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Bei der Familie Stocker ist Direktvermarktungstag

Ein Tag auf dem Betrieb Kirchweg in Greppen

In Greppen LU betreiben Stephan und Andrea Stocker einen Betrieb mit Direktvermarktung, Mutterkühen, Schafen, Legehennen und Hochstammobstbäumen. (Bild: zvg)

Mittwoch ist Direktvermarktungs- und Familientag auf dem Betrieb Kirchweg von Stephan und Andrea Stocker in Greppen LU. Dazu gehören die Eiertour, das Bereitmachen von Brennholz und arbeiten am Verkaufsstand.

In Greppen LU betreiben Stephan und Andrea Stocker einen Betrieb mit Direktvermarktung, Mutterkühen, Schafen, Legehennen und Hochstammobstbäumen. Daneben arbeiten beide auswärts – sodass sie nur am Mittwoch alle – inklusive Tochter Alina – zu Hause sind. Das geniessen sie sehr, können sie so doch zusammen Zmorge und Zmittag essen.

Ab auf Eiertour!

Stalldienst hat am Mittwoch jeweils Stephan. Für ihn heisst das tagwach vor 5 Uhr. Er füttert unsere Mutterkühe und mistet den Laufstall. Im Hühnerstall nimmt er die Eier aus den Nestern, füllt die Futterautomaten und reinigt die Nester sowie die Rundtränken. Andrea kann an diesem Tag bis 5.30 Uhr «ausschlafen» und bereitet dann das Frühstück vor, befeuert den Ofen in der Küche, schaut, dass Alina (8) aufsteht und sich bereit macht, knetet einen Pizzateig für das Zmittag… die ruhigen Morgenstunden sind schön und produktiv!

Um sieben Uhr geniessen wir unser gemeinsames Frühstück, bevor Alina zur Schule und wir beide auf unsere Eiertour gehen. Wir beliefern unsere Kundinnen direkt in die Briefkästen mit frischen Freilandeiern und weiteren Produkten. Heute sind auch noch Süssmost, Honig und Konfitüren bestellt. Unterwegs haben wir Gelegenheit, noch dies und das zu besprechen und die nächsten Tage zu planen.

Zeit für ein Kafi zu zweit

Zurück in Greppen geniessen wir unser gemeinsames Kafi, ein lieb gewonnenes Ritual nach der Eiertour am Mittwoch. Schliesslich brauchen wir zwischendurch Zeit zu zweit! Vor dem Mittag macht Stephan einen Kontrollrundgang bei den Schafen, Andrea räumt die leeren Eierschachteln weg und belädt das Auto für den nächsten Tag, bevor sie die Pizza fertigmacht.

Um 12 Uhr treffen Stephan und Alina ein, sie kommt von der Schule. Stephan flüstert ihr etwas ins Ohr, worauf sie zu strahlen beginnt und am liebsten sofort wieder raus möchte: Ein Lämmli wurde geboren!

Lämmli: Die Geburt eines Lammes ist für die ganze Familie Stocker jeweils eine grosse Freude! Die Lämmer und Schafe werden täglich ein bis zwei Mal besucht.
Die Geburt eines Lammes ist für die ganze Familie jeweils eine grosse Freude! Die Lämmer und Schafe werden täglich ein bis zwei Mal besucht. (Bild: zvg)

Brennholz mit guter Nachfrage

Da Alina am Nachmittag sich nicht mit einem «Gspändli» trifft, kann sie Stephan beim Brennholzausliefern begleiten, welches wir am Vortag gerüstet haben. In Erwartung von Stromknappheit und Begrenzungen beim Heizen ist die Nachfrage nach Brennholz in diesem Herbst riesig.

Gerne liefern die beiden das Holz zu zweit aus. So sind beide gut unterhalten. Nach einer Runde bei den Schafen – das Lämmli will schliesslich begrüsst und «gschätzelet» werden – haben die beiden noch Zeit, etwas Holz vom Holzschlag im November zu spalten. Denn auch wir brauchen in zwei Jahren wieder trockenes Holz zum Heizen und dieses muss nun gespalten werden, damit es trocknen kann.

Kälber wägen

Als Stephan in den Stall zum abendlichen Füttern und Misten geht, stösst auch Andrea noch dazu. Die Kälber werden wöchentlich am gleichen Tag gewogen. So gewöhnen sie sich an den Ablauf beim Wägen. Wir hingegen sehen, wie die Gewichtszunahmen sind und können abschätzen, wann wir ein Kalb beim Vermarkter oder unserem Metzger anmelden können.

Danach widmet sich Andrea nochmals der Direktvermarktung. Bei der Einfahrt zum Betrieb steht ein fix installierter Verkaufsstand (24 Stunden zugänglich) mit den Produkten des Betriebs. Andrea schaut dort nach dem Rechten, füllt auf und erledigt Bestellungen, die per Mail hereingekommen sind.

Den Tag lassen wir beim Znacht und einigen Spielen zu dritt ausklingen.

Betriebsspiegel:
Familie Stephan und Andrea Stocker mit Alina
Ort: 6404 Greppen LU
Grösse: knapp 10 ha, voralpine Hügelzone und Bergzone 3
Tiere: 16 Mutterkühe, 10 Mutterschafe, 1 Widder, 350 Freilandlegehennen
Kulturen: 0.5 Hektare Feigen, rund 130 Hochstammobstbäume
Arbeitskräfte: Stephan und Andrea, Unterstützung von Familie und Freunden
Label: Mutterkuh Schweiz (Natura Veal)

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Neben dem Handel mit Rohstoffen oder Tourismus sind Luzern und Zug auch für landwirtschaftliche Produkte bekannt. Doch wie geht es den Bauern hier, welche Sorgen und Hoffnungen haben sie? Monatlich erzählt hier ein anderer Bauer aus seinem Alltag.
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