Wir präsentieren: 12 Besenbeizen im Kanton Zug

Besenbeizen – die Alternative für Biker und Wanderer

Velo mit Besen: Wirtshausschild der anderen Art in Meisterswil.

(Bild: mam)

Ein Unterstand im Schopf mit offenem Kühlschrank: Besenbeizen erfüllen eine wichtige Funktion als Zufluchtsort. Gerade im Ägerital, aber auch im Ennetsee haben sie schon manchen vor dem Gefühl des drohenden Hungertodes oder vor dem Verdursten gerettet. Wir haben eine Übersicht über die wichtigsten Jausestationen im Kanton Zug.

Sommerzeit ist Ausflugszeit. Damit einher geht die Speisung des Leibes ausserhalb der heimischen Wände. Wofür es prinzipiell zwei Möglichkeiten gibt: Man labt sich entweder an einem Picknick und grilliert womöglich an einer Feuerstelle (hier die zentralplus-Aufstellung der besten Zuger Brätelplätze). Oder zweitens: Man lässt sich bewirten – zum Beispiel in einer lauschigen Alpbeiz (hier die besten 12 im Kanton Zug).

Für all jene, die nicht zentnerweise Lebensmitel und mobile Grillutensilien durch die Landschaft schleppen mögen und auch nicht das schwere Portemonnaie eingepackt haben, gibt es jedoch eine Alternative: die Besenbeiz. Sie ermöglicht dem hart arbeitenden Landwirt oder Forstwart, einen Zustupf als Wirt zu verdienen. Und dem stark schwitzenden Städter verschafft sie Trost und Labsal und in der Regel eine Sitzgelegenheit mit toller Aussicht.

Ursprünglich kommt der Begriff aus den Kantonen Aargau und Zürich, wo er einst auf beschränkte Öffnungszeiten hinwies, erklärt uns Paul Blumer vom Kistenpass in Oberägeri. Die galten im Kanton Zug nie – dennoch hat sich der Begriff auch hier durchgesetzt.

Für den Sonntagsspaziergang

Die erste Gegend, um die wir uns kümmern, ist der Ennetsee. Es ist die Ausflugsregion für wandernde Warmduscher, die keine Steillagen mögen und sich nicht allzu weit weg von der Zivilisation trauen. Die Umgebung ist eigentlich gut versorgt mit Landgasthöfen. Dennoch gibt es hier auch zwei Besenbeizen. Sie sind zwischen Rotkreuz und Hünenberg auf einer Geländestufe über der Reuss gelegen und somit ideal für Velofahrer und Spaziergänger, welche die Gegend dem Fluss entlang durchstreifen. Es sind die Besenbeiz Agri-Shop Meisterschwil und die Limi-Hütte.

Typische Besenbeiz: Agri-Shop in Meisterswil

Typische Besenbeiz: Agri-Shop in Meisterswil

(Bild: mam)

In Meisterswil wird viel Obst angebaut – deswegen ist der Most die besondere Spezialität der Besenbeiz, welche mit Selbstbedienung funktioniert. Die Limi-Hütte indes ist ein grösseres Kaliber. Sie ist in einer ehemaligen Scheune untergebracht, bietet bis zu 200 Leuten Platz und ist neben ihrer Funktion als Besenbeiz bekannt für Brunch-Anlässe oder als Veranstaltungsort für Gruppenevents. Der zugehörige Landwirtschaftsbetrieb setzt auf Tiermast – entsprechend gibt es hier Fleischgerichte.

Fürschwand, die Mutter aller Besenbeizen

Eine auffällige Häufung von Kleingaststätten gibt’s am Höhenzug des Gottschalkenbergs. Zwischen Unterägeri und dem Ratenpass hat es am Hang dermassen viele Beizli, dass Sonntagswanderer getrost ihren Rucksack zu Hause lassen können.

An der Strasse von Unterägeri nach Menzingen liegt die Bäsebeiz Fürschwand – es ist die erste Raststätte, auf die man stösst, wenn man vom Gubel her in Richtung Ratenpass wandert. Die Fürschwand ist dabei so was wie der Archetyp der Besenbeiz, sie hat tatsächlich jeden Tag geöffnet.

Martha's Besenbeiz in der Fürschwand: Die Wirtin stösst mit einem Glas Weisswein an.

Martha’s Besenbeiz in der Fürschwand: Die Wirtin stösst mit einem Glas Weisswein an.

(Bild: mam)

Die Bergwirtschaft Kistenpass, einen Kilometer weiter in Richtung Oberägeri gelegen, besticht mit Aussicht und Meringues und hat derzeit nur noch an Wochenende geöffnet. Mit Kistenpass bezeichnete man übrigens in der Umgangssprache eine Nebenstrecke, auf der sich gern Blaufahrer nach Hause schlichen. 

Aussicht in die Alpen

Betont urtümlich hingegen ist der Unterstand auf der Bruusthöchi am Panoramaweg über dem Ägerital gelegen. Hier gibt’s wieder einen offenen Kühlschrank, eine Grillmöglichkeit und eine wunderbare Aussicht über den See in die Schwyzer und Urner Alpen. Weiter in Richtung Ratenpass findet sich auch noch die Wanderhütte Grümel, zu der man nur zu Fuss oder mit dem Bike kommt. Hier gibt’s Grilliertes.

Im Südosteck des Kantons stehen diverse Wirtschaften, die ein Mittelding aus improvisierter Besenbeiz und Landbeizli darstellen. Sankt Jost oberhalb von Oberägeri etwa. Oder der Schornenrain westlich von Morgarten und die Brandalp südlich des Ägerisees. Gutes Besenbeiz-Potenzial hätte die Alpwirtschaft Hürital, die vor einigen Jahren im Winter geöffnet war, nun aber leider geschlossen ist.

Eierkirsch und Spielplatz

Dafür findet man in Unterägeri noch etwas Spezielles in Gestalt der Bäsebeiz Wilbrunnen-Stübli: Attraktionen sind ein Kinderspielplatz und der hausgemachte Eierkirsch. Das Gebiet des Walchwilerbergs und des Zugerbergs wiederum ist fest in der Hand von veritablen Gaststätten. Behelfswirtschaften hat es keine – abgesehen vom Hirschenbeizli in der Liegenschaft Untersüren, das zu Walchwil gehört.

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon