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9×9 – das Luzerner Pop-Up-Restaurant

Das 9x9 Pop-Up-Restaurant im B16 in Luzern. (Bild: Sarah Leonhardt)

Aus einem Geburtstagsessen entstand die 9×9 Pop-Up-Restaurant-Idee. Einen Abend lang verwöhnen die Organisatorinnen Franziska Bründler und Simone Müller-Staubli ihre Gäste mit neun kulinarischen Geschmackserlebnissen und einem aussergewöhnlichen Restaurantambiente.

9×9 Pop-Up-Restaurant? Was soll das sein? Ein Thema, das in den letzten Tagen oft in den Medien auftauchte und die Vorstellungskraft von vielen scheitern liess. zentral+ wollte wissen, was wirklich hinter dem ominösen Restaurant steckt und nahm an dem etwas anderen Restaurantbesuch des 9×9 in der Designplattform B16 in Luzern teil.


Ursprünglich wollten die Organisatorin Franziska Bründler und die gelernte Hotelfachschulabsolventin Simone Müller-Staubli nur ihren Geburtstag mit neun Freunden während neun Gängen geniessen. So entstand die Idee, jeweils am neunten Tag eines Monats ein Pop-Up-Restaurant zu organisieren. Die 9×9-Veranstaltung fand so grossen Anklang, dass die Abende bereits bis im Mai ausgebucht sind. Um die Nachfrage decken zu können, beschlossen sie, während neun Abenden vom 2. bis 12. April 2014 weitere 9×9-Essen zu organisieren. Bis auf wenige Plätze sind auch diese Abende bereits wieder ausgebucht.

Ein Abend in 9 Akten

Am Donnerstagabend treffen sich die 65 Gäste des 9×9-Pop-Up-Restaurants im rustikal gestalteten Keller des B16 für den ersten Akt des Abends. Mit einem Campari Soda, Gewürznüssen und Kräutercrackers werden die Ankömmlinge bereits am Eingang begrüsst. Gespannt auf das, was folgt, blicken sich die Besucher im Kellerraum um. Das dämmerige Licht und die Bildausstellung an den Wänden tauchen den Raum in eine gemütliche Atmosphäre. Mit einem Amuse Bouche bestehend aus Noix Gras mit Pflaumen-Lapsang Chutney, begeben sich die Besucher einen Stock höher, in den Ausstellungsraum des B16 an die feingedeckten Tische, dessen Sitzplätze sich teilweise im Schaufenster des Ausstellungsraumes befinden. Simone Müller-Staubli löst dann auch das Rätsel der Noix Gras auf, die, wie sich herausstellt, eine vegetarische Alternative zu Foie Gras ist. Anders als die aus Entenleber hergestellte Foie Gras besteht die Noix Gras aus Nüssen.

In der offenen Küche, die sich mitten im Raum befindet, bereitet der Koch des Abends, Sebastian Hohl, bereits den dritten Akt vor und zieht mit seinen professionellen und geübten Handgriffen die Blicke der Gäste ganz auf sich. Die Vorspeise, bestehend aus einem Spargelsalat mit Cherrytomaten an Safran-Chilivinaigrette und einem knusprigen Fetawürfel, lässt nicht lange auf sich warten. Gefolgt vom vierten Akt, der aus einer Weissweinschaumsuppe mit Bärlauchespuma und einem Lachswürfel an Rauchsalz besteht. Auf besonderes Interesse stossen die Erklärungen, die Simone Müller-Staubli zu jedem Gang abgibt. Darin beschreibt sie unter anderem die Zubereitung und die Zutaten der jeweiligen Gerichte. Für grossen Anklang bei den Gästen sorgt der fünfte Akt, ein Gurkensorbet mit Dill. Das erfrischende und salzige Sorbet löst im Mund ein Geschmackserlebnis der anderen Art aus.

Vor dem Hauptgang gibt es eine kleine Pause, die die Gäste für angeregte Gespräche nutzen. Andere wiederum geniessen den für ein Restaurant ungewohnt freien Blick durch das Schaufenster hinaus auf die befahrene Bundesstrasse. Der sechste Akt, bestehend aus Rindsentrecôte garniert mit Chorizo-Öl und Rosmarinjus, stösst bei den Gästen auf unterschiedliche Rückmeldungen. So kommt es vor, dass die weniger fleischbegeisterten Personen ihr Entrecôte zu zäh finden und es dankend ihrem Sitznachbarn weiterreichen. Cremige Polenta, glasiertes Gemüse und Pfeffer Popcorn runden den Hauptgang ab und finden bei den Gästen mehr Beifall. Nicht lange lässt der siebte Gang, angefertigt aus Ziegenfrischkäse mit Balsamico-Honiggelée und Haselnussbrot, auf sich warten. Trotz der klein und fein angerichteten Tellern, halten sich bereits nach diesem Gang einige Gäste den Bauch. Solch ein Neun-Gänge-Menü hat es aber auch in sich. Daher treten einige einen kurzen Spaziergang vor die Tür an.

«Es muss nicht alles perfekt sein, wichtig ist, dass es ein Erlebnis ist, bei dem man die Freude und die Leidenschaft hinter diesem Projekt spürt.»
Simone Müller-Staubli, Organisatorin

Zurück im B16 runden Akt acht und neun das kulinarische Erlebnis ab. Joghurt-Limetten-Mousse mit marinierten Erdbeeren und hausgemachtem Marshmallow, Kaffee und Schokoladenpralinen werden als Dessert serviert. Mit einem Schluck Whisky auf den Nachhauseweg, lässt man den Abend im Pop-Up-Restaurant ausklingen und die Gäste machen sich mit dem Give Away, Galgant-Zitronengras Schokolade mit Meersalz, auf den Nachhauseweg.

Für das 9×9 Pop-Up-Restaurant und die Gastgeberinnen ist der Abend ein voller Erfolg. Jeder Abend ist ein bisschen anders und damit nicht bis ins letzte Detail planbar, verrät Simone Müller-Staubli zentral+, aber das ist auch nicht nötig, denn niemand erwartet, dass alles perfekt ist. Wichtig sei die Freude und die Leidenschaft, dieses Projekt umzusetzen und die Gäste zu verwöhnen. Dies sei ihnen definitiv gelungen. Auf unsere Frage, ob die 9×9-Idee verlängert werde, lacht Franziska Bründler und meint nur: «Erst machen wir Sommerpause.»

Wer noch in den Genuss des 9×9 Pop-Up-Restaurants kommen möchte, hat am Freitag, 04. April, und am Sonntag, 06. April, noch die Gelegenheit dazu. Die restlichen Daten sind bereits ausgebucht. Anmeldungen werden auf der 9×9 Webseite entgegengenommen.

Daten
Freitag, 4. April
Samstag, 5. April (ausgebucht)
Sonntag, 6. April
Mittwoch, 9. April (ausgebucht)
Donnerstag, 10. April (ausgebucht)
Freitag, 11. April (ausgebucht)
Samstag, 12. April (ausgebucht)

Zeit
Apéro  19:00 Uhr
Essen 19:30 Uhr

Kosten
81 Franken exklusive Alkohol
99 Franken inklusive Alkohol

Franziska Bründler
B16
Bundesstrasse 16
6003 Luzern
[email protected]
www.9mal9.ch

 

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