Rechnung Stadt Zug 2014

Besser als erwartet – doch nun drohen Gewitterwolken

Trotz Schlechtwetterlage: Zug hält sich besser als gedacht. (Bild: wia)

Statt eines Defizits von rund vier Millionen Franken hat die Stadt Zug heute eine fast ausgeglichene Rechnung 2014 präsentiert. Dieses gute Ergebnis hat sie einem unerwarteten Ereignis aus einem sonst eher ungeliebten Sektor zu verdanken.

367’077,17 Franken beträgt das Defizit der Stadt Zug für das vergangene Jahr. Stadtrat Karl Kobelt, Vorsteher Finanzdepartement, sagt: «Es ist grundsätzlich erfreulich, dass wir deutlich besser abschliessen als budgetiert. Wir müssen aber ehrlich sein: Dies geschah nicht unbedingt aus eigener Kraft.» Möglich gemacht hat es eine einmalige Rückzahlung von rund drei Millionen Franken aus dem kantonalen Finanzausgleich. Diese Summe erhält die Stadt zurück, weil sie in den letzten Jahren wegen eines Statistikfehlers zu viel Geld in den Finanzausgleich gezahlt hatte (zentral+ berichtete).

Straffe Investitionsplanung


Der Gesamtaufwand der städtischen Rechnung liegt bei 268 Mio. Franken. Dies ist höher als budgetiert. Ebenfalls höher fallen die Gesamteinnahmen mit 267 Mio. Franken aus. Die Steuereinnahmen bei den juristischen Personen seien stabil, bei den natürlichen Personen sei laut einer Mitteilung der Stadt Zug ein moderater Rückgang zu verzeichnen. Die Grundstückgewinn-Steuern würden wegen einer bedeutenden Handänderung höher aus als budgetiert ausfallen.
Die Investitionen betragen netto 20,4 Mio. Franken, was unter dem strategischen Zielwert von 30 Millionen Franken liegt und zu einem hohen Selbstfinanzierungsgrad von 122 Prozent führt. Kobelt sagt dazu: «Der Stadtrat verfolgt eine langfristige Investitionsplanung. Damit ist gewährleistet, dass der Beitrag der Stadt Zug an den Stadttunnel von 100 Millionen Franken gut verkraftet werden kann, sofern dieser vom Stimmvolk befürwortet wird.»

«Gewitterwolken» ab 2018


In den nächsten drei Jahren sehe die Finanzplanung dank der umgesetzten Spar- und Verzichtsplanung jeweils ausgeglichene Rechnungen vor. In diesem Zeitraum werde die Stadt Zug als grösste Gebergemeinde auch durch die Teilrevision des Zuger Finanzausgleichs etwas entlastet. Dieser Vorteil werde laut der Stadt jedoch bereits wieder gefährdet, weil das kantonale Entlastungsprogramm vorsehe, einzelne Aufgaben neu den Gemeinden aufzubürden.

«Die Stadt muss sich rüsten, damit wir hohe Defizite vermeiden können.»

Der Stadtzuger Finanzchef Karl Kobelt

Karl Kobelt: «Die Gemeinden wehren sich natürlich dagegen. Und ab 2018 ziehen weitere Gewitterwolken am Horizont auf: Dann reduziert der Kanton seine Zahlungen an den Zuger Finanzausgleich, wodurch der Stadt Zug rund 4.5 Mio. Franken entgehen. Die Stadt muss sich rüsten, damit wir hohe Defizite vermeiden können.»

Die wichtigsten Zahlen der Rechnung 2014  (in Klammern: Budget 2014)

Ergebnis:

– 0,4 Mio. Fr.

(-4,17 Mio. Fr.)
Gesamtertrag:267,8 Mio. Fr.(256,6 Mio. Fr.)
Gesamtaufwand:268,2 Mio. Fr.(260,7 Mio. Fr.)
Selbstfinanzierungsgrad:122 Prozent(82,5 Prozent)
Ausgleichszahlungen NFA:14,4 Mio. Fr.(14,4 Mio. Fr.)
Ausgleichszahlungen ZFA:51,3 Mio. Fr.(51,3 Mio. Fr.)
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon