Standortmarketing gibt in Zürich zu reden

Bezahlt Zürich die Werbung und Zug profitiert?

Profitiert der Kanton Zug von der Werbung des grossen Nachbars? Diese Befürchtung hegt zumindest die Zürichs Linke. (Bild: mbe.)

Im Zürcher Kantonsrat entbrannte ein Streit darüber, ob der kleine Kanton Zug nicht zu stark vom Standortmarketing der Stiftung «Greater Zurich Area» profitiert. Ein Blick auf die Zahlen offenbart, dass diese Vermutung wohl nicht ganz falsch ist.

Die Stiftung Greater Zurich Area (GZA) betreibt ein Standortmarkteting für die neun ihr angeschlossenen Kantone. Als kleiner Nachbarkanton Zürichs gehört auch Zug dazu. Das Buhlen um Firmen lässt sich insbesondere der Kanton Zürich einiges Kosten. 8,4 Millionen Franken sprach das Parlament am Montag für die Jahre 2020 bis 2023, wie der «Tagesanzeiger», berichtet.

Doch vor der Abstimmung gab das Geschäft zu reden. Insbesondere stand die Frage im Raum, ob das kleine Zug, das 2017 nur 180'000 Franken an die GZA beisteuerte, nicht über Gebühr vom grossen Nachbar profitiert. Zum Vergleich: Zürich stecke im gleichen Jahr 2,1 Millionen in das Projekt. Dennoch hat sich laut dem «Tagesanzeiger» mehr als die Hälfte der zugezogenen Unternehmen für einen Hauptsitz in Zug entschieden.

Wider den Kantönligeist

«Zug macht es klug, Zürich ziemlich dämlich», fand deshalb der Zürcher SP-Kantonsrat Stefan Feldmann. Unterstützt wurde er von der Alternativen Liste (AL) und den Grünen. Die SP forderte, dass es einen neuen Verteilungsschlüssel gibt, der sich an der Zahl neu zugezogener Firmen orientiert. Allerdings wurde auf diese Periode hin der Beitrag für Zürich bereits neu geregelt. Er wurde von der Bevölkerungszahl entkoppelt. Die bürgerlichen Befürworter des Antrags waren folglich der Ansicht, dass man diese Sonderregelung nicht schon wieder kippen soll.

Cristina Wyss von der GLP rechnete vor, dass jeder in die GZA bezahlte Franken zehnfach zurückkomme. Und Regierungsrätin Carmen Walker Späh (FDP) sagte: Gerade in der heutigen Situation sei wirklich kein Platz für «Kantönligeist». Ein Nein bedeute nichts anderes als das Grounding der GZA.

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