Stadt soll Sofortmassnahmen prüfen

Bis April 2021 unbefahrbar? Die ramponierte Bergstrasse wird zum Politikum

Nach starken Regenfällen kam es an der Bergstrasse zu Hangrutschen. (Bild: Stadt Luzern)

Die Menschen im Littauerberg müssen seit Monaten weite Umwege in Kauf nehmen, um nach Emmen zu kommen. Die durch Unwetter beschädigten Bergstrassen Ost und West sind erst im April 2021 wieder befahrbar. Für die Anwohner ist dies nicht akzeptabel. Jetzt wird Luzerns Politik aktiv.

Die beiden Bergstrassen in Littau sind schon lange in einem schlechten Zustand. Die intensiven Unwetter im letzten Sommer gaben ihnen den Rest: An der westlichen und östlichen Bergstrasse kam es zu Hangrutschen und Strassenschäden.

Geologische Untersuchungen zeigen, dass der ganze Hang instabil ist. Die notwendigen Bauarbeiten laufen seit Mitte November und dauern voraussichtlich bis im April 2021 an (zentralplus berichtete).

Situation für Anwohner unzumutbar

Ein dringlich eingereichtes Postulat im Grossen Stadtrat fordert nun Sofortmassnahmen, um die Bevölkerung im Littauerberg zu entlasten. Tatsache ist, dass die Anwohner seit der Sperrung der beiden Bergstrassen keinen direkten Weg mehr in den Littauerboden, nach Littau Dorf oder in die Stadt haben. Sie müssen lange Umwege via Malters oder Seetalplatz-Sprengi in Kauf nehmen.

«Auch der Schulbus fährt täglich riesige Umwege. Mit dem Velo sind die Umwege kaum zu bewältigen, und der landwirtschaftliche Betrieb ist für die Bauern auf dem Littauerberg teilweise stark erschwert», heisst es im Postulat der Grossstadträte Marco Baumann (FDP), Agnes Keller-Bucher und Roger Sonderegger (beide CVP).

Die westliche und die östliche Bergstrasse sind auf je einem Abschnitt gesperrt. (Bild: Stadt Luzern)

Für die betroffenen Anwohner, Schülerinnen und Landwirtschaftsbetriebe sei diese Situation – die nun schon fünf Monate andauert und weitere vier Monate dauern soll – unverständlich und unzumutbar. Es stelle sich die Frage, warum nicht zumindest eine der beiden Strassen provisorisch instand gestellt wurde, heisst es im Postulat weiter.

«Wir bitten den Stadtrat im Namen der betroffenen Bevölkerung, provisorische Massnahmen möglichst bald umzusetzen», so die Forderung der Postulanten. So sollen die direkt Betroffenen zumindest nicht bis zum nächsten Frühjahr auf diese wichtige Verbindung warten müssen.

Eine Stellungnahme des Luzerner Stadtrates zum dringlich eingereichten Postulat steht derzeit noch aus.

Stadt soll Bevölkerung besser einbeziehen

Den Vorstoss angeregt hat Gerold Koch, Präsident des Quartiervereins Littauer Bärg. «Auslöser dafür war die lange Planungszeit und das kürzlich implementierte Fahrverbot im Gebiet Krattenbach-Spahau, das noch die kürzeste verbleibende Umfahrungsmöglichkeit war», erklärt Koch. Das Gebiet Spahau liegt auf dem Boden der Gemeinde Malters und ist nun nur noch für direkte Anstösser befahrbar. «Die Stadt Luzern sollte mit Malters eigentlich eine Einigung erzielen, wonach alle Anwohner des Littauer Bergs diese Route hätten nutzen können. Das ist jetzt nicht der Fall, weshalb wir den Weg via politischen Vorstoss eingeschlagen haben.»

Koch hofft, dass sich durch den Vorstoss solche Situationen wie heute an den Bergstrassen nicht mehr ergeben. So wird der Stadtrat zusätzlich aufgefordert, Strategien zu definieren, wie in Zukunft bei einer längeren Strassensperrung auf Stadtgebiet gemeinsam mit der betroffenen Bevölkerung die Übergangszeit und die Sanierung besser geplant und bewältigt werden können.

«Eine solche Situation wie jetzt bei uns dürfte eigentlich nicht passieren.»

Gerold Koch, Präsident des Quartiervereins Littauer Bärg

Dieser Teil des Postulates spiegelt den Frust, den Koch und andere Bewohner des Littauer Bergs in den vergangenen Monaten verspürt haben. Die Informationspolitik der Stadt Luzern bezeichnete Koch bereits in der Vergangenheit als schwach.

So habe der Quartierverein sich wiederholt selbst um Informationen bemühen müssen oder diese aus den Medien erfahren (zentralplus berichtete). «Naturereignisse wird es immer wieder geben, eine solche Situation wie jetzt bei uns dürfte aber eigentlich nicht passieren. Das Wort Sofortmassnahmen kennt die Stadt Luzern scheinbar nicht.»

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