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Liebe, Leben und Loslassen

11 Lektionen, die mir meine Kinder fürs Leben schenkten 

Auch ich habe einige Dinge von meinen Kindern gelernt, die ich immer in meinem Herzen tragen werde. (Bild: Adobe Stock)

Elternsein ist eine Achterbahnfahrt voller Herausforderungen und magischer Momente. Welche wertvollen Lektionen meine Kinder mir in 15 Jahren beigebracht haben, liest du hier.

Noch immer muss ich laut lachen, wenn ich daran denke, wie ich meinen Mann mit einem Schnuller überrascht habe, um ihm zu sagen, dass ich mit unserem ersten Kind schwanger bin. Damals war das eine ziemlich kreative Idee. Vieles hat sich in den vergangenen 15 Jahren verändert, und gerne nehme ich dich mit auf einen Rückblick: 

1. Planung ist zwecklos

In meinem Leben vor den Kindern war ich gut organisiert und hielt die Fäden in der Hand. Von den Kids habe ich gelernt, dass alles einfacher läuft, wenn man nicht so viel plant, nicht zu viel in den Alltag und die Wochenenden packt und sich häufiger an den kleinen Dingen erfreut, etwa die Schnecken am Wegesrand. 

2. «Me time» ist sehr wichtig 

Lange bevor ich den Begriff «me time» überhaupt kannte, lag mein Fokus bei meinen Kindern und der Arbeit. Dadurch habe ich häufig ausgerechnet mich selbst vergessen. Mein Mann hatte mich öfters darauf aufmerksam gemacht, dass ich mich hinlegen könnte, wenn die Kinder in Ruhe etwas spielen. Stattdessen habe ich lieber etwas im Haushalt erledigt. 

3. Vergangenheit 

Mit vielversprechenden Karriereaussichten und einem liebevollen Partner war ich bereits voll im Erwachsenenleben angekommen. Mit dem Wachsen der Kinder wurden zum Teil auch meine alten Glaubenssätze lauter und hörbarer. Erwachsensein ist kein Garant dafür, dass alle Erfahrungen aus der Kindheit verarbeitet sind. 

4. Hilfe annehmen

Wir wollten als Eltern unabhängig sein und haben hierbei viel zu wenig die Hilfe von Eltern, Geschwistern oder Bekannten in Anspruch genommen. Ein- bis zweimal im Jahr eine Übernachtung zu zweit, das wars. Dies hat uns sehr viel Energie gekostet, jedoch glücklicherweise nicht unserer Paarbeziehung geschadet. 

5. Am Tisch sitzen bleiben ist mühsam 

Ich selber musste als Kind jeweils sitzen bleiben, bis alle fertig gegessen hatten – das war in dieser Zeit absolut üblich. Diesen Wert wollte ich meinen Jungs weitergeben und musste schnell einsehen, dass dieser alte Zopf nun wirklich in den Abfalleimer gehört. Heute bleiben die Jungs gerne sitzen, wenn wir Besuch haben, und diskutieren mit. Somit: Happy End. 

6. Selbständigkeit fördern 

Schwierig finde ich es auch heute noch, wenn die Jungs in der Schule oder im Verein vor Herausforderungen stehen. Dann einfach abwarten und nicht direkt eine Lösung auf dem Präsentierteller bereithalten – das ist eine Kunst. 

7. Eltern dürfen Schwächen zeigen 

Ich nerve mich noch heute, wenn bei meinem Mitarbeitergesprächsbogen nicht alle Häkchen bei «sehr gut» sind, und erzähle das auch den Kids, wenn sie selber mit ihrem Zeugnis mal wieder nicht zufrieden sind. Schwächen bewusst zu kommunizieren, ist zwar eine Challenge, aber gerade in der heutigen Leistungsgesellschaft aus meiner Sicht sehr wichtig.

Dieser Beitrag wird dir von unserem Partner «Regula Coaching» präsentiert

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8. Man gewöhnt sich an Blut 

Ich kann die Anzahl der Spitalbesuche meiner Jungs nicht mehr an einer Hand abzählen: Platzwunde am Hinterkopf, gebrochener Arm, Platzwunde an der Nase, Sturz vom Hochbett, kaputter Ellenbogen, Quallenbiss etc. Irgendwann gewöhnt man sich an Blut, Verletzungen und was sonst noch so dazugehört und kann richtig reagieren. Wenn man aus lauter Angst vor Verletzungen auf dem Spielplatz immer direkt danebensteht oder dem Kind kein Hochbett kauft, muss man bedenken, dass mit der Volljährigkeit auch die Kontrolle entschwindet. 

9. Eltern als Vorbild 

Ob wir heimlich am Abend Schokolade essen oder selbst keinen Sport betreiben, die Kinder jedoch dazu zwingen: Wir sind Vorbilder, und gerade in den ersten Lebensjahren ist dieses Bewusstsein wichtig. Die Kinder tun, was sie sich bei uns abschauen – eigentlich sehr simpel. Sind wir immer ängstlich, werden sie es auch sein. 

10. Eltern als Team 

Mein Mann und ich waren hin und wieder uneinig in Erziehungsfragen. Besonders als die Kinder noch klein waren, standen wir jedoch zusammen wie ein Team und diskutierten die Unstimmigkeiten erst, wenn sie im Bett waren. 

11. Die Zeit rennt 

Wir konnten nicht schlafen. In die Skiferien mussten immer 1000 Dinge mit, und Freizeit für uns blieb sowieso keine. Und heute? Jetzt muss ich schauen, was ich mit all der gewonnenen Freizeit anstelle. Geniesse jede Minute mit deinem Kind, sei präsent. Putzen und Fotoalben machen kannst du dann noch, wenn sie grösser sind.

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Kinder: Neun Monate sehnt man sie herbei und dann machen sie einen Haufen Arbeit. Und bestimmen ab sofort Mamis und Papis Leben. Fünf Mütter und ein Vater schreiben über ihren Alltag mit dem Familienzuwachs. Von Herausforderungen, Veränderungen, Ängsten und Freuden.
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