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Wie gut sind die hausgemachten Produkte?

Wo es in Luzern den besten Eistee gibt

Die Testprodukte im Überblick.

Dieses Erfrischungsgetränk ist wohl nirgends so beliebt wie in der Schweiz: der Eistee. Rund 30 Liter davon konsumiert ein Schweizer pro Jahr. Vielerorts werden mittlerweile auch hausgemachte Produkte angeboten. Sind diese besser? Wir wollten wissen, wo es in Luzern den Besten gibt und haben eine erstaunliche Vielfalt angetroffen – sowohl beim Geschmack wie auch beim Preis.

Wenn wir Schweizer schon inoffizielle Weltmeister im Eisteekonsum sind, wird es höchste Zeit für einen Produkttest. Wir wollten jedoch nicht die gängigen Marken testen, die eh schon jeder kennt, sondern die hausgemachten Erfrischungsgetränke diverser Luzerner Bäckereien und des Tibits. Also jene, die man bequem on the go konsumieren kann.

Das klassische Eisteerezept ist so simpel, dass man das Getränk auch ganz einfach selbst zubereiten könnte: Das Rezept enthält im Original nur drei Zutaten, nämlich Schwarztee, Zucker und Zitronensaft.

Klassische Eistees – Fehlanzeige

Um den Produkttest möglichst fair zu gestalten, wollten wir uns auf den Klassiker beschränken. Allerdings sind diese kaum erhältlich. In beinahe allen Bäckereien wird zwar hausgemachter Eistee verkauft, zumeist stehen aber speziellere Mixturen im Regal. An manchen Orten werden auch verschiedene hausgemachte Sorten angeboten.

Für die Blindverkostung werden die Etiketten entfernt und die Eistees nummeriert.

Nur gerade ein Getränk konnten wir finden, welches dem klassischen Eistee ziemlich nahekommt. Andere setzen auf Kräuter-, Früchte-, oder weissen Tee als Basis. Die eher fruchtig-beerigen Tees kamen bei unserer Jury allerdings nicht besonders gut an, wie die Ergebnisse zeigen. Der Test zeigte aber auch, dass die Konsumenten verschiedene Vorstellungen vom perfekten Eistee haben.

So haben wir getestet

Bewertet wurden Teegeschmack, Süsse, Säure, Geruch und Gesamteindruck, wobei der Teegeschmack zu 50 Prozent zur Note beitrug. Die Kriterien wurden von den elf Testtrinkern auf einer Skala von 1 bis 6 (Schulnotenskala) bewertet. Bietet ein Geschäft mehr als eine Sorte an, haben wir uns für den klassischsten Eistee entschieden.

Die Jury wusste nicht, von welchem Anbieter welches Getränk stammte, und auch nicht, welche Geschäfte für den Test berücksichtigt wurden. Die Produkte wurden morgens zwischen 08:00 und 09:00 eingekauft, gekühlt gelagert und am Nachmittag getestet.

Platz 6 – Der Süsse

Beim letztplatzierten Tee sind sich alle einig; er ist deutlich zu süss. Der «Wildfrüchte»-Eistee von Heini sei eine Wespenfalle, meinten gleich zwei unserer Testerinnen. Andere fanden, es sei ein «Eistee-Sirup» und die «Süsse überdecke alle anderen Geschmäcker, vor allem den Teegeschmack». Ein Jury-Mitglied glaubte gar, «Räucherwürstchen» zu riechen. Immerhin lässt er sich sehr gut verdünnen.

Bäckerei Heini (gekauft in Luzern), Gesamtnote: 3,75
Preis: 4.90 Franken für 5 Deziliter.

Den letzten Rang belegt der Wildfrüchte Ice Tea von Heini.

Platz 5 – der Künstliche

Beim Eistee von Tibits sind sich die Tester nicht mehr ganz so einig. Manchen schmeckt er ganz gut, andere finden ihn wiederum zu süss und vor allem zu künstlich. Der Geschmack sei eher künstlich und habe ein «Zeltli-Aroma». Der Tee sei ausserdem «zu schwer und nicht erfrischend», dies mag allenfalls daran liegen, dass eine der Zutaten Orangensaft ist.

Das Produkt von Tibits erhält eine knapp genügende Note. Es ist übrigens das teuerste Getränk im Test, gefolgt von demjenigen von Heini, womit klar ist, dass die teuren Produkte nicht überzeugen können.

Tibits (gekauft in Luzern), Gesamtnote: 4,1
Preis: 5.40 Franken für 5 Deziliter

Den fünften Platz belegt der «Eistee klassisch» von Tibits.

Platz 4 – Der Klassische

Der Zitronen-Holunderblüte-Eistee von Bachmann ist der Klassiker im Testfeld und beinhaltet abgesehen vom Holunderblütenextrakt nur die originalen Zutaten. Das Getränk schneidet gut ab, ist den meisten Testern aber zu wenig aromatisch. Ausserdem bemängeln viele, er sei eher zu wenig süss und dafür etwas zu sauer. Der Eistee sei «bei Durst durchaus in Ordnung» und ein «Basic Eistee», «sticht aber nicht extra hervor». Unser Fazit: gut, aber eher etwas langweilig.

Bäckerei Bachmann (gekauft in Luzern), Gesamtnote: 4,7
Preis: 2.90 Franken für 5 Deziliter

Auf dem vierten Rang landet der «Zitrone-Holunderblüte Bio-Tee» der Bäckerei Bachmann.

Platz 3 – Der Natürliche

Beim dritten Platz scheiden sich die Geister. Für manche ist es einer der Favoriten, andere können sich überhaupt nicht damit anfreunden. Im Schnitt ergibt das die goldene Mitte. Hier kommt es ganz auf die Präferenz des Konsumenten an, denn der Eistee ist nur wenig gesüsst und «schmeckt wirklich wie kalter Tee». Deshalb ist er einigen Jury-Mitgliedern zu wässrig («H2O – Homöopathie?!») und sei sehr verdünnt.  Andere hingegen begrüssen das natürliche Aroma. Vom Granatapfelsaft hat übrigens keiner etwas gemerkt, der Tee schmeckt eher pfefferminzig.

Bäckerei Macchi (gekauft in Luzern), Gesamtnote: 4,8
Preis: 2.30 Franken für 5 Deziliter

Bronze geht an den «Ice-Tea mit Granatapfel» der Bäckerei Macchi.

Platz 2 ­– Der Frische

Der «Bio-Huusiistee Alpenkräuter» der Bäckerei Hug landet in unserem Test auf dem zweiten Platz. Für die meisten Testtrinker ist es ein guter Eistee, der erfrischend schmeckt. Für manche ist aber auch dieses Produkt zu süss und «etwas wässrig», andere bezeichnen den «Bio-Huusiistee» als Favoriten. Eins ist klar, für den Sieg hat es knapp nicht gereicht, wir würden den Eistee aber trotzdem weiterempfehlen.

Bäckerei Hug (gekauft in Luzern), Gesamtnote: 5,0
Preis: 3.30 Franken für 5 Deziliter

Silber gewinnt der «Bio-Huusiistee Alpenkräuter» der Bäckerei Hug.

Platz 1 – der Ausgewogene

Der Sieg geht an den «The Classic One» der Bäckerei Hänggi. Der gar nicht so klassische Eistee (er basiert auf Alpenkräuter-, nicht Schwarztee), überzeugt unsere Jury mit Ausgewogenheit. Er ist «nicht zu süss», hat eine «gute Säure» und ist sehr erfrischend. Das Kräuteraroma kommt besonders zur Geltung, was unseren Testern im Allgemeinen gut schmeckt. Unserer Meinung nach der verdiente Sieger, auch wenn man ihn im Regal gut mit Kressi-Essig verwechseln könnte.

Bäckerei Hänggi (gekauft in Luzern), Gesamtnote: 5,2
Preis: 3.20 Franken für 5 Deziliter

Der Sieger: «The classic one» der Bäckerei Hänngi.
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So isst zentralplus – Vom Gourmet bis zum Fast-Food – der eat’n drink-Blog befasst sich mit alltäglichen und besonderen gastronomischen Erlebnissen aus den Kantonen Zug und Luzern.
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