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Vorfasnacht zwischen Arbeit, Mails und Sprechstunden

Trotz Exposé, Arbeit und Grippe... am Schmudo steht «unter der Egg» auf dem Programm. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Semesterferien klingt nach viel Freizeit und ist deshalb eigentlich das falsche Wort für all das, was zwischen Weihnachten und Fasnacht alles so anfallen kann.

Semesterferien ist einfach das falsche Wort. Ferien, damit hatte das doch eigentlich sehr wenig zu tun. Klar habe ich zwischen Weihnachten und Neujahr einige Tage frei genommen, etwa um Verwandte, Bekannte und einige Bars, die den Spengler-Cup übertrugen, zu besuchen. Aber selbst da habe ich zwischendurch gearbeitet, Mails gecheckt und meine Seminararbeit beendet, die seit dem Sommer auf meinem Schreibtisch herumlag.

Vorsätze und das warme Bett

Dann kam Silvester. Ich fasste mir Vorsätze, war voller Tatendrang und als sich der Kater der Neujahrsfeier endlich verzog, bemerkte ich ein leises Husten, welches innerhalb kürzester Zeit zu einer Grippe anwuchs, die mich von meinen guten Vorsätzen weg ins warme Bett stürzen liess. Hin- und hergerissen zwischen Bett, Klo und Couch schaute ich mir Serien, die Dartweltmeisterschaft und Tier-Dokus an. Alles nebenbei und ohne sicheren Anhaltspunkt zur Unterscheidung zwischen Inhalt im Fernsehen und Fiebertraum.

Zu allem Unglück konnte ich mich nicht mal auf die Fussballmeisterschaft konzentrieren, da Winterpause war. Einzig nach etwa hundert Eilmeldungen auf dem Telefon über die Entlassung Fringers war mir klar, dass es sich dabei nicht um eine krankheitsbedingte Illusion handeln konnte.

Die Zeit rennt im Schüttelfrost davon

Jeder weitere Tag im Bett, war dann aber ein Tag, der mir fehlte, um am Exposé meiner Masterarbeit zu schreiben, das eigentlich schon längst auf dem Schreibtisch meines Profs hätte liegen sollen. Jegliche Versuche, daran zu arbeiten, scheiterten aber entweder an Schüttelfrost oder an Schweissausbrüchen.

Nach mehreren Tagen Bettruhe raffte ich mich endlich auf. Nicht aber etwa um endlich das Exposé zu schreiben, sondern um drei Tage am Stück zu arbeiten, da ja irgendwie Miete und Studiengebühren bezahlt werden müssen. Tagesablauf dabei: schlafen, essen, schaffen, essen, schlafen.

Exposé, olé olé…

Dann endlich etwas Zeit für mein Exposé. Aufbauend auf bereits begonnenen Recherchen sammle ich Material und konstruiere ein Inhaltsverzeichnis, sowie ein Literaturverzeichnis. Kaum fertig, gehe ich damit in die Sprechstunde und die erste Frage des Profs, trifft meine Arbeit bereits zutiefst ins Herz: «Was ist denn Ihre Kernfrage und was möchten Sie damit erklären?»

Die Welt, denke ich mir dabei, eigentlich fast alles, aber das kann ich so jetzt nicht sagen. Verlegen antwortete ich, dass da mehrere Fragestellungen drinstecken. Ich verwies aufs Inhaltsverzeichnis und die Literatur. Doch das änderte alles nichts daran, dass das ganze Exposé innerhalb weniger Sekunden irgendwie total an Relevanz verloren hat.

Nach gefühlten zwei Stunden Gespräch, wusste ich wenigstens, wie meine Fragestellung etwa auszusehen hat. Nun nochmals alles überarbeiten, dann steht das Konzept und ich kann mich doch noch rechtzeitig fürs Masterverfahren anmelden.

Und trotzdem wird es Fasnacht und Fastenzeit

Das ist mein Plan, nebenbei schreib ich noch zwei Essays und mindestens einen Blogbeitrag, arbeite und bereite mich aufs Semester vor. Alles möglichst vor dem 4. Februar um fünf Uhr früh, weil dann stehe ich «unter der Egg», wie es sich gehört und ob ich Ferien hab oder nicht.

Wahrscheinlich hole ich mir nach dem fünften Zwetschgen dann die nächste fette Erkältung. Aber ich glaub, das muss so sein und wenn schon Weihnachten nicht sonderlich besinnlich war, so freue ich mich jetzt schon auf eine ruhige Fastenzeit, natürlich in voller Gewissheit, dass daraus nichts wird, aber freuen darf man sich trotzdem.

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Kommilitonen, Nebenjob, Credits, Wohngemeinschaften, Prüfungszeit, Ausgang, Semesterferien, Essays – Begriffe, die den Alltag von Studierenden prägen. Im Campus-Blog schreiben Studierende aus unterschiedlichen Semestern über ihr Leben in Luzern, ihre Freizeit sowie die Hürden und Freuden an der Uni oder Hochschule.
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