Berufsmatura und Informatik sind im Aufwind

Rund 5000 Luzerner Jugendliche sind diesen Sommer in ihre Berufslehre gestartet. Das sind ähnlich viele wie 2013. Erfreulich sind die gestiegenen Zahlen bei den Berufsmatura-Absolventen und die Tatsache, dass immer mehr Jugendliche den Direkteinstieg in eine Berufslehre schaffen, schreibt die Dienststelle Berufs- und Weiterbildung in einer Mitteilung. 

Bis Ende August 2014 genehmigte die Dienststelle 4903 Lehrverträge von Schülerinnen und Schülern, die diesen Sommer die Volksschule oder ein Brückenjahr beendet haben. Das sind 61 weniger als 2013. Diese Abnahme dürfte in erster Linie auf den demographischen Rückgang bei den Schülerzahlen zurückzuführen sein. Bei den neuen Berufslernenden sind die jungen Männer wie schon in den Vorjahren mit 56 Prozent stärker vertreten als die jungen Frauen. Ihr Anteil beträgt 44 Prozent.

Informatik im Trend

Im Kanton Luzern bieten 5130 Betriebe Ausbildungsplätze in 192 verschiedenen Berufen an. Mit 24 neu geschaffenen Lehrstellen gab es besonders im ICT-Sektor eine erfreuliche Entwicklung. Somit konnten diesen Sommer 95 Jugendliche ihre Ausbildung als Informatiker beginnen.

Wie bereits in den Vorjahren waren bei den Jugendlichen Lehrstellen im kaufmännischen, im gesundheitlich-sozialen Bereich und im Detailhandel am begehrtesten. Bei den jungen Männern führen der Elektroinstallateur, der Kaufmann sowie der Logistiker die Rangliste der gefragtesten Berufe an. Immer beliebter wird die Ausbildung zum Landwirt. Junge Frauen entscheiden sich am häufigsten für die Ausbildung zur Kauffrau, zur Fachfrau Gesundheit oder zur Detailhandelsfachfrau. Lehrstellen in diesen Bereichen sind denn auch praktisch alle besetzt. Weniger nachgefragt wurden – wie bereits in den Vorjahren – Lehrstellen im gewerblich-industriellen Bereich.

Insgesamt konnten im Kanton Luzern 497 Lehrstellen nicht besetzt werden, das sind 78 mehr als 2013. Zum Teil mangelte es generell an interessierten Bewerberinnen und Bewerbern oder diese verfügten nicht über die notwendigen Fähigkeiten.

Jugendliche, welche die Anforderungen für eine drei- und vierjährige Lehre nicht erfüllen, verfügen oft über das Potenzial für eine zweijährige Berufslehre mit eidgenössischem Attest. Der Einstieg in die Berufswelt auf diesem Weg passiere aber noch zu wenig oft. Das möge unter anderem daran liegen, dass die 2005 eingeführten zweijährigen Berufslehren bei Jugendlichen und ihren Eltern zum Teil noch zu wenig anerkannt sind. Das Angebot wurde zwar erhöht, doch konnten 73 zweijährige Lehrstellen dieses Jahr nicht besetzt werden.

Fast 800 neue Berufsmaturanden

Die Zahl der Jugendlichen, welche eine Berufsmatura absolvieren, hat zugenommen: Nach einem Rückgang bei den Anmeldezahlen in den Vorjahren sind dieses Jahr 783 Personen in die Ausbildung gestartet. Das sind 27 Personen mehr als 2013.

453 von ihnen absolvieren die Berufsmatura lehrbegleitend oder an einer Mittelschule, die restlichen 330 starten ihre Ausbildung im Anschluss an ihre Lehre.

Damit zeigt die im letzten Jahr gestartete Imagekampagne erste Erfolge. Ziel ist es, die Berufsmaturaquote langfristig auf 15 Prozent zu steigern. Erreicht werden soll dies durch den vermehrten Einbezug der Branchen- und Berufsverbände sowie einer frühzeitigen Information der Schülerinnen und Schüler sowie der Eltern und Lehrpersonen.

Mehr Direkteinstiege

Erfreulich zeige sich das Bild bei den Schulabgängerinnen und Schulabgängern ohne Anschlusslösung. Waren 2013 noch 920 Jugendliche gemeldet, die im Mai ohne Lehrstelle dastanden, ist die Zahl dieses Jahr auf 766 gesunken. Die Anzahl Betroffener aus Volksschulen nahm im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent ab, jene aus sozialen Institutionen, Zwischenjahren und Migration um 8 Prozent zu. Dass immer mehr Jugendliche den Direkteinstieg ins Berufsleben schaffen, ist den Begleit- und Unterstützungsmassnahmen zu verdanken, die in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut und intensiviert worden sind.

Jugendliche im Berufswahlprozess, deren Eltern und Lehrpersonen werden bei Bedarf frühzeitig individuell betreut und begleitet, damit nach der Volksschule wenn immer möglich der Direkteinstieg in eine Berufslehre gelingt.

Von den 766 Personen, welche im Frühjahr bei der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung gemeldet waren, haben bis Ende August 140 noch eine Lehrstelle oder Anschlusslösung gefunden. 455 Jugendliche besuchen ab Herbst das Zentrum für Brückenangebote ZBA. Für weitere 138 junge Erwachsene konnte ein Platz in speziellen Programmen privater Anbieter oder in einem arbeitsmarktlichen Angebot gefunden werden.

Sie erhalten dort Gelegenheit, Bildungslücken zu schliessen und allenfalls noch fehlende Sozialkompetenzen zu erarbeiten. Die Fachpersonen in diesem Bereich leisten gute Arbeit: 79 Prozent der Jugendlichen konnten dieses Jahr im Anschluss an das Brückenjahr in eine Ausbildung integriert werden.

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