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Wie der EVZ-Captain die Playoff-freie Zeit verbringt

Mein Corona-Tagebuch: Heute Raphael Diaz

Raphael Diaz geniesst die Zeit mit Spielen und dem Nachwuchs. (Bild: zvg)

Mein liebes Corona-Tagebuch, Was dieses Virus in unserer Welt auslöst, empfinde ich als Tragödie. Tausende Menschen verlieren ihr Leben, viele werden an den Rand ihrer Existenz gedrückt. Auch in meinem Job ist Stillstand. Meisterschaft abgebrochen, Weltmeisterschaft im eigenen Land abgesagt. Das hat mich zwar richtig geschmerzt, aber wohl wäre es mir wegen der Ansteckungsgefahr nicht […]

Mein liebes Corona-Tagebuch,

Was dieses Virus in unserer Welt auslöst, empfinde ich als Tragödie. Tausende Menschen verlieren ihr Leben, viele werden an den Rand ihrer Existenz gedrückt. Auch in meinem Job ist Stillstand. Meisterschaft abgebrochen, Weltmeisterschaft im eigenen Land abgesagt.

Das hat mich zwar richtig geschmerzt, aber wohl wäre es mir wegen der Ansteckungsgefahr nicht mehr gewesen, weiterhin Eishockey zu spielen. Die Gesundheit aller hat nun oberste Priorität und wir müssen nun versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.

Tochter statt Playoffs

Im Leben hat vieles eine Kehrseite. Jetzt kann ich die ersten Lebensmonate meiner kleinen Olivia in vollen Zügen geniessen. Wäre alles wie immer gelaufen, hätte mein Fokus einzig und allein den Playoffs und der WM gegolten. Ich hätte nicht so viel von der Kleinen mitbekommen.

Aber jetzt kann ich darauf warten, bis sie am Morgen erwacht. Und im Vergleich zu uns Erwachsenen, die nicht immer so gerne aufstehen, begrüsst Olivia jeden Tag mit ihrem süssesten Strahlen. Das miterleben zu dürfen ist etwas Wunderbares.

Zur Person

Raphael Diaz (34) ist Captain des EV Zug. Der Verteidiger absolvierte über 200 Spiele in der National Hockey League und war 2014 der erste Schweizer Spieler, der in einem Stanleycup-Final stand. 2013 und 2018 gewann der Zuger mit der Schweizer Nationalmannschaft die Silbermedaille.

Mich fasziniert auch, wie sich das Köpfchen eines vier Monate alten Babys von Tag zu Tag weiterentwickelt. Olivia nimmt stets ein bisschen mehr wahr von dem, was um sie herum geschieht, merkt sich kleine Dinge und macht es immer besser nach, bis sie letztlich den Dreh raus hat.

Und Olivia hat schon einen persönlichen Bodyguard. Unsere Hündin Ily beschützt sie extrem. Sie ist immer in der Nähe der Kleinen und schaut, dass es ihr gut geht und alles in Ordnung ist.

Spiele und TV-Dokumentationen

Olivia verkürzt meiner Frau Myriam und mir den langen Tag in den eigenen vier Wänden. Wenn sie schläft, spielen Myriam und ich gerne Rommé oder Uno. Sonst wäre die Gefahr gross, dass wir den ganzen Tag bloss vor dem Fernseher hocken.

Und wenn, dann schaue ich mir gerne Dokus an. Wie gerade «Tiger King» auf Netflix, in der es darum geht, wie ein paar Typen Tiger und Löwen in die USA importierten und einen Zoo auf die Beine gestellt haben. Bis sie Tierschützer auf den Plan riefen, weil ihnen alles aus dem Ruder gelaufen war. Dokus schaue ich gerne, weil man so viel übers Leben erfährt.

Raus gehen wir eigentlich nur zum Spazieren mit Ily. Einkaufen ist nur alle paar Tage angesagt. Wir gehen so wenig wie möglich unter die Leute, um uns selber und unsere Mitmenschen zu schützen.

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Im Corona-Tagebuch erzählen Zentralschweizer, wie sie den Shutdown erleben, welche Auswirkungen dieser auf ihr Privatleben und ihren Beruf haben und wie sie persönlich damit umgehen.
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