«Eispolizei» auf dem gefrorenen Zugersee
Nur gerade zwei Wochen nach den grünen und warmen Weihnachten ist der eisige Winter eingetroffen. Auch 1963 war ein bitterkalter Winter. Die grossen Seen waren damals zugefroren und riefen unter anderem auch die Seepolizei auf die Eisfläche.
Wie sich die Kälte wohl im Januar 1963 anfühlte? Nur gerade zwei Wochen nach den grünen und warmen Weihnachten ist nun auch der Winter bei uns eingetroffen mit eisigen Strassen, die beinahe zum Schlittschuhfahren einladen. Auch 1963 war ein bitterkalter Winter. Die grossen Seen, der Zürcher- und Bodensee, aber auch der Zugersee waren zugefroren.
Damals war es die erste vollständige «Gfrörni» seit 1929. Vom 15. Februar bis Ende März 1963 war der 38 km2 grosse Zugersee zugefroren. Und es war ein Volksfest. Plötzlich war da eine riesige Fläche, die zum Benutzen freigegeben wurde. Was macht man mit so einer grossen Fläche? Den Zugern fehlte es nicht an Ideen. Schlittschuhfahren, Eishockey spielen, Seeüberquerungen, sogar Verkäufer und Strassenmaler witterten das Geschäft. Und die Pöstler und viele andere nahmen für Auslieferungen und Besuche in Cham die Abkürzung über den See.
Es existierte plötzlich eine nicht vordefinierte Fläche – ein neuer Freiraum war geschaffen. Aber schnell waren sie dennoch vor Ort, die Seepolizisten, die kurzerhand zu Eispolizisten wurden, denn neben vielen Freuden beinhaltete das Eis auch einige Gefahren. Diese eineinhalb Monate der Gfrörni prägten das kollektive Gedächtnis der Zuger – kaum ein Familienalbum in Zug zeigt kein stolzes Foto dieses seltenen Erlebnisses auf dem Eis. Aber kalt war es …