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Architektonische Besonderheiten der Zentralschweiz

Reise zur Architektur im Ring um die Stadt Luzern

Der Holzbau in Alpnach «Bürohaus Küng Alpnach» der Architekturfirma Seiler Linhart. (Bild: Rasmus Norlander)

Für vier Tage begleitete unser Architektur-Blogger eine Gruppe Architekturinteressierter aus Niederösterreich durch die Zentralschweiz. In Altdorf, Alpnach, Sempach und Stans zeigten Kolleginnen ihre Arbeiten. Diese antworteten auf die Frage, wie es heute um die Zentralschweizer Architektur stehe.

Ein architektonisches Profil der Region Zentralschweiz nachzuzeichnen, bildete den Kern der Reise quer durch die Zentralschweiz. Auf den Rundgängen in Altdorf, Stans, Alpnach und Sempach wurde spürbar, was die Planenden in der Zentralschweiz antreibt: Bauen im Bestand, mit Holz und im Dialog mit dem Handwerk.

Ausgearbeitet wurde die Seminarreise in Zusammenarbeit mit ORTE, dem Architekturnetzwerk Niederösterreich. Die Auswahl berücksichtigte beispielhafte Objekte im Raum Zentralschweiz, wie sie auch in Niederösterreich vorgefunden werden könnten.

Lokale Eigenheiten an ausgewählten Orten

So wie sich Niederösterreich um Wien schmiegt, so bilden auch Altdorf, Stans, Alpnach und Sempach einen Ring um die Stadt Luzern, die auf der Tour bewusst ausgelassen wurde. Nicht der Austausch zwischen Zentrum und Peripherie stand zur Debatte, sondern das Aufspüren der lokalen Eigenheiten an ausgewählten Orten.

In Altdorf und Sempach, beide vom Schweizer Heimatschutz mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet, ging es um Fragen der Siedlungsentwicklung. In Stans standen dagegen denkmalpflegerische Arbeiten und in Alpnach der Holzbau im Fokus. Doch die Themen liessen sich nicht strikte trennen. Die Überlegungen der Planenden stimmten an allen Orten vielfach überein, ob es sich nun um Bauten im Bestand oder Umbauvorhaben, um denkmalpflegerische Arbeiten oder um Holzbauten handelte.

Moderne Konzepte und lokale Gegebenheiten

Eine Wertschätzung gegenüber den traditionellen Bauten, ein Bewusstsein für die hohen Ansprüche an ein Weiterbauen im Bestand und das Wissen um überlieferte Bautechniken, die ohne moderne Hilfsmittel auskommen, sind wichtige Pfeiler im Architekturverständnis der in der Region um Luzern tätigen Planenden. Sie schliesst eine Verbundenheit mit der Umgebung, den Menschen und der Natur mit ein.

Auch boten die besuchten Bauten eine Anleitung, wie sich moderne Konzepte auf lokale Gegebenheiten abstimmen lassen. Die Bauten verstehen sich als zeitgenössische Beiträge für die Gegenwart. Urbanes Wohnen, Sichtbetonskulpturen, innovative Nutzungskonzepte und -überlagerungen zeichnen viele der Objekte aus, die von der Gruppe besucht und besprochen werden konnten.

Gegenbesuch in Österreich geplant

Als Mitinitiant habe ich von den an der Seminarreise beteiligten Fachleuten viele positive Rückmeldungen erhalten. Der Austausch hat sowohl bei den Besuchenden als auch bei den Besuchten zur Reflexion beigetragen. Die Gäste aus Österreich richteten den Blick auf die sorgfältig geplanten und handwerklich perfekt umgesetzten Details. Ihnen gefielen zudem unsere demokratischen Prozesse. Unterschiede zu Niederösterreich erkannten sie in den bei uns zur Verfügung stehenden hohen finanziellen Mitteln.

Die Gäste waren interessierte Gesprächspartner, bereit, das Gebotene anzunehmen. Im kommenden Jahr wird es zu einem Gegenbesuch kommen. Die Planungen dafür haben schon begonnen.

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Von Architektur und Städtebau sind wir alle betroffen. Im Architektur-Blog werden aktuelle Projekte aus Luzern und Zug verhandelt. Er dient Laien und Fachleuten als Diskussionsplattform und macht das regionale Bewusstsein für Baukultur öffentlich.
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