Forderung des Luzerner Mountainbikevereins

Bikeangebot in Luzern soll ausgebaut werden

Immer mehr Luzerner fahren mit ihren Bikes durch die Wälder. (Bild: Benno Odermatt)

In Luzerner Bikerkreisen ist die Stimmung zunehmend schlecht, was die Legalität und Unterstützung ihrer Sportart angeht. Der Sport ist nämlich vielerorts verboten – auch wenn die Nachfrage nach mehr Angeboten immer mehr steigt.

Der Bikesport in der Schweiz wird immer beliebter – so auch in Luzern. Beim Luzerner Mountainbike-Verein Freeride Connection beispielsweise kommen jährlich zwischen 20 und 25 neue Mitglieder hinzu. Nur fehlen ihnen die passenden Trails, um ihre Sportart ausüben zu können. Dies berichtet die Luzerner Zeitung. «Die massive Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage führt immer wieder zu Konflikten», erklärt Dario Resenterra vom Verein Freeride Connection gegenüber der Zeitung.

Nicht alle haben Freude an der Bikerschaft: Waldbesitzer, andere Wegnutzerinnen und Naturschützer ärgern sich nicht selten, wenn die Sportler den Wald hoch- und runterfahren. Resenterra ist sich bewusst: «In Luzern werden Biker vielfach geduldet, da es keine Alternativstrecken gibt.» Dass der Kanton Luzern etwas tun muss, ist für ihn klar – und zwar so rasch wie möglich.

Sejana Amir von der Dienststelle Landwirtschaft und Wald (Lawa) ergänzt: «Im Unterschied zu den Wanderwegen gibt es keine gesetzliche Vorgabe für eine verpflichtende Unterstützung durch die öffentliche Hand. Es gibt ein freies Betretungsrecht im Wald, jedoch kein freies Befahrungsrecht – auch nicht für Mountainbikes.»

Beliebtes Pilotprojekt im Bireggwald

Beim Kanton klingt es aber eher nach vielen offenen Fragen, anstelle von konkreten Plänen: «Der Kanton ist durchaus bemüht und befasst sich aktiv mit der Thematik», meint Rob Loedeman, Präsident der Freeride Connection. Doch bisher habe man noch keine Veränderungen der Situation zu spüren bekommen, auch wenn sich der Kanton bereits seit drei Jahren das Ziel für ein bedarfsgerechtes Bikeangebot vorgenommen hatte. Einzig ein Pilotprojekt wurde bisher im Bireggwald lanciert, das unter Bikern ziemlich beliebt ist.

An einem grossen Tisch, an dem die wichtigen Player sitzen werden, soll nun im Rahmen einer Arbeitsgruppe diskutiert werden, wie mit dem Projekt Bireggwald weitergefahren werden soll. Amir sagt: «Ziel ist, eine Trägerschaft zu finden und die Frage der Finanzierung zu lösen.»

Verantwortung ist unklar, politischer Auftrag fehlt

Sollte aber ein solches Vorhaben misslingen, sieht Resenterra ein grosses Problem bevorstehen: «Wenn das Projekt Bireggwald scheitert, dann weiss ich nicht mehr, was wir noch machen sollen.» Eine Finanzierung durch den Verein Freeride Connection alleine sei nicht möglich, sagt er gegenüber der «LZ».

Ein Problem, weshalb es in Sachen Biketrails im Kanton Luzern nicht vorangeht, ist eine Verantwortungsdiffusion. So sollen sich aufgrund des fehlenden politischen Auftrags weder Gemeinden noch Kanton dafür zuständig fühlen, meint Resenterra.

Grossstadtrat nimmt Thematik auf

Beim Luzerner Grossstadtrat soll mittlerweile das Thema aufgenommen worden sein. So sei der Vorstoss «Mountainbike-Trend mitgestalten» beim Stadtrat eingereicht worden. Jetzt soll die Politik nach ihrem Interesse gestalten, wie der Bikesport künftig aussehen wird. Und die Biker zeigen sich interessiert, sich aktiv und konstruktiv in dieser Entwicklung einzubringen.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von old rider
    old rider, 14.11.2020, 09:24 Uhr

    traurig! für den „rückbau“ der 10 jahre alten bikewege im bireggwald hat es scheinbar geld gehabt. habs mir heute angeschaut. traurig traurig

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  • Profilfoto von paul
    paul, 12.11.2020, 15:54 Uhr

    Und in drei jahren werden die Forstwege im Bireggwald noch breiter sein. Es wird noch mehr Kiesstrassen haben und noch mehr Wasserlöcher für Kleintiere… Aber biketraills wirds immer noch keine haben… Evtl. eine e-velo kies strasse… traurig traurig traurig

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