Abriss in Inwil/Baar geplant

Besitzer kündigen Ende der Scheibenhäuser an

Sollen Neubauten weichen: Die «Scheibenhäuser» in Baar/Inwil. (Bild: woz)

Die vier «Scheibenhäuser» im Baarer Ortsteil Inwil sollen ersetzt werden. Die Mieter der 220 Wohnungen sind informiert worden. Ohne Widerstand dürfte der Abriss kaum über die Bühne gehen.

Sie fallen auf und dominieren das Bild: Die vier Scheibenhäuser im Baarer Ortsteil Inwil. Doch bald müssen die zehnstöckigen Häuser weichen. Die Besitzer wollen die Liegenschaften abreissen und durch Neubauten ersetzen. Die Bewohner der 220 Wohnungen seien am vergangenen Wochenende über die Absicht informiert worden, berichtet die «Zuger Zeitung».

Die Scheibenhäuser sind in den Jahren 1966 bis 1968 gebaut worden und gehören heute den Pensionskassen der V-Zug und der BVK aus Zürich. Diese wollen ihr Vorhaben, das auch eine Weiterentwicklung der Umgebung umfasst, in einem Bebauungsplan darlegen. Die neuen Wohnungen werden laut Aussagen der Verantwortlichen aller Wahrscheinlichkeit mehr kosten als die heutigen.

Die Gemeinde steht dem Abriss offenbar positiv gegenüber. «Die Scheibenhäuser stehen zu lassen, das macht keinen Sinn», wird Gemeinderätin Sonja Zeberg im Artikel zitiert.

Ohne Gegenwehr dürfte das Ganze allerdings nicht über die Bühne gehen. In einem Leserbrief kritisiert der Zuger Adrian Hürlimann die Pläne. Er fühle sich an den Abriss der Gartenstadt-Häuser in Zug erinnert und sagt, Widerstand tue Not. «Zufriedene Bewohner brauchen weiterhin keine Tiefgaragen, damit sich ihr Auto nicht erkältet, keine Zweit-WCs, sondern zahlbaren Wohnraum und etwas Grün.» 

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5 Kommentare
  • Profilfoto von Guellemaetteli
    Guellemaetteli, 12.10.2020, 09:14 Uhr

    Eine sehr positive, früher und grösser erstellte Zuger-Überbauung war die Herti. Leider wurde dort die überdurchschnittliche Lebensqualität durch die spätere «Verdichtung» zerstört.

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  • Profilfoto von Hans Peter Roth
    Hans Peter Roth, 11.10.2020, 23:24 Uhr

    Beide sind mit der Absicht gebaut worden, auch normal verdienenden ArbeiterInnen und ihren Familien eine zahlbare Wohnung zu ermöglichen. Nur ist die Zuger Variante etwas grosszügiger und komfortabler geraten. Ein Abriss ist nur dann keine Katastrophe, wenn die V-Zug und andere Firmen den Minimallohn auf CHF 7’500.– oder mehr erhöhen. Der Mietzins sollte für eine 4- bis 5-köpfige Familie maximal einen Drittel eines 100%-igen Einkommen erreichen.

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  • Profilfoto von Kaalro
    Kaalro, 11.10.2020, 21:44 Uhr

    Diese Scheibenhäuser sind das beste Beispiel für schlechte «Baukunst» – man kann sie auch Zeitzeugen nennen – wie anno dazumal ohne Rücksicht auf Ästhetik und Anpassung in ein Dorf- bzw. Quartierbild Wohnungen aus dem Boden gestampft wurden. Darum, wenn diese weg sind kann nur besseres und schöneres entstehen und der Anblick von Inwil wird um ein mehrfaches aufwerten.

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  • Profilfoto von Guellemaetteli
    Guellemaetteli, 11.10.2020, 19:05 Uhr

    Kann mir jemand den Unterschied zwischen DDR-Plattenbauten und den V-Zug/BVK/ZGKB-Scheibenhäuser erklären?

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    • Profilfoto von Hans Peter Roth
      Hans Peter Roth, 11.10.2020, 23:25 Uhr

      Antwort: siehe oben.

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