Beidseitig am Platz
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Das Zentrum in Kriens soll aufgewertet werden. Noch bevor die Gemeinde ihre Planungen umzusetzen beginnt, haben Private die Initiative ergriffen und setzen mit einem Neubau zur Rückeroberung an.
Die Gemeinde Kriens ist seit Jahren daran, ihr Zentrum aufzuwerten. Projekte wie der Ausbau der Teiggi, der Neubau eines Verwaltungsgebäudes und der Umbau der Schappe Süd zum Kulturzentrum sind in Vorbereitung. Grundlage für die Projekte bildet wie beim Seetalplatz in Emmenbrücke auch in Kriens ein Richtplan der Zürcher Pool Architekten, der aus einem Studienauftragsverfahren hervorging.
Für die baufällige Schmiede Filliger östlich des Schappe-Areals war im Richtplan kein Ersatz mehr vorgesehen. Stattdessen sollte auf dem Grundstück eine Baumallee gepflanzt werden. Sie hätte dem künftigen Kulturzentrum als Vorplatz und Flanierzone dienen sollen. Nun ist mit einem Ersatzneubau diesem Ansinnen ein Ende bereitet worden. Noch bevor das Kulturzentrum in Bau geht, ist die Idee der Aufwertung des Aussenraums bereits zur Makulatur geworden, was zu bedauern ist
Vermutlich beharrten die Eigentümer auf ihrem Recht, für ihre Parzelle an dieser zentralen Lage einen Ersatzneubau erstellen zu dürfen. Auch ist der Platz an der Fenkernstrasse auf einen Gebäudekörper angewiesen, um Wirkung zu entfalten. Fakt ist, Private haben in Kriens die Initiative ergriffen und setzen mit diesem Neubau zur Rückeroberung des Zentrums als Lebensraum an. Das ist hingegen sehr gut.
Zwischen den beiden Altbauten ragt nun der Neubau empor. In Massstab und Gestaltung weicht er vom vorhandenen Kontext ab. Er gibt der Umgebung ein städtisches Flair. Trotz der bewusst modernen Gestaltung wirkt den Bau dennoch sehr nostalgisch, was an der Dachausbildung liegen mag. Vermutlich hat hier als Vorlage das auf der gegenüberliegenden Strassenseite stehende Hotel Central gedient, das vor Jahren um zwei Geschosse aufgestockt wurde.
Der Neubau zeigt auf der Seite zum Platz seine Schaufassade, zum viel grösseren Raum der Buswendschlaufe hingegen wirkt er abweisend. Zwar haben die Architekten mit ordentlichen Fenstern die Fassade ausgestattet und davon abgesehen, die Rückseite mit Toilettenfenstern abzuwerten. Dennoch wird das Gebäude hier den Ansprüchen an ein Bauen an einem öffentlichen Platz nicht gerecht. Trotz sichtbarer Qualitäten ist aus dem Gebäude auf dieser Seite kein Hingucker geworden.