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Lernatmosphäre selbst gemacht

Je mehr Volk, desto besser meine Lernmotivation und Konzentration. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Freude und Erfolg im Studium hat man nur dann, wenn man es auf die Weise angeht, die einem persönlich am besten liegt…

Während sich viele Studierende bevorzugt einen ruhigen Platz zum Arbeiten suchen, brauche ich Leben um mich herum. Die Universität Luzern bietet zwar viele Lernplätze, an denen unterschiedliche Stimmungen herrschen, doch auf mich wirken sie alle nüchtern. Die Stille in diesen Räumen empfinde ich als beklemmend. Denn egal ob jemand in seinen Unterlagen blättert, sich räuspert oder man die Absätze eines Damenschuhs über die Gänge klappern hört, jede dieser Situationen, so scheint mir, führt zu bösen Blicken. Ich traue mich manchmal kaum noch zu atmen.

Unterwegs

Unter diesen Bedingungen fällt es mir schwer, produktiv zu arbeiten. Entscheide ich mich, dennoch mal an der Universität einige Lektürearbeiten zu erledigen, dann setze ich mich in die Cafeteria. Die dortige bunt gemischte Geräuschkulisse empfinde ich als angenehm beruhigend. So schnappe ich mal in unkonzentrierten Momenten etwas vom Kaffeetratsch zweier Professorinnen auf und beim nächsten Umblättern höre ich vielleicht den beiden PH-Studenten hinter mir beim Planen einer möglichen Turnstunde zu. Das ist, was ich liebe und brauche um erfolgreich studieren zu können. Ich möchte mittendrin sein. So erstaunt es wohl nicht, dass ich am liebsten da lerne und lese wo richtig was los ist. Manchmal setzte ich mich — dem GA sei Dank — einfach in die Zentralbahn Richtung Stans-Engelberg. Dann lasse ich die wunderbare Landschaft und die aufgestellten Wandergruppen an mir vorbeiziehen und widme mich dabei den soziologischen Theorien der Damen und Herren Butler, Luhmann, Goffman, Simmel und oft noch vieler anderer.

Es kann schon mal vorkommen, dass ich irgendwo aussteige und mich auf eine Parkbank setze, um mich dann weiter meinen Unterlagen zu widmen. Zwischendurch halte ich inne, geniesse die frische Luft und erhalte so neue Energie, mich den komplexen Forschungsberichten erneut zuzuwenden. Spielt das Wetter einmal nicht mit, setze ich mich auch gerne einmal in eines der tollen Kaffees in Luzerns Innenstadt. Grundsätzlich gilt bei mir die Regel, je mehr um mich herum los ist und je weniger das alles mit Universität und Lernen zu tun hat, desto konzentrierter und produktiver kann ich arbeiten. Wieso das so ist, kann ich selber nicht genau erklären. Aber Teil einer lebhaften Atmosphäre zu sein, in welcher jedes Individuum seinen eigenen Pflichten und Aufgaben nachgeht, treibt mich zu Höchstleistungen an.

Einfach keine Ruhe

Und erledige ich meine universitären Pflichten einmal von Zuhause aus, dann bilden Radio oder ein bereits mehrfach gehörtes Hörbuch den idealen akustischen Rahmen dafür.

Egal wie abgedreht das alles klingen mag, grundsätzlich geht es nur darum, dass jeder und jede für sich eine Art und Weise findet, wie er/sie sich die Studieninhalte am besten zugänglich machen kann. Denn es nützt nichts, zwei Stunden in der Bibliothek oder am heimischen Schreibtisch zu sitzen, um dann zu merken, dass man doch nur ein paar Zeilen konzentriert gelesen hat. Studieren bedeutet eben auch, dass man sich selber die bestmöglichste Atmosphäre kreiert, um die Chancen und Pflichten, welche auf einen warten, erfolgreich meistern zu können.

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Kommilitonen, Nebenjob, Credits, Wohngemeinschaften, Prüfungszeit, Ausgang, Semesterferien, Essays – Begriffe, die den Alltag von Studierenden prägen. Im Campus-Blog schreiben Studierende aus unterschiedlichen Semestern über ihr Leben in Luzern, ihre Freizeit sowie die Hürden und Freuden an der Uni oder Hochschule.
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