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Alternativen durch improvisieren, umdenken, zaubern

Ein magischer Herbst für die Familie – trotz Corona

Alternative Herbstrituale finden und Kinderaugen trotz Corona strahlen lassen. (Bild: Pixabay)

Die goldene Herbstzeit lädt normalerweise zu vielen tollen Veranstaltungen und Aktivitäten ein: Räbeliechltiumzüge, Halloween, Theaterbesuche und Kerzenziehen lassen Kinderaugen strahlen. Normalerweise. Dieses Jahr ist alles etwas anders. Wie man trotzdem das Beste aus der schönen Jahreszeit macht, schreibt Sabrina Forrer in ihrem Blogpost.

Die langen, trödeligen Sommertage am See sind vorbei und insgesamt fährt die Herbstzeit mit all ihren Highlights bis Weihnachten wahnsinnig üppig auf. Die Natur performt nochmals mit voller Kraft: Saftige Äpfel, süsse Zwetschgen und riesengrosse Kürbisse kredenzt sie uns als Schlussbouquet der Erntesaison. Kastanien werden gesammelt und in der heimischen Stube in hübsche Basteleien verwandelt.

Die Theaterhäuser öffnen wieder ihre Tore und laden ein zu manch einem kinderkulturellen Hochgenuss. Am herrlich duftenden Maronistand unter der Egg gehen wir selten vorbei, ohne uns eine Tüte himmlisch-warmer Kugelmagie zu kaufen. Wir freuen uns aufs Kerzenziehen im Vögeligärtli, auf den Räbeliechtliumzug im Quartier und auf den Besuch des hochverehrten Samichlauses. Dies, um nur eine kleine Auswahl aus dem voluminösen Angebot der Herbstauslage zu nennen.

Unser Alltag ist ihre Kindheit

Heuer aber fällt vieles davon aus. Die meisten Kinder-schönen Events sind abgesagt. Daheim bleiben, heisst die Devise, auch für die Herbst- und Winterzeit. Das ist nur richtig, denn wir wollen dem Coronavirus natürlich den Garaus machen. Dennoch bleibt ein bisschen Wehmut zurück.

Schliesslich gehört auch dieses erste Jahr der Zwanziger zur Kindheit meiner Zwerge. Zur Kindheit eurer Zwerge. Im Sinne von «unser Alltag ist ihre Kindheit» müssen wir uns im kommenden Halbjahr womöglich in der Zauberei üben und für ein bisschen Kindheitsmagie in den heimischen vier Wänden sorgen.

Bei uns wird jeder «Kräuterfeenfurz» gefeiert

Ich persönlich lasse sowieso kein Kinderfest ungefeiert vorüberziehen. Das Debüt im Jahreskreis ist bereits der Dreikönigstag, der alljährlich mit einem Königinnenbad zelebriert wird. Kleopatra selig hätte ihre helle Freude daran. Selbstredend darf auch der Königskuchen samt Krone nicht fehlen.

Ich erspare mir (und euch) an dieser Stelle die Aufzählung der Feiertagslitanei übers ganze Jahr, aber wir feiern einfach jeden Kräuterfeenfurz mit einem Kinder-schönen Ritual.

Alternativen finden, lautet die Devise

Spannend ist im Moment nur der letzte Sechstel des Jahres. Halloween ist gerade passé. Der Klingelmarathon und «Trick or Treat» fielen dank Corona natürlich aus und so mussten wir etwas improvisieren, um unseren Zwergen den Gruselevent trotzdem in einem passenden Rahmen zu ermöglichen.

Wir entschieden uns für eine Baumplünderei im Wettsteinpark. Das Rezept ist denkbar einfach: Man hänge ein paar Süssigkeiten in die Bäume, zünde einige Kerzen im Glas an, spiele via Boom Box Gruselmusik und lasse die Kinder in den Bäumen rumklettern, um Naschereien zu plündern.

Mittlerweile ist bereits Anfang November und eigentlich stünde der Räbeliechtliumzug vor der Tür. Diese wunderbare Tradition bringt Licht in die dunkle Jahreszeit. Deshalb soll sie auch im Coronajahr Platz finden. Ein Laternenlicht ist schnell gebastelt und vielleicht bekommen heuer sogar die Puppen der Kinder eine Laterne in Kleinformat.

Damit werden wir an manchen dunklen Abenden im Quartier herumziehen. Und im Übrigen liegt noch so viel mehr Magie in der Sankt Martinszeit als die blosse Laternenbastelei.

Barmherziger Soldat und Lebkuchen

St. Martin wird am 11. November gefeiert. Er war ein barmherziger Soldat, der seinen roten Mantel für einen bettelarmen Mann zerteilte. Die Thematik ist die Nächstenliebe, die Wärme und eben: das Licht. Wir feiern diese Zeit traditionell mit der Martinsgeschichte, die ich ein bisschen besonders inszeniere, mit Licht und einigen Figuren.

Vielleicht malen wir hinterher mit den Kindern ein Bild von der Szene, die uns am besten gefallen hat. Vielleicht backen wir Martinsgänse aus einem süssen Lebkuchenteig. Vielleicht. Es geht nicht darum, möglichst viele Ideen zu generieren und diese abzuarbeiten. Sondern darum, unseren Kindern eine Alternative zu all den abgeblasenen Erlebnissen zu bieten.

Das umzusetzen, was uns leichtfällt und sich einfach in unseren Familienalltag integrieren lässt. Denn das Allerletzte, was uns dieses aufgeblasene Coronavirus nehmen sollte, ist die Magie des Herbstes. Und damit einen Teil der Kindheitsmagie.

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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