Biberbabys!

Für die Biber wird es in Gisikon-Root eng. (Bild: Christof Angst)

Keine Frösche im Weltall, aber auch herzig: Seit Ende Mai kann man an gewissen Fliessgewässern in Luzern und Zug junge Biber beobachten. Da die Kleinen in den ersten Wochen ohne Hilfe der Eltern nicht tauchen können, sind sie vielen Gefahren ausgesetzt, schreibt Pro Natura in einer Medienmitteilung. Sie können sich nicht gut vor Feinden schützen und bei starker Strömung werden sie manchmal vom Wasser mitgerissen. Oft stellen ihnen auch Hunde nach. Pro Natura bittet deshalb alle, die abends oder frühmorgens an Bächen und Flüssen Hunde spazieren führen, ihren treuen Begleiter an die Leine zu nehmen.

Seit der Auswilderung vor mehr als sechzig Jahren habe der Europäische Biber wieder viele Wasserläufe der Schweiz zurückerobert. Mittlerweile seien es ein paar Hundert Biberfamilien, die sich jedes Jahr fortpflanzen. Der Europäische Biber vermehre sich allerdings nicht so zahlreich wie sein kanadischer Cousin.

Auftrieb wie ein Korken: Kleine Biber können noch nicht abtauchen.

Auftrieb wie ein Korken: Kleine Biber können noch nicht abtauchen.

(Bild: Christof Angst)

In der Schweiz haben die Biberfamilien pro Jahr nur einen Wurf mit einem, zwei oder ausnahmsweise drei Jungen. Die ersten Geburten fänden gewöhnlich Ende Mai statt, so pro Natura; es könne aber auch Juli werden. Die kleinen Biber kommen in einer Familie zur Welt, die aus einem monogam lebenden Paar und den Jungen vom Vorjahr besteht. Nach zwei Jahren müssen die Jungbiber die Familie verlassen und ein neues Territorium suchen.

Auftrieb wie Korken

Während erwachsene Biber mit ihrem platten Schwanz über einen Meter lang und durchschnittlich 15 bis 20 Kilogramm schwer werden, gleichen die Babys mit ihren knapp 500 Gramm kleinen Fellkugeln. In den ersten drei Lebenswochen hindert das mit Luft gefüllte Jungtierfell die Kleinen am Tauchen. Beim Verlassen des Baus, dessen Ausgang immer unter dem Wasserspiegel liegt, sind sie auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen. «Sicher eine praktische Sache, um die unternehmungslustigen Jungtiere im Zaum zu halten», so Pro Natura.

Die Biber-Babys sind unvorsichtiger als ihre älteren Geschwister und lassen sich häufig schon vor der Dämmerung beobachten. In den ersten Wochen drohen den Kleinen viele Gefahren. Die Tatsache, dass sie noch nicht abtauchen können, macht sie zur leichten Beute für Füchse oder Hunde. In Flüssen mit sinkendem Sommerwasserstand bauen die Biber manchmal Dämme, um ruhige und tiefe Wasserflächen zu schaffen, die ihrem Nachwuchs den nötigen Schutz bieten.

Viele Biberjunge überleben die ersten Wochen nicht. Angesichts der tiefen Fortpflanzungsrate ist es deshalb wichtig, dieses einheimische, für die Biodiversität sehr bedeutende Säugetier zu schützen. Als Landschaftsgestalter schafft der Biber Lebensräume, von denen zahlreiche Tier- und Pflanzenarten profitieren.

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