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Studentenorganisation und Fachschaften werden ausquartiert

Fragwürdiges Signal der Uni Luzern an ihre Studis

Uni-Gebäude adé: Die Studi-Fachschaften müssen ausziehen.

(Bild: rew / Montage: lob)

Was sich seit dem Frühling zu bewahrheiten drohte, ist nun Tatsache: Studentenorganisation sowie Fachschaften der Uni Luzern sind dabei die Koffer zu packen und umzuziehen. Dass sie eines der ersten Opfer des Platzmangels werden, wirft die Frage auf, welchen Stellenwert die Interessen der Studis an der Universität haben.

Plakate vergangener Events, Schriftzüge mit SOL, Kuso, Fajulu und Co.: Noch prangen die Logos der Studendenorganisation sowie der Fachschaften aller Fakultäten an der Türe im ersten Untergeschoss des Uni-Gebäudes. Hier tagte bisher der Studierenden-Rat, Veranstaltungen wurden geplant, Erstsemestrige bekamen die ersten Tipps mit auf den Weg. Nicht immer fanden gleich viele Studentinnen den Weg ins rund 80 Quadratmeter grosse Büro, um ihre Anliegen zu teilen – nun dürfte sich die ganze Angelegenheit noch etwas verkomplizieren.

Neues Büro ausserhalb der Uni

Ab dem neuen Semester werden die SOL sowie die Fachschaftsvertretungen nämlich an der Zentralstrasse zu finden sein. Ausserhalb des Gebäudes, wo sie seit dem Einzug 2011 gewirkt haben. Die Universität hat dies im Frühling beschlossen und den Organisationen mitgeteilt.

Das Problem: Platz ist im Universitätsgebäude mittlerweile ein begehrtes Gut. Die Studenten-Zahlen steigen, auch dank der neuen Wirtschaftsfakultät – neu wird auch ein Medizin-Master möglich sein. Aus Studi-Vereinsbüro mach deshalb Seminarraum. Trotz Unmut von verschiedenen Seiten wurde am Zwangsumzug festgehalten.

Wachstum ja, aber…

Eines vorneweg: Ich kann die Platz-Problematik durchaus nachvollziehen. Dass die Universität Luzern wachsen will und soll, ist nicht das Problem. Im Gegenteil, denn neue Fakultäten und Studiengänge tragen zur Vielfalt bei – sei es unter den Studentinnen wie aus der wissenschaftlichen Perspektive. Um zu wachsen, dafür benötigt die hiesige Stätte des Wissens aber vor allem eines: Neue Studenten. Ob es jedoch nicht das falsche Signal ist, deren künftige Interessenvertretung aus dem Gebäude zu verbannen, scheint mir eine berechtigte Frage.

Es trifft definitiv die Falschen

Ein falsches Signal an die bestehenden Immatrikulierten ist es meiner Meinung nach ganz klar. An alle, die in der Studentenorganisation oder den Fachschaften bisher mit viel Engangement mitgewirkt haben. Es kann nicht sein, dass gerade wer den studentischen Alltag gestaltet und sich um ihre Interessen kümmert, als eine der Ersten weichen muss. Dass sie an ihrer Wirkungsstätte einen (Arbeits-)Platz haben, müsste doch irgendwie machbar sein.

Ich will gar nicht denken und nahelegen, dass sich die Uni-Leitung nicht den Kopf zerbrochen hätte. Aber die Oberstübchen müssen weiter qualmen – das kann nicht die Lösung sein. Auf dem gleichen Stock wäre doch zum Beispiel der Chillout-Room, ein mit Liegen bestückter Ruheraum, zu opfern. Er ist nicht riesig, es wäre aber vielleicht der Anfang einer alternativen Lösung. Zumal die gepolsterten Sofas in der Bibliothek, fällt auf, noch öfters zu einem Nickerchen einladen.

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Kommilitonen, Nebenjob, Credits, Wohngemeinschaften, Prüfungszeit, Ausgang, Semesterferien, Essays – Begriffe, die den Alltag von Studierenden prägen. Im Campus-Blog schreiben Studierende aus unterschiedlichen Semestern über ihr Leben in Luzern, ihre Freizeit sowie die Hürden und Freuden an der Uni oder Hochschule.
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