Mit Versteigerung zum Startkapital

Bis 2015 soll das Angy Burri-Museum stehen

Alois Wyss (rechts) leitete die Versteigerung. Neben ihm Georg Riedler (Bild: Sandro Portmann)

Das Angy Burri-Museum rückt seiner Verwirklichung einen Schritt näher. Nach der gestrigen Gitarrenauktion verfügen nun die Initianten über das Startkapital, um Angy Burris Traum zu erfüllen. Diesen teilten zwar alle Fans und Freunde des Stadtindianers. Trotzdem war die Enttäuschung in einigen Gesichtern gross.

Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten – verkauft. 21 Gitarren aus dem Nachlass von Angy Burri standen gestern in Werthenstein bei einer Auktion zum Verkauf (zentral+ berichtete). Versteigert wurden allerdings nur 13 Gitarren für insgesamt 7000 Franken. Die Einnahmen dienen der Interessensgemeinschaft IG Angy Burri Museum nun als Startkapital. Im Juni kaufte die IG den persönlichen Nachlass des beliebten Stadtindianers, darunter eine Westernstadt, Kostüme, Planwagen und auch die legendäre blaue Harley.

Auktion abgebrochen

Die Versteigerung verlief allerdings harzig. Die ersten drei Gitarren – alle mit einem Startpreis zwischen 500 und 900 Franken – wollte noch niemand kaufen. Die Auktion wurde mangels Interesse nach der Hälfte abgebrochen, die letzten zehn Gitarren dem Publikum gar nicht erst präsentiert. Interessierte konnten sich im Anschluss bilateral melden. Andreas Schöpfer, Präsident der IG, zeigt sich trotzdem zufrieden. «Viele Personen kamen, um zu schauen. Es ist ein Erfolg, dass das Interesse am Museum gross ist».

Umgebung einbeziehen

Angekündigt waren auch weitere Eckdaten zum Angy Burri-Museum, das auf dem Grundstück von Schöpfer in Werthenstein geplant ist. Doch der IG-Präsident gibt sich noch bedeckt. «Wir sind daran, ein Betriebskonzept zu erstellen», erklärt er und spricht von vielen Ideen, die zurzeit geprüft würden, aber noch nicht spruchreif seien.

Klar ist bereits jetzt: «Wir wollen die Umgebung in das Museum einbeziehen», sagt Schöpfer und deutet auf die Wiese neben der Ranch, wo bereits drei Indianerzelte und der Saloon von Angy Burri aufgebaut wurden. Geprüft werde auch, auf dem Gelände jährlich eine Grossveranstaltungen durchzuführen. Eventuell kommen auf dem Gelände auch fixe Marktständen zu stehen. «Konkret ist das aber noch nicht. Das muss nun mit dem Betriebskonzept geprüft werden», sagt Schöpfer. Ebenso gebe es noch keine spruchreifen Zahlen, was das Museum kosten würde. Architekt Marcel Waltzer hätte sich aber bereiterklärt, den Umbau der Ranch freiwillig mit seinem Knowhow zu unterstützen.

Schöpfer schätzt, dass das Betriebskonzept noch diesen Winter vorliegt. «Angedacht ist, dass das Museum im Herbst 2015 eröffnen soll.»

«Nicht Angy Burris Gitarren»

Den Geist von Angy Burri weiterleben zu lassen – diese Vision unterstützten wohl alle Anwesenden der Veranstaltung. Dennoch herrschte nicht nur Harmonie. Die Gesellschaft war gespalten. Besonders die nahen Verwandten und Freunde erhofften sich mehr von der Versteigerung, suchten vielleicht nach einem persönliches Andenken an ihren Freund. Doch dazu kam es nicht.

Denn die wirklich wertvollen Instrumente, die der Stadtindianer selber baute, standen nicht zum Verkauf. Die legendäre Büffelschädel-Gitarre zum Beispiel. «Böse Zungen behaupten, es werden hier einfach Gitarren hingestellt und gesagt, sie seien von Angy Burri», sagt ein früherer Bandkollege von Angy Burri. «Ich war jahrelang mit Angy in der Band. Das sind nicht seine Gitarren», sagt er.

Schöpfer kann diese Enttäuschung verstehen. «Es war eine Auswahl, die zum Verkauf stand. Die Instrumente, die Angy Burri selber gebaut hat, kommen natürlich ins Museum.» Er versichert aber: «Die Instrumente stammen aus dem Nachlass von Angy Burri». «Es ist alles echt», ergänzt der langjährige Freund von Burri, Georg Riedler. «Alle diese Gitarren wurden von Zeit zu Zeit von Angy Burri gespielt. Das können wir mit Fotos belegen.»

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