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zentralplus testet Luzerns fleischlose Alternativen

Wie gut sind vegetarische Burger? Unser Test zeigt’s

Der Vegi-Burger-Test sorgt für gute Stimmung bei der zentralplus-Jury. (Bild: fge)

Hamburger zählen zu den beliebtesten Fast-Food-Gerichten. Mittlerweile werden immer mehr auch vegetarische Alternativen angeboten, bei denen auch Fleischliebhaber auf ihre Kosten kommen. zentralplus hat die in Luzern erhältlichen Vegi-Burger getestet. Und erlebte dabei die eine oder andere Überraschung.

Detailhändler, Restaurants und Fast-Food-Ketten bieten zu bekannten Klassikern immer mehr auch fleischlose Alternativen an. Doch vermögen die vegetarischen Produkte sowohl Vegis wie auch Fleischesser zu überzeugen? Unsere zentralplus-Jury, bestehend aus Omnivoren und Vegetariern, will es genauer wissen und hat Vegi-Burger aus Luzern getestet.

Bestellt, aber nicht angekommen

Damit die Burger alle die gleichen Voraussetzungen haben, lassen wir uns die Produkte von sechs Restaurants in Luzern und Kriens über Uber liefern. Auf einen Burger aber warten wir vergebens. Obwohl am Morgen desselben Tages vorbestellt, ist unsere Bestellung bei Jeffs Burger storniert worden – ohne Benachrichtigung. Im Restaurant will man von der Bestellung nichts wissen. Man könne Bestellungen, die über Uber Eats kommen, ohnehin nicht stornieren, heisst es auf telefonische Anfrage. Seitens der Plattform geht keine Antwort ein. So bleibt uns anstelle eines Jeffs-Burgers nur eine ungeniessbare Bestellbestätigung aus Papier – satt werden wir aber auch mit den anderen fünf Produkten.

Auffallend ist der beträchtliche Preisunterschied. Die Teilnehmer im Testfeld kosten zwischen 7.90 und 21 Franken – ob sich der Preis für ein Patty und etwas Salat zwischen einem Brötchen lohnt? Ebenfalls fällt auf: Viele versuchen auch in der Vegi-Variante einen klassischen Burger zu imitieren. Lediglich ein Anbieter wagte eine ganz andere Kreation – und überzeugte damit auch die Fleischliebhaber unter den Testessern.

Der teuerste Vegi-Burger ist auch der beste

Beim Test wird schnell klar, einen deutlichen Verlierer gibt es hier nicht. Vielmehr landen gleich drei Produkte auf dem gemeinsamen dritten Platz – nur der jeweils Erst- und Zweitplatzierte können sich etwas abheben. Auffällig: Obwohl der hohe Preis bemängelt wurde, ist der teuerste Burger auch der beste.

Rang 3 – der Rauchige

Der Vegi-Burger von Memo's Kebap landet punktgleich mit zwei weiteren Burgern in der hinteren Ranglistenhälfte. Er erinnert an einen klassischen Burger. Die Jury bemängelt, dass das Brötchen etwas schrumpelig aussieht. Der Inhalt sei zudem recht mager. Dafür sei der Burger flach und handlich und somit gut essbar. Das Patty schmecke rauchig und fleischähnlich, aber auch eher trocken und unspektakulär. Das Brot mag die Jury wiederum gerne.

Fazit: «Für den Preis hätte ich mir mehr erhofft.»
Vegi Burger von Memo’s Kebap, Gesamtnote: 4,4
Preis: 12 Franken pro Burger

Rang 3 – der Süsse

Ebenfalls auf dem 3. Rang landet der Vegi-Burger von Holy Cow. Optisch schneidet «The Veggie» gut ab, auch lässt er sich gut essen. Ansonsten gibt es aber laut den Testessern Verbesserungspotenzial. Das Brötchen schmecke deutlich zu süss und «erinnert an einen Dreikönigskuchen». Auch die karamellisierten Zwiebeln tragen zum sehr süssen Gesamtgeschmack bei. Das Patty selber schmecke zwar, sei aber sehr kompakt und schwer. Die Sauce sei zudem ziemlich dominant, was nicht alle goutieren. Wie unterschiedlich die Geschmäcker sein können, zeigt das Urteil eines Jury-Mitglieds: «sehr fein, mein Lieblingsburger».

Fazit: Zu süss und zu kompakt.
The Veggie von Holy Cow, Gesamtnote: 4,4
Preis: 17.90 Franken pro Burger

Rang 3 – der Poulet-Ersatz

Der Dritte im Bunde der Bronzegewinner ist der McVeggie von McDonald’s – die Herkunft ist für die meisten sofort erkennbar. Doch sieht er auf der Webseite des Anbieters überzeugend aus, wirkt die gelieferte Variante klein und platt gedrückt – vermutlich dauerte die Lieferung ein bisschen gar lange. Dafür überzeugt beim günstigsten Produkt im Test das Patty. Es ist nicht nur knusprig und nicht zu trocken, sondern schmecke auch extrem nach einem Poulet-Burger: «Von echtem Poulet nicht zu unterscheiden.» Nicht ganz zu überzeugen vermag hingegen das Brötchen. Zudem werde alles durch zu viel Mayonnaise überdeckt. Ansonsten sei der Burger recht minimalistisch gehalten – für die einen klassisch, für die anderen etwas gar wenig Inhalt.

Fazit: Minimalistischer Vegi-Burger, der einem Pouletburger sehr nahe kommt.
McVeggie von McDonald’s, Gesamtnote: 4,4
Preis: 7.90 Franken pro Burger

Rang 2 – der Grosse

Auf Rang 2 landet der vegetarische Burger vom Linden Grill House in Kriens. Dabei gibt vor allem die Sauce zu reden – positiv wie negativ. Zwar schmecke die Sauce gut, mit der Menge sei man aber gar grosszügig gewesen. Resultat: Der Burger sei dadurch saftig bis labbrig. Auffällig ist ausserdem die Grösse: Ein sehr grosses Brötchen und ein normales Patty ergibt in der Summe ein ungünstiges Verhältnis. Insgesamt aber ein sehr gutes Resultat mit einem frischen Produkt zum fairen Preis.

Fazit: «Knuspriges Brot, schmeckt gut und solide.»
Vegi-Burger von Linden Grill House Kriens, Gesamtnote: 4,8
Preis: 12 Franken pro Burger

So haben wir getestet

Die Burger wurden vorbestellt und zwischen 11.45 und 12 Uhr von diversen Lieferanten geliefert. Ein bestelltes Produkt hat uns nicht erreicht (siehe Text). Bei der Degustation wussten die Jury-Mitglieder nicht, von wem die Vegi-Burger stammten – es wurde also blind getestet. Bewertet wurden die Kriterien Aussehen, Frische, Burger-Nähe, Geruch, Geschmack, Essbarkeit, und Preis/Leistung, wobei der Geschmack zu 50 Prozent zur Gesamtnote beigetragen hat.

Rang 1 – der Luxusburger

Eine glatte 6 im Aussehen gibt es für den Vegi-Burger von Wolf. Er sei ein «farbliches und kompositorisches Meisterwerk», findet ein Testesser. Auch aufgeschnitten sehe er «sensationell» aus und sei «optisch ein Genuss». Auch in der Kategorie «Frische» gibt’s mit 5,7 eine sehr hohe Note. Bemängelt wurde vor allem die Essbarkeit. Kein anderes Produkt verlor auf dem Weg vom Teller zum Mund so viel Substanz.

Selten führte ein Testprodukt zu kontroverseren Diskussionen als dieser Burger. Wo die einen finden, das Produkt sei völlig überteuert, schliesslich sei ein Burger kein Gourmet-Essen, erachteten andere den Preis aufgrund der Zutaten als angemessen. Im Burger fanden sich unter anderem Avocado, Rucola, Pesto oder Mozzarella. Was für die einen unpassend ist, nahm die experimentierfreudigere Fraktion als Aufwertung wahr. Sicher ist: Dieses Produkt geht seinen eigenen Weg.

Fazit: Wer gerne einen spezielleren Vegi-Burger geniesst, der etwas teurer sein darf, ist hier richtig.
Bad Hunter Burger von Wolf Burger und Steak Bar, Gesamtnote: 5,2
Preis: 21 Franken pro Burger

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So isst zentralplus – Vom Gourmet bis zum Fast-Food – der eat’n drink-Blog befasst sich mit alltäglichen und besonderen gastronomischen Erlebnissen aus den Kantonen Zug und Luzern.
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5 Kommentare
  • Profilfoto von LD
    LD, 27.03.2023, 08:22 Uhr

    Zwei Dinge finde ich bitter:
    – Warum wird eine U.S.-Plattform für den Transport benutzt, die den Tod der örtlichen Taxiunternehmer bedeuten und
    – Es ist pervers mit etwas pflanzlichen Produkten und einer Reihe von Zusatzstoffen Fleisch zu imitieren. Das widerspricht dem Ethos der vegetarischen Ernährung.
    Der Artikel gibt keine Auskunft, was denn in diesem Pseudofleisch drin ist. Wenn ich die Inhaltsangaben solcher Produkte in Coop und Migros lese, wird mir übel. Beendet die unkritische Unterstützung von Pseudonahrung, die uns von der WEF-Clique nahegelegt wird. Und wann kommen die bugs-Burger? Eat the bugs?
    Wann kommt der Burger mit künstlichem Fleisch? Alles nicht nur ächt gruusig, das künstliche Laborfleisch ist gesundheitlich schädlich und schlimmer als aus Kraftfutterbetrieben. Da gibt es nichts Nachhaltiges. Künstliches Zeugs für 12 Franken. E Guete.

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    • Profilfoto von Doris Wernli
      Doris Wernli, 27.03.2023, 11:06 Uhr

      Alles Pseudo-Argumente, vermischt mit der üblichen WEF-Kritik und etwas USA Bashing. Wenn Sie keine vegetarischen Burger mögen, lassen Sie es einfach. Aber schreiben Sie Vegetariern nicht vor, wie diese sich zu ernähren haben.

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  • Profilfoto von Franz
    Franz, 26.03.2023, 12:01 Uhr

    Bin beruhigt. Solange die Leute für Fastfood (höflich ausgedrückt) so viel zu bezahlen bereit sind, sind auch hohe Mietzinse kein Problem.

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  • Profilfoto von Saignant Bleu
    Saignant Bleu, 26.03.2023, 10:45 Uhr

    Alles ohne Fleisch ist Beilage und Beilagen braucht niemand, wenn genug Fleisch da ist!

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  • Profilfoto von tore
    tore, 25.03.2023, 16:18 Uhr

    Wunderbar – herzlichen Dank – muss ich mal ausprobieren. Wolf schein auch sonst einiges zu bieten.

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