hatte, wollte er an die Brust, wenn die Windeln voll waren, mussten sie gewechselt werden. Egal ob ich gerade am Aufräumen war, ein Kaffee trank oder im vollgestopften Bus sass. Wenn es dem Kleinen nicht mehr passte, meldete er sich, unüberhörbar und es musste gehandelt werden. Ich kam also nicht darum herum, mein Zeitmanagement zu ändern.

Planung ist das halbe Leben

Bevor ich das Haus verliess wurde jeder noch so kleine Ausflug komplett durchgeplant. Habe ich Windeln, Schoppen, wo ist der Nuggi…und habe ich genügend Wechselkleider dabei. Ja, ich wurde von der chaotischen Single-Frau zur sogenannten Familienplanerin.  Die Zeit wurde dadurch noch mehr zu einem besonderen Gut. Weil als Mami hat man zwar viel Zeit für den Kleinen aber keine Zeit für sich. Aber etwas wusste ich von Anfang an. Auch wenn die Zeit rar ist für mich selbst, eines werde ich trotzdem immer machen: Duschen! Und wirklich, ich schaffte es immer. Manchmal ganz entspannt, als der Kleine schlief. Häufig war es aber eher ein viel zu kurzes Intermezzo, da der Kleine beinahe den Leib aus seinem Körper schrie. Egal ich schaffte es. Mein persönliches Highlight!

Auch die Nacht will geplant sein

Und dann gab es die Nächte, ja die langen Nächte. Am Anfang wurde ich jeweils in sehr kurzen Abständen aus meinem tiefen Schlaf geweckt. Der Kleine hatte Hunger! Während andere Kinder einen 4 bis 5 Stunden Rhythmus hatten, war meiner schon nach weniger als 2 Stunden wieder hungrig. Ich kam also vor lauter Brust geben, Windeln wechseln und Kleider anziehen, kaum dazu zu schlafen. Auch hier musste also alles so gut wie möglich geplant werden, dass genügend Zeit für meinen Schlaf blieb. Das Zimmer wurde umgestellt, die Windeln auf dem Wickeltisch bereitgelegt und auch alles andere für die Nacht vorbereitet. Nichts wurde dem Zufall überlassen.

Einfach Zeit haben

Inzwischen gehören die langen Nächte der Vergangenheit an, die Windeln sind weg, ein zweites Kind schon länger da und dennoch ist die Zeit ist noch immer rar. Zwar habe ich wieder mehr Zeit für mich, aber auch sie muss vorher gut eingeplant sein. Sonst geht sie zwischen Hausaufgaben machen, auf den Tschuttiplatz gehen und gemeinsam Geschichten lesen, unter. Daher wird jeder Tag im Voraus geplant: Die Kleider schon am Vorabend bereitgelegt, die Schulsachen gepackt und das Znüni vorbereitet. So bleiben mir am Abend noch ein paar Minuten, um in einem spannenden Buch zu lesen, bevor mir vor Müdigkeit die Augen zu fallen. Genau, als nächstes werde ich mit meinen Jungs «Momo» lesen, damit sie schon früh lernen, die Zeit zu schätzen. Denn es wird sie immer geben, auch bei mir: die bösen grauen Herren… die Zeitdiebe!

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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