Wegen Lastwagen bei Schulhaus

Horwer Politiker fürchten um Sicherheit von Kindern

L20-Einwohnerrat Philipp Peter sieht eine grosse Gefahr darin, wenn Lastwagen die Schulhausstrasse benutzen. (Bild: Screenshot Google Maps/zvg)

Die Gemeinde Horw hat Details zur Baustelle für das neue Allmendschulhaus veröffentlicht. Politiker befürchten nun, dass der Schulweg von vielen Kindern wegen Lastwagen gefährlich wird.

Die Gemeinde Horw plant einen Neubau des Schulhauses Allmend. Dazu gibt es einiges zu planen. Detailliert beschrieben werden diese Pläne in einem vor kurzem veröffentlichten Bericht und Antrag des Gemeinderats.

Politikerinnen haben diesen in den vergangenen Wochen genau unter die Lupe genommen. Im 289-seitigen Dokument stiess Philipp Peter von der L20 auf den Plan zur Erschliessung der Baustelle. Mit diesem sind er und zwölf weitere Parlamentarier aus der L20, Mitte, GLP und SVP alles andere als einverstanden. Sie haben soeben ein dringliches Postulat eingereicht.

«Hochsensible Angelegenheit»

«Eine grössere Bautätigkeit auf einem Schulareal ist eine hochsensible Angelegenheit», sagt Philipp Peter gegenüber zentralplus. Es sei enorm wichtig, dass die richtigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Das Problem: Aufgrund des aktuellen Vorhabens der Gemeinde sehen die Postulanten die Sicherheit der Kinder auf ihrem Schulweg in Gefahr.

Denn die Grossbaustelle soll über die Krienser- und Bachstrasse angefahren werden und der Abtransport des Schwerverkehrs über die Schulhaus- und Kantonsstrasse erfolgen, steht im Postulat. «Für uns ist absolut nicht nachvollziehbar, wieso der Gemeinderat die Erschliessung über die Kantonsstrasse und mitten durchs Wohngebiet plant», sagt Peter. Lastwagen würden so mitten durchs Zentrum fahren und die Schulwege von vielen Kindern mehrfach kreuzen, gibt er zu bedenken.

Peter befürchtet darüber hinaus auch, dass die Querungshilfen die Kinder nur während der Schulrandzeiten begleiten, wie das heute bereits an der Kantonsstrasse gehandhabt werde. «Die Kinder nutzen das Schulareal jedoch nicht nur während der Schule, sondern wollen auch ihre Freizeit dort verbringen», sagt der L20-Einwohnerrat.

Allmendstrasse sei besser geeignet

Laut den Postulanten gibt es eine simple Alternative: die Allmendstrasse. Die Erschliessung über diesen Weg führe zu weitaus weniger Beeinträchtigungen der Schulwege, verursache weniger Emissionen im Zentrum und sei näher an der Autobahn.

So sieht die ursprüngliche Verkehrsplanung während der Bauphase beim Schulhaus Allmend aus.
So sieht das Vorhaben der Gemeinde Horw aus. (Bild: Gemeinde Horw, Bericht und Antrag 1749)

Doch Peter hat eine Vermutung, weshalb der Gemeinderat die Erschliessung nicht über die Allmendstrasse geplant hat: Diese wurde nämlich vor kurzem saniert (zentralplus berichtete) und soll nun wahrscheinlich geschont werden.

L20 habe das Problem kommen sehen

Bei der Planung zur Sanierung der Allmendstrasse habe die L20 damals interveniert. Die Partei habe gefordert, dass die Sanierung aufgeschoben wird, bis mindestens der Rohbau des neuen Ergänzungsbaus stehe, schreibt sie im Postulat. Die Partei habe zu bedenken gegeben, dass die Allmendstrasse im Zusammenhang mit der Baustelle wieder in Mitleidenschaft gezogen würde. «Der zuständige Gemeinderat hatte wenig Gehör für dieses Anliegen», schreiben die Postulanten. Er habe beteuert, dass die neue Strasse so ausgelegt werde, dass sie auch Lastwagen tragen könne.

Doch nun hat sich der Gemeinderat doch gegen die Allmendstrasse entschieden. Wäre diese denn überhaupt die perfekte Lösung? Auch dort gebe es in der Nähe viele Häuser, in denen Schulkinder wohnen, erläutert Peter. Die Strasse könnte jedoch einfach über den Gleisweg umgangen werden. Der Allmendplatz und die Wegmattunterführung würden frei bleiben.

Weiter befürchten die Postulanten, dass die geplante Erschliessung teurer wäre als eine über die Allmendstrasse.

Gemeinde Horw äussert sich noch nicht

Dass das Postulat von Mitgliedern aus fast allen Horwer Parteien unterstützt wird, freut Peter. «Besonders die Sicherheit der Kinder ist auch den Bürgerlichen ein grosses Anliegen», erklärt Peter.

Die Gemeinde Horw nimmt vor der offiziellen Behandlung des Postulats keine Stellung dazu, schreibt sie auf Anfrage. Davor stellt sich noch die Frage, ob das Postulat überhaupt dringend ist. Das wird der Einwohnerrat voraussichtlich am 27. Juni entscheiden.

Verwendete Quellen
  • Dringliches Postulat zur Baustellenerschliessung beim Ergänzungsbau Allmend
  • Telefonat mit Peter Philipp
  • Schriftlicher Austausch mit der Gemeinde Horw
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