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Restaurant-Test

Weisses Schloss Luzern: Das ergab unser zweiter Test

  • Bewertung★★★★★★★★★★
  • Preiskategorie●●●●●●
  • Küche Schweizerisch
  • Ambiente Traditionell
Nach dreimonatigem Umbau gibt es im «Weissen Schloss» im Luzerner Neustadtquartier seit diesem Herbst wieder gutbürgerliche Küche. (Bild: hch)

An einem tristen Wintertag macht man sich am Mittag mit einem Restaurantbesuch gerne eine kleine Freude. Unser Testbesuch führte uns ins Weisse Schloss Luzern. Das frisch aufgebretzelte Jugendstil-Interieur macht vieles wieder wett, was man sich auf dem Teller etwas anders wünschte.

Das Weisse Schloss und zentralplus scheinen eine etwas besondere Beziehung zu pflegen. Obwohl das Quartierlokal auf unserem Portal immer mal wieder vorkommt (zentralplus berichtete), wurde uns zugetragen, dass die Betreiber nicht nur gut auf die zentralplus-Testesser zu sprechen seien. Es gab beim letzten Bericht vor zwei Jahren denn auch Kritik am Hauptgang.

Restauranttest im Weissen Schloss

Das wollen wir natürlich nicht auf uns sitzen lassen und nehmen die kürzlich abgeschlossene Renovation gerne als Gelegenheit für einen Nachtest. Es ist dies just am Tag nach Corona-Verschärfungen des Bundesrates. Tatsächlich wurde ich als vergesslicher Geist beim Betreten des Lokals vorbildlich an das Tragen einer Maske erinnert. Das nimmt man in diesem wunderschönen Ambiente denn auch gerne in Kauf. Der Raum wirkt heller und aufgeräumter als früher; erdige Farben, stilvolle Leuchten und Stukkaturen vermitteln ein Jugendstil-Flair. Hier fühlt man sich trotz des grossen Saals sofort wohl.

Die Mittagskarte bietet an diesem Montag vier Menüs, eines davon Vegi, sowie einen Wochenhit. Während sich meine Begleitung für letzteren entscheidet, habe ich es auf die viel gerühmten Älplermagronen abgesehen. Dazu wird wahlweise Suppe oder Salat serviert.

Blattsalat mit Überraschung

Die Überraschung zeigt sich beim grünen Salat am Schüsselboden. Hier finden sich neben einigen gut passenden Maiskörnern auch geschnittene Penne-Stücke. Zweifellos eine kreative Verwertungsidee will man Food Waste bekämpfen. Wer, wie ich selbst, beim Barbecue vor einem Hörnli-Salat reissaus nimmt, findet die unerwartete Konsistenz zwischen den nicht mehr ganz so knackigen Salatblättern allerdings eher etwas fremd. Die Balsamico-Sauce war hingegen ganz nach meinem Geschmack.

Harte Arbeit auf der Alp verrichtete ich an diesem Vormittag zwar noch nicht, auf die Magronen freute ich mich dennoch. Allerdings schienen die Kühe in dieser Nacht etwas wenig Milch abgegeben zu haben, das Servierte hätte ich mir mit mehr Käse und vor allem etwas saftiger gewünscht. Da konnte auch die kleine Portion Apfelmus nicht viel ausrichten. Speck und eine schöne Menge gerösteter Zwiebeln brachten etwas Aroma ins dezent gewürzte Gericht, Muskatnuss fehlte glücklicherweise nicht.

«Dörf no es Füessli sii?»

Eine Kalbshaxe würde ich offen gestanden nie in einem Restaurant bestellen. Dazu bin ich vom Ossobucco aus der heimischen Küche viel zu sehr angetan. Mutiger war in dieser Hinsicht meine Begleitung, die den Wochenhit bestellte, geschmorte Kalbshaxe mit Gremolata. Korrekterweise verwendete die Küche dazu Blattpetersilie, was längst nicht selbstverständlich ist.

Das Fleisch war jedoch eher enttäuschend, neben einem Knochen und viel Collagen war der Anteil an Muskelfleisch doch recht überschaubar. Serviert wurde das Gericht mit einer klassischen Bratensauce. Die Bramata-Polenta hätte hingegen auch für zwei gereicht, ausserdem gab es Rüebli als Marktgemüse.

Fazit: An diesem Tag genossen wir beim Testbesuch im Weissen Schloss vor allem das wunderschöne Ambiente.

Preis/Leistung
**von*****
Das Lokal bietet für die Stadt Luzern gerade noch durchschnittliche Preise, die Mittagsmenüs sind zwischen 19 und 24 Franken (die Älplermagronen waren 21 Franken). Es ist klar, dass die Standards bei Mittagsmenüs nicht ganz so hoch sind wie auf der teureren Abendkarte, zumal die Menüs in der Regel noch Suppe oder Salat mit enthalten. Für 32 Franken dürfte aber doch etwas Fleisch am (Haxen-)knochen sein. Auch der Salat schien um 12.30 Uhr nicht mehr ganz taufrisch. Am Mittag werden jeweils zwei Tage in Folge dieselben Gerichte angeboten.

Service
***von*****
Auf die Rechnung mussten wir etwas warten, das Essen wurde in normaler Zeit gebracht. Freundliche Bedienung, die weder positiv noch negativ auffiel – was durchaus nicht schlecht zu werten ist.

Ambiente
*****von*****
Das Lokal wurde mit der Renovation deutlich aufgewertet. Sehr stimmige Jugendstil-Einrichtung mit bequemen Sitzmöbeln. Obwohl das Lokal aus einem grossen Saal besteht, nicht sonderlich laut.

Online-Faktor
****von*****
Stimmige Bilder. Alle wichtigen Informationen sind vorhanden, online kann jeweils nur für Folgetage reserviert werden. Speise- und Getränkekarten sind zum Download vorhanden. Sympathisch, dass das ganze Team mit Foto vorgestellt wird.

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 11.30–14.00 Uhr, 18 bis spät
Samstag 18.00 Uhr bis spät

Adresse:
Weisses Schloss
Moosstrasse 7
6003 Luzern
Tel. +41 41 227 00 00

Weisses Schloss

Adresse:
Moosstrasse 7
6003 Luzern

Telefon:
+41 41 227 00 00

E-Mailadresse:


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Montag bis Freitag 11.30–14.00 Uhr, 18 bis spät Samstag 18.00 Uhr bis spät
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10 Kommentare
  • Profilfoto von Gastrokritiker
    Gastrokritiker, 22.12.2021, 14:02 Uhr

    Liebes Zentralplus Team
    Gremolata ist ein Name für ein klassisches Gericht (Zubereitungsart mit Garnituren).
    Eure Gastro Kritiken sind schwer amateurhaft. Ich urteile auch nicht über eure Art von Journalismus öffentlich. Ich bin gespannt ob Ihr meinen Kommentar dieses Mal veröffentlicht. liebe Grüsse von mir

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    • Profilfoto von Redaktion zentralplus
      Redaktion zentralplus, 22.12.2021, 16:29 Uhr

      Lieber anonymer «Gastrokritiker»

      Danke für Deinen Kommentar. Gremolata ist eine Würzmischung aus Petersilie, Zitronenschale und Knoblauch. Korrekterweise mit glattblättriger Petersilie. Im Bericht steht …«geschmorte Kalbshaxe mit Gremolata. Korrekterweise verwendete die Küche dazu Blattpetersilie, was längst nicht selbstverständlich ist».
      Nun mag vielleicht nicht explizit darauf hingewiesen sein, dass mit «dazu» die Granulata gemeint ist, was wir das nächste Mal besser machen werden.

      Es ist tatsächlich so, dass Journalisten über Dinge schreiben, die sie nicht selbst tun. Sportredaktoren sind in der Regel keine Trainer, Politikjournalisten keine Politiker und Gastrojournalisten keine Köche. Das muss deswegen noch lange nicht bedeuten, dass sie nichts davon verstehen.

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      • Profilfoto von Kommentarschreiber
        Kommentarschreiber, 24.12.2021, 08:01 Uhr

        @Redaktion zentralplus
        Vielleicht möchte der «Gastrokritiker» ja gerne anstelle der Gastrokritker von Zentral+ Gastrokritiker werden? 🤷‍♂️

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      • Profilfoto von Redaktion zentralplus
        Redaktion zentralplus, 24.12.2021, 10:00 Uhr

        @Remo Genzoli: Wir freuen uns immer, wenn kompetente Gastrokritiker unser Angebot bereichern: Mail an [email protected] genügt.

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    • Profilfoto von Thomas Aeberhard
      Thomas Aeberhard, 22.12.2021, 17:16 Uhr

      Immerhin steht der Autor mit Name hin, im Gegensatz zu einigen Kommentierenden hier. Ist vermutlich der Koch der kritisierten Beiz 😉

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    • Profilfoto von Daniela Übersax
      Daniela Übersax, 22.12.2021, 22:49 Uhr

      Wo kann man denn ihre Gastrokritiken lesen, @Gastrokritiker?

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    • Profilfoto von lui casutt
      lui casutt, 24.12.2021, 14:11 Uhr

      @Gastrokritiker
      Die Garstro Kritiken pauschal als ’schwer amateurhaft› zu verurteilen, finde ich unfair, urteilt doch jede Person nach eigener Erfahrung.
      Ich kann übrigens dem Geschriebenen (auch aus eigener Erfahrung) vollumfänglich zustimmen.

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    • Profilfoto von Max
      Max, 24.12.2021, 16:16 Uhr

      @Gastrokritiker, diese pauschale Verunglimpfung ist ziemlich daneben, zumal sie nicht zutrifft. Ausserdem tun Sie damit ja genau, was Sie nicht zu tun vorgeben: über andere zu urteilen.

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  • Profilfoto von Mirjam T.
    Mirjam T., 21.12.2021, 22:42 Uhr

    Fand die Aelplermaggronen kürzlich auch recht enttäuschend, noch dazu gab es nur gerade zwei Kaffeelöffel Apfelmus. Schade, war früher besser.

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    • Profilfoto von Hannes Estermann
      Hannes Estermann, 06.08.2023, 18:51 Uhr

      Früher war es besser…die Frage zur welchen Zeit?
      Sicher in den 60/70 er Jahren als der ausgezeichnete Wirt Meier John mit seiner Familie den Betrieb zur Hochblüte brachte.
      Für uns damaligen Seeleute war dies die erste Adresse bei Heimaturlaub-incl. Bahnhofbuffet Basel.

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