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Für Klugscheisser

#Wörterporn ist der neue Trend. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Nach #Foodporn, #Studyporn und naja, den regulären, altbekannten Dingen, die keinen Hashtag brauchen, um viral zu gehen, kommt: #Fremdwörterporn – nur für Klugscheisser und solche, die es werden wollen.

Nach #Foodporn, #Studyporn und naja, den regulären, altbekannten Dingen, die keinen Hashtag brauchen, um viral zu gehen, kommt: #Fremdwörterporn – nur für Klugscheisser und solche, die es werden wollen.

Was heisst eigentlich «studieren»?

Im Grunde geht es darum, den Gedanken mehr oder minder wichtiger Denkerinnen und Denker zu folgen, sie nachzuvollziehen und die Denkarbeit bestenfalls an der Prüfung wieder selbst verrichten zu können. Dies gelingt kaum, ohne dass wir regelrecht dazu genötigt werden, präzise Begriffe zu lernen. Verstanden hat es, wer mit ebendiesen Begriffen nicht einfach um sich wirft, sondern einen Satz, ein Kapitel und später eine Arbeit so konstruieren kann, dass ihm diejenigen, welche die Fachbegriffe verinnerlicht haben, folgen können.

Nun, ich übe noch. Und solche Sätze sprudeln derzeit nur aus mir raus, weil ich die Masterarbeit einer unserer Vereinspräsidentinnen von Tink.ch lektoriere. Es herrschen über dreissig Grad da draussen, in den Flüssen sterben Menschen, im Vierwaldstättersee schwimmt eine Seerose und ich sitze, liege, stehe da und lektoriere.

Die Liebe zu Fremdwörtern

Spart euch das Mitleid, denn während ihr da draussen vor euch hinvegetiert, lerne ich hier was fürs Leben. Naja, zumindest für meine zukünftigen Arbeiten. Und alsbald ich mich wieder vom Sitzen in die Stehposition begebe – es hat sich dabei eine bestimmte Abfolge herauskristallisiert, die mit relativ wenig Rückenschmerzen verbunden ist – hab ich eine Idee für den nächsten Blog. Ich schreib eine Kolumne, die nur aus Fremd- und Fachwörtern besteht. Und ich meine damit nicht solche wie kontinuierlich oder furios.

Der Impuls geht eher in Richtung…. (an dieser Stelle bitte kompliziertes Wort einfügen)… oh doch, ich hab eins: Narratologie. Da wird’s meinem Rechtschreibeprogramm schon rot, obwohl das Wort doch eigentlich ableitbar ist. Wie wäre es mit etwas Chemie: Trinitrotoluol?

Aber TNT kennt ihr dann, nicht wahr?

Wenn ihr euch jetzt vorstellt, dass das nicht langweiliger werden kann, so habt ihr vermutlich Recht oder aber ihr kennt zu wenig Fremdwörter. Ein Fremdwort für Fremdwort? Na, erraten?

Ok, das war gepokert, ich kenne kein Fremdwort für Fremdwort.

Wenn du kein Klugscheisser und kein Streber bist und die Idee einer Fremdwortkolumne bisher nicht mal so schlecht findest, bist du vermutlich sapiosexuell. An dieser Stelle kommt der «Hashtag» zum Zuge: #Fremdwörterporn.

Als ehemalige Labormitarbeiterin in der Forschungsabteilung eines Parfum- und Aromaherstellers hab ich noch einen Duft für euch: Petrichor, mein absolutes Lieblingswort, denn keine Chemie dieser Welt, kein Parfum und auch keines der Pheromone, die ihr rumsprüht, um Kunden in die Geschäfte zu locken, wird jemals auch nur annähernd an den Geruch von Regen auf trockener Erde (oder bei meinem Fetisch: Asphalt) herankommen. Und kommt ja nicht auf die Idee, den Geruch chemisch nachbilden zu versuchen. Sonst geht’s mir nachher wie mit Erdbeeren.

Die Wette gilt

Damit es spannend(er) wird, folgt eine Abmachung: Wer jedes Wort der nächsten Kolumne, ja wirklich jedes einzelne versteht, ohne auch nur einmal zu googeln, den Duden aufzuschlagen, die Mama, den Papa, Opa, Oma, Freund, Freundin oder den Hund zu fragen, kriegt von mir ein Bier/Sirup (es soll auch an die Wunderkinder gedacht werden) spendiert. Wenn ihr besonders vigilante (ja, auch da ist mein Rechtschreibeprogramm mit dem Deutsch am Ende) Schlaumeier seid, dürft ihr Ideen und Vorschläge an mich einreichen. Bitte mit dem Vermerk: #Fremdwörterporn. Und bevor ihr mir mit dem englischen, unvergleichbaren (!) Ausdruck für Fremdwort kommt- schliesslich heisst es Food und Study- lasst euch gesagt sein: Das war Absicht!

 

Anmerkung der Autorin: Was hab ich mir da nur wieder eingebrockt?

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Kommilitonen, Nebenjob, Credits, Wohngemeinschaften, Prüfungszeit, Ausgang, Semesterferien, Essays – Begriffe, die den Alltag von Studierenden prägen. Im Campus-Blog schreiben Studierende aus unterschiedlichen Semestern über ihr Leben in Luzern, ihre Freizeit sowie die Hürden und Freuden an der Uni oder Hochschule.
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