Der Vorweihnachtszeit haftet die Illusion des Besinnlichen an. Tatsächlich aber bedeutet sie, vor allem auch für uns Studis, Stress pur.
Advent, Advent, die Uni rennt
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Die Tage sind kürzer, kälter und grauer. Die meisten von uns bleiben nun am liebsten drinnen. Vanille-, Zimt- und Mandarinenduft verbreitet sich in den wohlig warmen Räumen. Viele schalten bereits einen Gang zurück und suchen vermehrt die Nähe zu ihren Liebsten. In bunt beleuchteten Einkaufsstrassen machen wir uns auf die Suche nach den perfekten Geschenken für Familie und Freunde. Kurzum, die Adventszeit versprüht einmal mehr ihren unvergleichlichen Charme. Tatsächlich gestaltet sich das Ganze dann doch etwas weniger romantisch, als wir es gerne hätten und uns die Industrie glauben machen will.
An der Uni gelten andere Gesetze
Bereits frühmorgens füllt sich die Bibliothek. Die Fleissigen – Ich hege übrigens eine riesige Bewunderung für euch! – kriegen es nämlich bereits jetzt hin, ihre Unterlagen hervorzukramen und Vorlesungs- und Seminarnotizen zusammenzufassen. Bald werden nämlich nicht nur Geschenke ausgepackt und Weihnachtsplätzchen verspeist, sondern auch Prüfungen geschrieben. Andere wiederum befinden sich noch mitten in den Vorbereitungsarbeiten für ihre letzten Referate des Semesters. Und auch am Kopierer herrscht Hochbetrieb.
Vorweihnachtliche Harmonie sieht irgendwie anders aus.
Zahllose Mitschriften werden ausgetauscht und für alle Freunde beliebig vervielfältigt. An die Themenwahl und die Literatursuche für die Essays und Seminararbeiten will auch schon gedacht sein. Denn mit den Ferien beginnen auch zwei Wochen des Feierns und damit des süssen Nichtstuns. Ehe man sich versieht, ist es schon wieder Januar, und es bleibt nur noch ein Monat, um gehaltvolle Arbeiten zusammenzubringen. Vorweihnachtliche Harmonie sieht irgendwie anders aus.
Weihnachtsstimmung aus dem Grossverteiler
Einzig in den Mittagspausen verbreitet sich durch die Zimtsterne, die Orangen und den Chai-Tee aus dem Starbucks etwas Weihnachtsduft im Gebäude. Ruhe kehrt dabei aber nicht ein. Professorenfrust und Prüfungsangst sind die dominierenden Themen der Tischgespräche. Gut und gerne frisst eine intensive Diskussion rund um den Semesterendstress die ganze Mittagspause auf, und man findet sich viel zu schnell und etwas deprimiert in den Nachmittagsstunden wieder. Der Zvieri-Besuch beim Marronistand an der Seebrücke gehört in diesem ganzen Treiben zu den wenigen echten besinnlichen Momenten meines persönlichen Studierendendaseins. Aber schon geht es wieder weiter. Auf dem Nachhauseweg muss noch schnell etwas Kleines besorgt werden, das anlässlich des alljährlichen Wichtelns verschenkt werden kann. Danach geht es ab zur Arbeit. Extraschichten stehen auf dem Programm, denn all die Weihnachtsgeschenke – Hilfe, wann soll ich die nur besorgen!? – sind ja nicht gerade günstig.
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