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Ein Paradies für Fieslinge: Die Bibliothek

Wie man Luzerner Studis zur Adventszeit in den Wahnsinn treiben könnte

Die Bibliothek der Uni Luzern wäre ein Paradies für miesepetrige Grinche.

(Bild: lob)

Von wegen Weihnachtsmärkte, Eisbahnen und Europaplatz: Die Adventszeit spielt sich für Luzerner Studenten vor allem in der Bibliothek ab. Hier liesse sich darum auch mächtig Unheil anrichten – ein Gedankenexperiment.

Sicher, die Jahreszeit würde nahelegen, etwas Besinnliches über Advent und Weihnachten zu erzählen. Indirekt geht es auch um einen Klassiker, nämlich den Grinch. Da der Film als Comic-Adaption Revival gefeiert hat, bin ich letztens gedanklich daran hängen geblieben. Was, habe ich mich gefragt, würde zu dieser Zeit ein miesepetriger Studi-Grinch anstellen? Weihnachten stehlen, ach wo.

Um den Mitstudenten die Jahreszeit richtig zu versauen, müsste ein Uni-Fiesling fleissig Leute in der Bibliothek in den Wahnsinn treiben! Wieso in der Bibliothek? Weil der Speicher des Wissens der Ort ist, an dem gefühlt 80 Prozent aller Studenten den Grossteil der Adventszeit verbringen. Ergo ist sie gut besetzt, um spätestens zur Prüfungszeit im Januar eher einer Legebatterie zu gleichen. Perfekt, um als kleines grünes Monster Schabernack zu treiben. Beziehungsweise Leute zu vertreiben. Wie das aussehen würde, weiss ich natürlich auch schon.

Süsser die Smartphones nie klingeln

Das einfachste Mittel läge auf der Hand: Krach. Die Arten sind dabei vielfältig. Ob Telefongespräch direkt am Eingang, ein Schwatz bei den Arbeitsplätzen (natürlich nicht im Flüsterton) oder «zufällig» im Lautmodus vergessene Handys und Laptops – alles Garanten für zig genervte Gesichter.

Bei letzterem muss es nicht mal der Laut-Modus sein; die meisten Arbeitstische sind so konstruiert, dass es alle im Umkreis von fünf bis sechs Sitzen mitkriegen, wenn ein Smartphone lautstark vibriert. Im Notfall Vorgang wiederholen, bis auch wirklich alle angepisst gucken. Analog zu den Geschenken könnten studentische Antihelden einfach alle Kopfhörer verschwinden lassen, die dem vorbeugen sollen. Zurücklehnen und die Aggressionspegel steigen sehen.

Mehr Laptops mit Riesenadapter

Über die Hälfte ist bestimmt sowieso schon mit Geräten der Marke angebissener Äpfel ausgerüstet. Das konkrete Objekt der Bösartigkeit sind die dazugehörigen, zu gross geratenen Ladeadapter – die es freilich auch bei anderen Marken gibt. Mit denen lässt sich wunderbar das hier machen:

Riesen-Adaptern sei Dank: Gleich drei Steckplätze gleichzeitig können in Beschlag genommen werden.

Riesen-Adaptern sei Dank: Gleich drei Steckplätze gleichzeitig können in Beschlag genommen werden.

(Bild: lob)

Drei Steckdosen auf einmal belegen? Wieso nicht! Ausserdem gibt es praktisch keinen Weg, auch nur zwei dieser Dinger aneinander vorbeizustecken. Du und dein Nachbargspänli brauchen gerade beide Strom, aber niemand will den Platz aufgeben? Streit vorprogrammiert.

Mampf, Knusper, Knirsch

Weihnachtszeit – Guetzli- und Gebäckzeit. Vorwiegend die besonders knusprigen Exemplare, natürlich lautstark neben konzentriert arbeitenden Mitstudis konsumiert, würden Uni-Fieslingen besonders gut schmecken.

Besser wird’s noch, weil Essen eigentlich verboten ist. Damit werden also nicht nur die Nerven der unmittelbaren Umgebung strapaziert, sondern gleichzeitig auch – wenn man sich dabei im nahen Sichtfeld befindet – die Aufsicht an der Theke genervt. Und später vor allem das Facility Management zur Weissglut gebracht, wenn die Krümelreste entdeckt werden.

Mehr Recherchestationen gefällig?

In einigen Ecken des Büchertempels finden sich fix installierte Laptops zur Recherche. Mit der Zeit hat sich deren Anzahl reduziert, weil selten noch jemand ohne Laptop oder Tablet unterwegs ist. Diese sind dafür unumstösslich abgestellt und markiert. Wer den Platz als Arbeitstisch verwenden will, wird nicht selten sofort weggewiesen.

Wäre es nicht richtig gemein, für eine erneute Vermehrung der Stationen zu sorgen? Noch weniger Arbeitsplätze, mehr Gerangel darum, mehr lautstarke Diskussionen mit den Mitarbeitenden der Bibliothek – ein Paradies für den imaginären Uni-Grinch.

Bei allem lustigen Kopfkino: Natürlich wären einige der genannten Gemeinheiten auch so umsetzbar. Und könnten zu mehr persönlichem Raum in der Bib verhelfen, weil man die einen oder anderen Mitstudierenden vertreibt. Auf der Beliebtheitsskala wäre ein Absturz aber mehr als realistisch und – ganz um beim Thema Advent zu bleiben – am nächsten Samichlaus wäre ein Sack Kohle wohl garantiert. Plagt eure Kommilitonen also lieber nicht, eine Tasse Glühwein zur Entspannung wirkt auch. Und reduziert die Gefahr, Opfer von Racheakten in Form von Lärmangriffen, Stromdiebstählen und Co. zu werden, ungemein. In diesem Sinne, schöne Feiertage! 🙂

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Kommilitonen, Nebenjob, Credits, Wohngemeinschaften, Prüfungszeit, Ausgang, Semesterferien, Essays – Begriffe, die den Alltag von Studierenden prägen. Im Campus-Blog schreiben Studierende aus unterschiedlichen Semestern über ihr Leben in Luzern, ihre Freizeit sowie die Hürden und Freuden an der Uni oder Hochschule.
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