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Kulturanlass

Nidwalden und Uri vernagelt

Das Hotel Furkablick. (Bild: Architekturforum Uri)

Der Rote Nagel wurde in Uri und Nidwalden an zwölf Orten gesetzt. Zum Abschluss berichtet die Architekturzeitschrift KARTON über dieses eigenwillige Projekt.

Mit dem «Roten Nagel» wurden in Nidwalden und Uri zwölf bedeutende Häuser markiert, die erst auf einen zweiten Blick ihre Qualitäten preisgeben.

Der spezielle Blick auf die lokale Baukultur mischt traditionelle und moderne Bauten. Auch wurden Objekte aus der jüngeren Baugeschichte dem interessierten Publikum vorgeführt.

Die Zentralschweizer Architekturzeitschrift KARTON widmet sich in der aktuellen Ausgabe diesem Kulturanlass, der, nach Stationen in den Kantonen Obwalden und Zug, nun ein weiteres Mal in der Zentralschweiz durchgeführt wurde. Die Projektidee basiert auf der Vermittlung von Architektur und richtet sich an ein interessiertes Laienpublikum.

Der Blick der Fachleute auf den eigenen Lebensraum lässt besondere Preziosen sichtbar werden. Die öffentlichen Anlässe gewährten Einblicke in die Baukultur. Die Häuser wurden mit dem Nagel und mit einer Informationstafel gekennzeichnet. Sie konnten an einem bestimmten Tag besichtigt werden. Vor Ort gab es Erläuterungen der Architekten und Bewohner. Oft standen die Menschen im Mittelpunkt der Besichtigungen. Die Begegnungen machten deutlich, dass Haus und Mensch eine enge Beziehung verbindet, die sich als ein besonderer Reichtum offenbarte.

Warum ein Haus genau an diesen Ort zu stehen kam, wer es wann und wie nutzte, welche Faktoren für die Gestaltung massgebend waren: Antworten auf solche und andere Fragen waren an den Anlässen zu erfahren. Im Interview mit den Organisatoren geht Søren Linhart in KARTON 26 diesen Fragen nach.

Armin Wigger stellt eine Annäherung zwischen den beiden Bergkantonen fest. Für Carlo Gaetano Zampieri wurde klar, dass die Baukultur nicht nur von den Architekten, sondern auch von den Bauherren und Handwerkern gemacht wird. Hanspeter Odermatt vermisst bei vielen Neubauten die Selbstverständlichkeit historischer Bauten, sich in den jeweiligen Ort einzufügen. Und Lukas Baumann stellt im Interview fest, dass die ortsansässigen Architekten und die Vertreter der Gemeinden eher selten an den Veranstaltungen anzutreffen waren, obwohl es gerade sie sind, die für die künftige Entwicklung eine wichtige Rolle spielen.

Mit dem «Roten Nagel» wurde eine Projektidee lanciert, die sich auf viele Regionen und Städte der Schweiz übertragen lässt. Die sympathischen Veranstaltungen bieten Gelegenheit, über den Fachdiskurs hinaus Fragen zur Architektur zu verhandeln. Mit dem Projekt wurde der Blick auf verborgene Schätze in den Kantonen Nidwalden und Uri gerichtet. Die Vermittlung von Architektur ist ein dauerndes Anliegen.

Der «Rote Nagel» sollte deshalb in keinem Ortsbild fehlen. Anleitung zum Selberbauen: Duchmesser 8 cm, Länge 2 m, die Kopfplatte steht 4 cm vor und ist 2 cm dick. Die Grundplatte misst 40/70 cm. Farbton RAL 3001, Signalrot.

Der rote Nagel.

Der rote Nagel. Bild: Stefano Ghisleni

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Von Architektur und Städtebau sind wir alle betroffen. Im Architektur-Blog werden aktuelle Projekte aus Luzern und Zug verhandelt. Er dient Laien und Fachleuten als Diskussionsplattform und macht das regionale Bewusstsein für Baukultur öffentlich.
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