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Der Kanton Luzern hat kürzlich ein Millionenpaket beschlossen, um Firmen anzulocken. Dabei will er auch die Angebote für Expats-Kinder ausbauen. Das kommt gut an.
300 Millionen jährlich will der Kanton Luzern springen lassen, um als Standort für internationale Firmen attraktiv zu bleiben. Das die Regierung kürzlich bekannt (zentralplus berichtete). Das Paket umfasst ein breites Spektrum von Massnahmen. Unter anderem sollen internationale Schulen unterstützt werden. Ziel davon: Ausländische Arbeitskräfte sollen attraktive Bildungsangebote für ihre Kinder in Luzern vorfinden.
1,5 Millionen Franken sind geplant für bereits bestehende Schulen, welche ihr Angebot ausbauen oder Schulen, die sich neu in Luzern niederlassen wollen. «Fokussiert auf die grossen internationalen Unternehmen ist einer der grössten Standortnachteile des Kantons Luzern das Fehlen einer internationalen Schule über alle Schulstufen», sagt Joana Büchler, Mediensprecherin des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements gegenüber der «Luzerner Zeitung». Damit gemeint ist eine Schule, die mehrheitlich fremdsprachig nach einem internationalen Lehrplan oder Curriculum unterrichtet und von der die Abgänger auch in anderen internationalen Schulen Anschluss finden.
Schulen und Firmen zufrieden
Wie die Zeitung schreibt, kommen die Pläne gut an. So etwa bei der Lucerne International School mit aktuell 52 Lernenden. Die Schule akzeptiert derzeit nur Schüler, die die 9. oder 10. Klasse abgeschlossen haben. Zu den Plänen der Regierung lässt die Schule verlauten: «Das zeigt, wie wichtig vielfältige Bildungsangebote für Familien in der Region sind. Wir sind offen dafür, mögliche Chancen zu prüfen, die zu unserer Schule und unseren langfristigen Plänen passen.» Langfristiges Ziel der Schule sei es, zunächst eine Sekundarschule und später auch eine Primarschule einzuführen.
Auch bei den bereits ansässigen internationalen Konzernen scheinen die Pläne der Regierung gut anzukommen. So heisst es beim Pharmariese MSD auf Anfrage der Zeitung: «Eine verlässliche Schulunterstützung ist ein zentraler Faktor, um Expats zu gewinnen».
Wäre Förderung von Regelschule für Expats sinnvoller?
Derweil gibt es aber auch kritische Stimmen. So wollte SP-Kantonsrats Urban Sager kürzlich von der Regierung wissen, ob es nicht sinnvoller wäre, Expats die Regelschule näherzubringen. Die Antwort der Regierung: «Eltern haben jedoch unterschiedliche Bedürfnisse hinsichtlich Schulwahl. Für Eltern, die wissen, dass sie berufsbedingt kurz- und mittelfristig wieder wegziehen werden, ist es oftmals von grossem Vorteil, wenn ihr Kind eine Schule mit einem internationalen Lehrplan mit der Unterrichtssprache Englisch besuchen kann.»
- Artikel «Luzerner Zeitung»