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Wie gehen Schulen mit Smartphones um? Diese Frage treibt derzeit die Schulleiter und Kantone um. Die Luzerner Regierung will sich heraushalten und ist gegen ein generelles Verbot.
Bleiben Handys in der Schule in der Tasche oder nicht? Diese Frage treibt derzeit die Schweiz um. Gemäss einer repräsentativen Befragung des Forschungsinstituts Sotomo würden 82 Prozent der Schweizer ein Verbot an Schulen befürworten (zentralplus berichtete). Der Regierungsrat will ein solches für den Kanton Luzern aber nicht aussprechen. Das sagt er in einer Antwort auf Fragen von Mitte-Kantonsrätin Gabriela Schnider-Schnider.
Zwar teile er die Bedenken zu gesundheitlichen und sozialen Folgen, die Kinder und Jugendliche durch die Nutzung von digitalen Medien riskieren. Jedoch böten Smartphones auch Chancen für die Bildung und soziale Interaktion, schreibt die Regierung weiter. Auch würde ein Verbot den Vorgaben des aktuellen Lehrplans widersprechen. Dort drin ist festgehalten, dass Kinder etwa mit elektronischen Medien musikalisch experimentieren können sollen oder mit eigenen und fremden Inhalten Medienbeiträge herstellen müssen.
«Kinder und Jugendliche müssen lernen, mit digitalen Medien kompetent und verantwortungsbewusst umzugehen», schreibt die Regierung. Das bedeute auch, die Grenzen des Konsums zu kennen und damit umzugehen. Ein generelles Handyverbot halte der Regierungsrat für Luzern daher nicht für zielführend. Ein generelles Verbot würde nur im nationalen Kontext bei gleichzeitiger Überarbeitung des Lehrplans Sinn, so die Regierung. Zumal die Verantwortung für Organisation und Führung der Volksschulen weitgehend bei den Gemeinden liege. Wenn, dann müssten sie in ihren Schulordnungen Einschränkungen oder Verbote für Handys festhalten.
Zug ist strenger
Während Luzern also zurückhaltend ist, ist der Nachbarkanton strenger. Ab Sommer 2025 dürfen Kinder und Jugendliche ihre Handys im Unterricht und auf den Stadtzuger Schulgeländen nicht mehr verwenden (zentralplus berichtete). Allerdings soll es auch Ausnahmen geben dürfen. Etwa fürs Bezahlen des Znünis am Schulkiosk.
- Antwort der Regierung auf Anfrage von Gabriela Schnider-Schnider zu Handyverbot
- Medienarchiv zentralplus