St. Anna setzt auf architektonische Verbindungen
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Seit ein paar Jahren werden die beiden Luzerner Spitalareale stark verdichtet. Während das Kantonsspital einem Gesamtkonzept folgt, setzt die Hirslanden-Klinik St. Anna auf Einzelmassnahmen. Mit dem 2021 fertiggestellten Alterszentrum wurde die Anlage nun um eine Etappe erweitert.
Über dem rechten Seeufer strahlt seit einem Jahr der Neubau des Alterszentrums St. Anna in warmen Farbtönen. Das mit einem hellen Backstein verkleidete Gebäude liegt zwar unterhalb der Klinikbauten. Wegen seiner Volumetrie und Lage auf einer Geländeterrasse liest sich das Gebäude dennoch als Teil der Klinikanlage. Auch von nahe betrachtet sucht der Neubau die Beziehung zu den Klinikbauten, mit denen er den Strassenraum fasst.
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Sicht auf Pilatus und Verbindung zu St.-Anna-Schwestern
Für die Luzerner Masswerk Architekten, die den Wettbewerb gewonnen und das Gebäude im Auftrag der St. Anna Stiftung und der St.-Anna-Schwestern realisiert haben, bringt die gewählte Position für die Nachbarschaft grosse Vorteile. Der Neubau schliesst nicht nur die Zeile entlang der Rigistrasse ab. Das Gebäude rückt zudem von der Hangkante zurück und sein schmaler Grundriss schränkt somit die Sicht der Nachbarn auf den Pilatus nicht ein; ein wichtiger Grund für die hohe Akzeptanz des Neubaus im Quartier.
Das Fassadenmaterial, ein heller Klinker, der Bezüge zu den Tätigkeiten der St.-Anna-Schwestern in Indien und Afrika herstellen soll, ist auch im Innern bestimmend. Der Klinker zeichnet alle Räume aus. In der Eingangshalle und den Korridoren trägt der Backstein ebenfalls zur besonderen Atmosphäre bei. In Kombination mit naturbelassenen Hölzern und dem an sonnigen Tagen mediterranen Licht stellt sich eine unverwechselbare Stimmung ein.
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Alterszentrum St. Anna vermittelt zwischen Wohn- und Klinikbauten
Dazu trägt auch der innen liegende, ebenfalls mit Backstein eingefasste und nach oben offene Besinnungsraum bei. Hier ist der Mauerwerksverband mit Glasziegeln durchsetzt, was zu einem besonderen Lichtspiel führt, das am Tag den Besinnungsraum prägt und nachts das Licht in die angrenzenden Korridore dringen lässt. In den Zimmergeschossen und im Treppenhaus fügten die Architektinnen die Ziegelsteine zum halbtransparenten Verband; einem Ornament, das die beabsichtigten Bezüge zum Orient festigt.
Über dem mit einem Restaurant und einem Mehrzwecksaal ausgestatteten Erdgeschoss liegen achtzehn Mietwohnungen und fünfzig Pflegeplätze. Dem Erdgeschoss ist ausserdem ein geschützter Garten vorgelagert, der über dem Flachdach des in den Hang gebauten zweiten Baukörpers errichtet wurde. Den Architekten ist es gelungen, mit der Staffelung der Gebäude und den Rücksprüngen und Knicken in der Fassade an exponierter Lage ein Grossvolumen zu gestalten, das zwischen den Wohn- und Klinikbauten zu vermitteln vermag.