Knackt’s? Hier gibts in Luzern das beste Würstchen
Pünktlich zum Beginn der Suppen-Saison haben wir die besten Wienerli in Luzern gesucht. Wie unser Test in sieben Luzerner Metzgereien zeigt, sind die Unterschiede bei Aroma, Knackigkeit oder Salzgehalt beträchtlich. Wo es die schmackhaftesten und bestaussehenden Wienerli gibt, erfährst du hier.
Zu Kartoffelsalat, im Brötli oder zu Suppe – das Wienerli lässt sich in verschiedenen Kombinationen geniessen. Wichtig dabei ist, dass das Würstchen auch knackig ist und gut schmeckt.
Wir wollen wissen, wo es in Luzern das beste Wienerli zu kaufen gibt. Also machen wir uns auf eine Einkaufstour in der Stadt – und Umgebung. Bei sieben Wurstwarenherstellern in Luzern, Kriens, Emmenbrücke und auf dem Wochenmarkt werden wir fündig. Auf Massenware der Detailhändler verzichten wir bewusst.
Das günstigste Wienerli überzeugt die Jury
Beim Test wird schnell klar: Wienerli schmeckt nicht gleich Wienerli. Auch wenn die zentralplus-Jury dies vor dem Test etwas befürchtet hat. Aber selbst die Neulinge unter den Testessern entdecken die Unterschiede schnell. Sei es der Knack, der Salzgehalt oder das Raucharoma – kein Würstchen schmeckt wie das andere.
Die sieben Wienerli überzeugen die Jury unterschiedlich gut (siehe Box: «So haben wir getestet»). Bei einigen ist es der Geschmack, bei anderen die Konsistenz, die nicht ganz stimmt – oder umgekehrt, die uns zu überzeugen vermag. Erfreuliches Fazit: Das günstigste Produkt schneidet am besten ab.
Rang 7 – das Salzige
Bei diesem Wienerli sind sich alle einig: Es ist zu salzig, fast alle Tester bemängeln den vermuteten Zusatz von Geschmacksverstärker. Zudem ist es eher fettig. Hingegen finden die Tester die Fleischnote sehr gut. Das Wienerli ist eher weich, aber saftig, die Haut wird als etwas zäh beurteilt. Auch optisch unterscheidet es sich recht deutlich von den anderen; es ist aussergewöhnlich lang und dünn und sieht aus «wie ein Bleistift». Die Farbe gefällt.
Wienerli der Metzgerei Blättler, Gesamtnote: 4,0
Preis: 2.80 Franken pro Paar
Rang 6 – das Blasse
Die Wienerli von Doggwiler sind etwas blass, sehen sonst aber gut aus. Bei der Konsistenz überzeugt uns das Produkt nicht. Es hat zwar eine knackige Hülle, das Brät selbst ist aber zu weich, findet die Jury. Beim Geschmack gehen die Meinungen etwas auseinander: Für die einen ist es geschmacklich gut, die anderen finden es eher fade und sagen, das Aroma sei insgesamt sehr zurückhaltend.
Wienerli der Metzgerei Doggwiler, Gesamtnote: 4,1
Preis: 2.70 Franken pro Paar
Rang 5 – das hässliche Entlein
Alles andere als ein Schönheitskönig: Beim Wienerli der Metzgerei Bürgisser, das wir auf dem Luzerner Wochenmarkt gekauft haben, fällt das schrumpelige Äussere auf. Auch zeigt es eine etwas ungewohnte S-Krümmung. Das heisse Wasser wirkt wie eine Botox-Kur, hinzu kommt eine schöne Farbe. Und der Geschmack? Ganz gut, aber eher fade und leicht wässrig, lautet das Verdikt der gestrengen Jury. Zudem dürfte es für unseren Geschmack knackiger sein.
Wienerli der Metzgerei Bürgisser (gekauft am Wochenmarkt in Luzern), Gesamtnote: 4,3
Preis: 2.60 Franken pro Paar
Rang 4 – das Lange
Uneinig ist sich die Jury beim Wienerli der Ueli-Hof Bio-Metzgerei und das in beinahe allen Kategorien. Ist es den einen zu lang und zu blass, finden andere, es mache optisch einen guten Eindruck: «So stelle ich mir optisch ein Wienerli vor.» Auch beim Geschmack unterscheiden sich die Meinungen: Die einen stellen durch ein Gewürz einen irritierenden Beigeschmack fest, während es andere als «geschmacklich ausgewogen» bezeichnen. Einige finden zudem die Haut zu zäh und das Brät etwas grob, es könnte ausserdem etwas knackiger sein. So landet das Produkt in der goldenen Mitte auf dem 4. Platz.
Wienerli der Ueli-Hof Bio-Metzgerei (gekauft in Luzern), Gesamtnote: 4,7
Preis: ca. 3.50 Franken pro Paar
Rang 3 – das Solide
Das Wienerli der Metzgerei Willimann ist nach Meinung unserer Testesser unauffällig und solide. Es sieht gut aus, ist etwas dicker als die anderen, aber auch etwas blass. Es hat nicht so viel Aroma, dafür aber eine schöne leichte Rauchnote und ist nicht zu salzig. Auch hier ist das Brät fast zu fein, die Haut dafür sehr straff. Alles in allem ein solides, gutes Wienerli.
Wienerli der Metzgerei Willimann (gekauft im Emmen-Center), Gesamtnote: 4,9
Preis: 2.70 Franken pro Paar
Rang 2 – das Pralle
Das Wienerli vom Hofladen Trüllental der Familie Krummenacher landet nur ganz knapp hinter dem Testsieger auf dem zweiten Platz. Der zentralplus-Jury gefällt vor allem die Konsistenz – das Wienerli ist knackig und hat ein feines Brät. Zudem gefällt es auch optisch gut: Es sieht prall und knackig aus und hat eine schöne Farbe; «wie ein Wienerli aussehen sollte». Geschmacklich sticht es im Test heraus, denn es hat eine leicht pfeffrige Note und ein leichtes Raucharoma. Warum es nicht zum Sieg reicht? Der Testsieger war halt noch eine Spur besser …
Wienerli des Hofladens Trüllental (gekauft auf dem Wochenmarkt in Luzern), Gesamtnote: 5,3
Preis: 2.90 Franken pro Paar
Rang 1 – das Knackige
Schon fast zu perfekt ist es, das Wienerli der Metzgerei Matter, was das Aussehen betrifft. Ob es wohl industriell hergestellt wird, spekulieren unsere Tester, welche die Herkunft der Produkte nicht kennen. Es schmecke aber hausgemacht und habe einen «sehr guten Geschmack». Nicht zu aufringlich, aber dennoch mit Charakter, fast schon wie ein Schweinswürstchen, wie ein Tester anmerkt. Einigkeit herrscht beim Biss: Das Wienerli ist perfekt knackig. Es ist zudem das günstigste im Test – dies fliesst jedoch nicht in die Bewertung ein.
Wienerli der Metzgerei Matter in Kriens, Gesamtnote: 5,4
Preis: 2.50 Franken pro Paar
So haben wir getestet:
Bewertet wurden Aussehen, Geschmack, Konsistenz und Gesamteindruck, wobei der Geschmack zu 50 Prozent zur Gesamtnote beigetragen hat.
Die Kriterien wurden von den sieben Testessern auf einer Skala von 1 bis 6 (Schulnotenskala) bewertet.
Die Jury wusste nicht, von welchem Anbieter welches Wienerli stammte oder in welchen Metzgereien eingekauft wurde, verköstigte die Wienerli also blind. Erwärmt wurden sie nacheinander, sodass das Testprodukt jeweils heiss war. Die Autorin, die den Test organisierte, testete nicht mit.