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Bibliothek – wo sich Zeit und Raum auflösen

Odyssee in der Uni-Bibliothek Luzern

Bücher, wohin das Auge reicht. Die Uni-Bibliothek Luzern bietet Zugang zu einer Fülle von festgehaltenen Gedankenwelten. (Bild: Unsplash)

Bücher öffnen die Tür zu neuen Welten. Die Bibliothek an der Uni Luzern ist dementsprechend eine immense Weltensammlung, in welcher man sich immer wieder verlieren kann. Wie dieses «Sich-Verlieren» aussehen könnte, erfahrt ihr in diesem Blogpost.

Bücher, wohin das Auge reicht! Die Bibliothek an der Uni Luzern ist ein Paradies für all jene, die dem physisch gedruckten Wort hingebungsvoll zugeneigt sind. Doch eben diesem reichen Angebot an Lesestoff wohnt auch eine gefährliche Verlockung inne. Erlaubt mir, anhand einer Anekdote – welche mitnichten ein Einzelfall war – aufzuzeigen, was genau ich damit meine:

Eigentlich wollte ich an jenem Nachmittag, ich glaube, es war ein Mittwoch, nur noch schnell einen Abstecher in die Bibliothek machen, bevor ich mich auf den Heimweg begab. Ich hatte vor, schnurstracks zum Gestell CI 1400–CI 4217 zu eilen (selbstverständlich möglichst geräuscharm), mir das Buch CI 2357 «Mimesis and Reason» zu schnappen, es auszuleihen und wieder zu verschwinden.

Magische Bücher

Ungefähr zwei Minuten nach Betreten der Bibliothek stand ich denn auch vor besagtem Gestell, im Visier das Objekt meiner Begierde. Ich hätte nur noch meine Hand ausstrecken, das Buch herausziehen und Richtung Tresen marschieren müssen, um die angestrebte Mission zu erfüllen. Und dann ab zum Bahnhof und nach Hause.

Doch ich liess mich einmal mehr von diversen Buchtiteln, welche über, unter und neben CI 2357 eingereiht waren, in den Bann ziehen. Obwohl ich es langsam besser hätte wissen müssen. Immerhin war ich ja nicht zum ersten Mal in der Bibliothek und kannte diese Situation dementsprechend gut. «Nicht nachgeben», ertönte eine warnende Stimme in meinem Kopf, die, nachdem ich nicht darauf reagiert hatte, noch einen Zacken energischer wurde: «Fokus, Denise, Fokus! Du weisst doch, dass du noch haufenweise Arbeit herumliegen hast! Raus aus der Biblio!»

Bücherbaden

Doch es war zu spät. Die Verlockung hatte ihre Tentakel längst nach mir ausgestreckt, mich umschlungen. Hätte ich mich doch bloss – wie einst Odysseus – an einen Mast binden lassen, um den Lockrufen all dieser Bücher widerstehen zu können. Leider unmöglich, da ich ja zu diesem einen Buch, CI 2357, hinmusste. Eine Augenschleife? Sich zum gewünschten Buch vortasten? Käme bei den Leuten aus der Biblio wohl etwas schräg an und ist deshalb abzulehnen.

So passierte es mir auch an diesem Nachmittag, dass ich, anstatt mir CI 2357 zu Gemüte zu führen, viel, sehr viel Zeit mit Herumschmökern in anderen Büchern verbrachte. Nach Stunden des glückseligen Bücherbadens, bei welchem ich frei und lustbetont zwischen den Gestellen hin- und herschlenderte, konnte ich mich schliesslich doch wieder losreissen und den Heimweg antreten.

Geistiger Wunschzettel im Gepäck

Nicht selten nach solchen Bibliotheksaufenthalten verlasse ich das Unigebäude mit neuen Denkimpulsen und einem geistigen Wunschzettel, welche Bücher ich unbedingt noch lesen möchte. Und auch nicht selten fällt mir erst im Zug auf dem Weg nach Olten auf, dass ich jenes Buch, weswegen ich überhaupt erst in die Biblio gegangen bin, schlicht vergessen habe.

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Kommilitonen, Nebenjob, Credits, Wohngemeinschaften, Prüfungszeit, Ausgang, Semesterferien, Essays – Begriffe, die den Alltag von Studierenden prägen. Im Campus-Blog schreiben Studierende aus unterschiedlichen Semestern über ihr Leben in Luzern, ihre Freizeit sowie die Hürden und Freuden an der Uni oder Hochschule.
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