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zentralplus-Test: Mailänderli und Zimtsterne

Hier gibt es die besten Weihnachtsguetzli in Luzern

Diese Zimtsterne und Mailänderli degustieren wir in unserem zentralplus-Weihnachtsguetzli-Test. (Bild: fge)

Weihnachtszeit ist Guetzlizeit. Doch bei welcher Luzerner Bäckerei gibt's das beste Weihnachtsgebäck? Mit Mailänderli und Zimtsternen haben wir uns die beliebtesten Luzerner Weihnachtsguetzli vorgenommen. Im Blindtest gingen die Produkte von Bachmann, Bebié, Brunner, Hänggi, Heini, Macchi und Moos an den Start.

«Weihnachtsguetzli-Luft» ist ja bekanntlich der feinste Duft. Doch selber backen ist ganz schön aufwendig, zumindest bei einigen Sorten. Zimtsterne zum Beispiel, Zimtsterne sind richtig fies. Der Teig klebt überall und das Bestreichen mit dem Eiweiss-Puderzucker-Guss ist so mühselig, dass auch Perfektionisten am Ende nicht mehr alle Zacken schön bemalen. Die Autorin weiss, wovon sie spricht.

«Zimetstärn hani gärn, Mailänderli o»

Wie praktisch, dass man die feinen Guetzli auch beim Bäcker kaufen kann. Egal, ob man sie verschenken oder doch lieber selber essen möchte – die gekauften Zimtsterne sehen meistens perfekt aus. Aber schmecken sie auch so?

Wir wollten's natürlich genau wissen und haben Weihnachtsguetzli von sieben Anbietern getestet (siehe Infobox «So haben wir getestet»). Und nicht nur Zimtsterne wurden in unserem Test verköstigt, auch Mailänderli – ebenfalls ein Klassiker – wurden degustiert. Natürlich hätten auch noch Brunsli auf der Liste der Guetzli-Klassiker gestanden. Aber bei mehr als 14 Weihnachtsguetzli, wäre unsere Jury danach vermutlich ins Zuckerkoma gefallen.

Ein knapper Sieger und kein Verlierer

Wir haben also nach den besten Zimtsternen und den leckersten Mailänderli gesucht – und welche Bäckerei durchschnittlich die feinsten Weihnachtsguetzli anbietet. Dabei fällt auf: am Ende liegen alle nahe beieinander – lediglich eine halbe Note liegt zwischen dem ersten und dem sechsten Platz. Einen Verlierer gibt es dabei nicht. Überraschend ist vor allem, dass derselbe Bäcker einmal auf dem letzten und einmal auf dem ersten Platz landet …

Rang 6 – Bäckerei Brunner

Den undankbaren Schussplatz teilen sich die Weihnachtsguetzli der Bäckereien Brunner und Hänggi. Und dies, obwohl die Mailänderli jeweils sehr gut abschneiden.

Die Mailänderli

Sie kommen als einzige in unterschiedlichen Formen daher, was unserer Jury gefällt. Ausserdem sehen sie handgemacht aus, haben aber nicht alle dieselbe Bräune. Wir nehmen einen deutlichen Vanillegeruch wahr. Die Mailänderli «schmecken nach weisser Schokolade, sehr buttrig», was für die einen «viel zu süss» ist und «so gar nicht nach Mailänderli» schmeckt. Die anderen hingegen mögen es. In Konsistenz und Frische punkten sie ebenfalls, auch wenn sie «etwas trocken» und «fast etwas zu mürbe» sind. Fazit: Rang drei für die Mailänderli der Bäckerei Brunner.

Preis pro 100g: 4.90 Franken; Rang 3 / Note: 5.2

Die Zimtsterne

Was der Jury gleich auffällt: Die Zimtsterne haben «bloss fünf statt sechs Ecken», ausserdem «haben gewisse eine Ecke ab». Wer am Weihnachtstisch mit gekauften Guetzli als selbstgemacht auftrumpfen möchte, ist hier also gut bedient. Sie sind auch geschmacklich ungewohnt: «Zu nussig und zu wenig Zimt», lautet das Fazit der Testesser. Ausserdem sind sie «sehr süss und weich». Gleichzeitig verfügen sie über ein «harmonisches Aroma».

Preis pro 100g: 4.90 Franken; Rang 6 / Note: 4.4

Gesamtnote: 4.8

Rang 6 – Bäckerei Hänggi

Einmal top, einmal ... – so die Kurzzusammenfassung der Guetzli aus der Bäckerei Hänggi, die ebenfalls auf dem sechsten Platz landen. Besonders gefallen hat uns hier die Verpackung, leider wird diese aber nicht mit bewertet.

Die Mailänderli

Herausragend sind die Mailänderli der Bäckerei Hänggi. Sie sind «optimal gebacken, nicht zu weich und nicht zu trocken». Ausserdem sind sie «optisch die schönsten», «eher dick» und «riechen traditionell». Beim Zitronengeschmack waren die Meinungen geteilt. Für einige passt dies gar nicht, andere lieben ihn. Hänggi gehört zu den Lieferanten der ersten Fraktion, denn: «der Zitronengeschmack fehlt».

Preis pro 100g: 6.50 Franken (nur abgepackt mit 120g erhältlich); Rang 1 / Note: 5.6

Die Zimtsterne

Das zweite Weihnachtsguetzli der Bäckerei Hänggi, das wir testen, schneidet nicht gar so gut ab. Es «sieht zwar toll aus» – alle Ecken wunderbar gleichmässig, weiss-glänzend bestrichen – und hat einen «zimtigen Geruch». Aber geschmacklich kann der Zimtstern nicht punkten: Er habe einen störenden Beigeschmack, finden die meisten Testesserinnen. Ausserdem sei er «zu weich», «zu teigig», und «zu süss». Die Optik allein kann's für einmal nicht ganz richten.

Preis pro 100g: 4.65 Franken (nur abgepackt mit 140g erhältlich); Rang 7 / Note: 4.0

Gesamtnote: 4.8

Rang 5 – Bäckerei Bachmann

Auch bei der Bäckerei Bachmann gibt es eine grosse Differenz, was die Platzierung der beiden Weihnachtsguetzli anbelangt. Hier ist es genau umgekehrt: Die Zimtsterne schneiden mit dem dritten Rang gut ab, die Mailänderli landen hingegen auf dem letzten Platz.

Die Mailänderli

In der Optik vermögen sie Mailänderli zu überzeugen, sie «haben schöne Streifen» und die «ideale Dicke». Hingegen sind sie einigen Testesserinnen «zu zitronig» und «zu buttrig». Für andere wiederum sind sie «geschmacklich ausgewogen». Einig sind sich aber die Jurymitglieder darin, dass sie «wohl zu lange gebacken» wurden, denn sie seien «eher trocken» oder «hart» und «recht kross».

Preis pro 100g: 5.15 Franken; Rang 7 / Note: 4.6

Die Zimtsterne

Fast schon «zu perfekt» sehen die Zimtsterne der Bäckerei Bachmann aus, meinen die Testesser – auch wenn dies nur schwer möglich scheint. Ausserdem seien sie etwas zu weich und «zu wenig gebacken». Sie sind «aber fein», wenn auch «etwas sehr nussig» und «zu süss». Dafür schmecken sie «sehr frisch» und haben eine schöne Glasur.

Preis pro 100g: 5.15 Franken; Rang 3 / Note: 5.4

Gesamtnote: 5

Rang 4 – Bäckerei Moos

Ganz knapp vor der Bäckerei Bachmann landet die Bäckerei Moos – am Ende sind's nur 0,1 Notenpunkte, die den fünften vom vierten Platz trennen. Da ist der Unterschied zwischen Mailänderli und Zimtstern aus ein und derselben Backstube deutlich grösser.

Die Mailänderli

In der Kategorie «Mailänderli» landen die Guetzli der Bäckerei Moos auf dem zweiten Platz. Sie sind zwar «sehr bleich», «zu gelb» und «recht dick». Dafür punkten sie bei Geruch und Geschmack – was ja bekanntlich das Wichtigste ist. Sie sind «fast die einzigen, die richtig nach Zitrone riechen», womit vor allem ein Jurymitglied ein Problem hat: «Geschmack: Zitronenguetzli – eigentlich gut, aber kein Mailänderli». Die andern finden's aber toll.

Preis pro 100g: 5.50 Franken; Rang 2 / Note: 5.3

Die Zimtsterne

Eine halbe Note schlechter schneiden die Zimtsterne ab. Besonders auffällig ist, dass nicht alle Sterne gleichmässig mit Glasur bestrichen sind. Das sorgt zumindest dafür, dass sie «hausgemacht aussehen». Die Guetzli sind ausserdem «eher trocken». Dafür «riechen sie sehr fein», aber «nicht nach Zimt», wie manche finden. Sie riechen und «schmecken eher nach Gewürzwein» und sind etwas süss.

Preis pro 100g: 5.50 Franken; Rang 5 / Note: 4.8

Gesamtnote: 5.1

Rang 2 – Bäckerei Heini

Es ist wie im Sport: Ist man in zwei Durchgängen auf dem vierten Platz gelandet, kann in der Gesamtabrechnung dennoch ein Podestplatz resultieren. So geht es ein wenig den Weihnachtsguetzli der Bäckerei Heini. In der Endabrechnung hat es gar zu Silber gereicht.

Die Mailänderli

Auch diese Mailänderli sind etwas zitroniger als die anderen, was wiederum verschiedene Reaktionen auslöst – die einen finden's super, die anderen mögen's nicht so. Ansonsten passt's aber geschmacklich allen. Auch beim Aussehen sind sich alle einig: Die Guetzli sind eher lange gebacken. Für einige sind sie daher auch «etwas zu trocken».

Preis pro 100g: 4.75 Franken; Rang 4 / Note: 5.0

Die Zimtsterne

Die Zimtsterne der Bäckerei Heini sind bei den Jurymitgliedern unterschiedlich beliebt. Manche finden sie «zu süss», andere «fein». Ein Testesser meint, sie «riechen genau wie ein Zimtstern riechen sollte». Auch mit der Konsistenz sind die meisten zufrieden: «toll. Glasur knackig und innen weich und leicht». Bei der Glasur sind die Meinungen aber ebenfalls unterschiedlich, einige schreiben nämlich: «mega dicker Guss, ist fast wie Meringue» und «Glasur ist zu dominant». Je nach Geschmack könnten diese Zimtsterne also gar zum Favoriten werden – wenn man viel Guss mag.

Preis pro 100g: 6.50 Franken; Rang 4 / Note: 5.3

Gesamtnote: 5.2

Rang 2 – Bäckerei Bebié

Ebenfalls auf den zweiten Platz schaffen es die Weihnachtsguetzli der Bäckerei Bebié. Bei den Mailänderli eher durchschnittlich, schneiden die Zimtsterne sehr gut ab – da fehlt nicht viel zum Sieg, auch in der Gesamtbewertung.

Die Mailänderli

Recht unterschiedlich bewertete die Jury die Mailänderli. Manche fanden, sie «schmecken frisch und sehr leicht», andere meinten jedoch, sie seien «geschmacklich etwas langweilig». «Aber ist nicht das genau die DNA des Mailänderlis?», fragt sich eine Testesserin dabei. Auch in der Konsistenz sind sich die Testesser nicht ganz einig: «innen schön weich, aussen kross» und «gutes Knackig-weich-Verhältnis» für die einen, «zu trocken» für die anderen. Da kommt's wiederum auf den eigenen Geschmack an.

Preis pro 100g: 5.80 Franken; Rang 5 / Note: 4.9

Die Zimtsterne

Optisch ziemlich schön, auch wenn die Glasur an manchen Stellen etwas braun und der Teig dafür etwas blass ist. Dafür können sie im Geschmackstest punkten, denn sie sind «schön zimtig», «sehr fein» und «schmecken, wie sie sollen». Dafür sind die Zimtsterne «etwas trocken». Für zwei Testesser sind sie «solide, aber nicht der Burner». Die sollen es zuhause besser machen.

Preis pro 100g: 5.80 Franken; Rang 2 / Note: 5.5

Gesamtnote: 5.2

Rang 1 – Bäckerei Macchi

Der hauchdünne Sieger unseres Blindtests ist – Macchi. Den Sieg hat die Luzerner Bäckerei klar ihren Zimtsternen zu verdanken. Fast hätten sie die Mailänderli noch um die Goldmedaille – oder, pardon: um die Bäckermütze mit Lorbeer, gebracht.

Die Mailänderli

Die Mailänderli gefallen optisch nicht sonderlich. Sie sind «braungebrannt und gestreift – wie vom Grill» und «sehen aus wie zu lange im Ofen gelassen», da sind sich alle Jurymitglieder einig. Dadurch seien sie auch «etwas hart», «knusprig», «knackig» und «trocken». Zudem sind sie «dezent in Geruch und Geschmack, aber recht buttrig». Zusammenfassend meint eine Testesserin, sie seien «solide, aber schmecken recht neutral».

Preis pro 100g: 4.80 Franken; Rang 6 / Note: 4.7

Die Zimtsterne

Die Zimsterne sind hingegen die besten Guetzli im Test: «So muss ein Zimtstern sein», findet die Jury. Sie haben einen «extrem feinen Nussgeschmack». Obwohl dies nicht allen gleich gut schmeckt: «sehr nussig und süss», meint ein anderer Testesser. Auch bei der Konsistenz ist sich die Jury nicht einig: «zu harte Glasur», meint der eine, «sind al dente – aussen knackig, innen weich. Mag ich!», der andere. «Glaub's mein Favorit», schreibt eine weitere Testesserin.

Preis pro 100g: 480 Franken; Rang 1 / Note: 5.8

Gesamtnote: 5.3

So haben wir getestet

Getestet wurden Zimtsterne und Mailänderli von sieben Bäckereien in Luzern. Die ebenfalls sieben Jurymitglieder wussten dabei nicht, welche Zimtsterne von welchem Anbieter stammten und welche Anbieter überhaupt für den Test ausgewählt wurden – die Autorin selbst hat nicht am Test teilgenommen. Die Weihnachtsguetzli wurden also blind getestet. Bewertet wurden die Kriterien Aussehen, Geruch, Geschmack, Konsistenz und Frische, wobei der Geschmack 50 Prozent zur Gesamtnote beigetragen hat.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Adaff
    Adaff, 29.12.2021, 11:04 Uhr

    Ich habe noch nie verstanden, was Mailänderli eigentlich so beliebt machen soll. Ich finde diese Guetzli eine Energieverschwendung. Ihre ungebackene Teigmasse ist um Längen besser als die gebackenen Guetzli, die ich ziemlich farblos finde.

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