Diese Luzerner Schule hat eine Auffrischung erhalten
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Die Stadt Luzern hat die Schulanlage St. Karli saniert und erweitert. Das Schulhaus hat sich wieder zurück – in Richtung seines Ursprungs von vor über 100 Jahren – verändert.
Nach knapp drei Jahren Bauzeit wird die sanierte und erweiterte Stadtluzerner Schulanlage St. Karli am kommenden Freitag offiziell eingeweiht. zentralplus konnte das Schulhaus bereits besichtigen.
Im Rahmen des Umbaus in den 1960er-Jahren hat sich einiges am Gebäude verändert. Mit der aktuellen Sanierung sollte das Schulhaus St. Karli wieder näher zu seinem ursprünglichen Zustand gelangen. So hat die Stadt beispielsweise die Fassade wieder in der originalen Farbe angestrichen.
Der Garderobentrakt, welcher 60 Jahre lang vor der Turnhalle stand, wurde abgerissen. Nun strahlt das Tageslicht durch die grossen Fenster in die Halle. Während die Fassade neu gestrichen wurde, hat auch die Turnhalle eine Sanierung erhalten. Die Schüler haben zudem neu eine Kletterwand.
Über der Turnhalle befinden sich neu die Räume des Kindergartens. Dieser hat nun eine Terrasse. Die Küche im Kindergarten ist mit einem ausziehbaren Schemel ausgestattet. So können auch die Kleinen mithelfen.
Ebenfalls neu ist die sogenannte «Lernwabe». Darin können sich die Kinder verkriechen und zur Ruhe kommen. Die einzelnen Elemente sind schallgedämpft.
Fenster bei der Polizei hervorgekramt
Der Eingangsbereich des Hauptgebäudes hat «neue» Fenster erhalten. Dabei handelt es sich um jene des ursprünglichen Gebäudes. Sie wurden in der Polizeischule in Hitzkirch wiedergefunden und hängen nun an ihrem originalen Platz.
Ebenso haben die Anstriche auf den verschiedenen Stockwerken wieder ihren ursprünglichen Zustand angenommen. Beim Bau des Gebäudes hat jede Etage eine eigene Farbe erhalten. Im Zusammenhang mit der Modernisierung in den 60er-Jahren wurde alles einheitlich gestaltet. Die verschiedenfarbigen Stockwerke sollen mehr Leben ins Gebäude bringen und den Kindern darüber hinaus als Orientierung dienen.
Das Schulhaus wurde ausserdem mit Akustikdecken ausgestattet. So ist es weniger ringhörig. Dadurch sollen sich auch die Arbeitsbedingungen der Lehrer verbessern.
Auch an der Schulzimmerstruktur hat sich etwas verändert. Die Stadt hat einige Schulzimmer unterteilt. Aus einem grossen Zimmer wurden nun zwei Gruppenräume und ein kleiner Vorraum fürs Material. Diese Gruppenräume seien vor allem für die Unterrichtseinheiten «Deutsch als Zweitsprache» sinnvoll, sagt Co-Schulleiterin Wendela Martens. «Dort brauchen die Kinder besonders Ruhe, damit sie sich konzentrieren können und die Aussprache richtig verstehen.»
Aula als neues Schmuckstück
Neu verfügt das Schulhaus über eine Aula. Sie ist Teil des neuen Anbaus hinten am Hauptgebäude. Teddy Henzi, Mitarbeiter Infrastruktur Volksschule, bezeichnet den neuen Raum als das «Schmuckstück» der Anlage.
Die Aula ist mit der Bibliothek verbunden. Das Inventar der Bibliothek kann flexibel verschoben werden, sodass die Schule den Raum für Anderweitiges nutzen kann.
Die Bibliothek ist zudem neu bereits vom Treppenhaus durch ein Fenster zu sehen. Dadurch sollen die Schülerinnen zum Lesen animiert werden, erklärt Henzi.
Im Rahmen des Umbaus hat die Stadt Luzern zudem Platz für ein Kunstprojekt geschaffen. Der Luzerner Künstler Camillo Paravicini erhielt den Zuschlag, den Innenhof frei zu gestalten (zentralplus berichtete). Ein «Schwimmbad» ohne Wasser ist das Ergebnis. Die Schule will den Raum ohne Dach für unterschiedliche Anlässe oder Projekte nutzen.
Pausenplatz als Quartiertreffpunkt
Der Pausenplatz wurde mit naturnahen Sand- und Kiesflächen ausgestattet. Zudem gibt es viele Bewegungs- und Spielflächen, Sitzgelegenheiten sowie neue Bäume und Sträucher. «Der Pausenplatz ist auch eine Art Quartiertreff», meint Co-Schulleiterin Martens. Am Wochenende würden viele Familien hierherkommen. Da es keinen Verkehr gebe, sei ein sicheres Spielen möglich.
Neu ist ein Teil des Pausenplatzes vor dem St.-Karli-Schulhaus überdacht. So sollen die Kinder in der grossen Pause auch bei Regen frische Luft und Bewegung draussen erhalten. Auf die Pausenplatzüberdachung wurde eine Solaranlage gebaut. Auf dem Schulgebäude durften diese aufgrund von Denkmalschutzbestimmungen nicht hin, erklärt Christophe Zemp, Bauherrenvertreter Immobilien.
Auch energetisch hat sich einiges getan. «Der Neubau wurde mit einer sehr guten Wärmedämmung ausgestattet und für den Heizenergiebezug am Fernwärmenetz der Renergia angeschlossen», steht in der Mitteilung zur Sanierung. Zusätzlich hat die Schulanlage eine kontrollierte Raumlüftung erhalten. Und auch die Barrierefreiheit ist neu gewährleistet, unter anderem durch den Einbau von mehreren Aufzügen.
Budget wird wohl eingehalten
Für den Umbau bewilligten die Stadtluzerner Stimmberechtigten einen Sonderkredit von 22,35 Millionen Franken. Laut Christophe Zemp, Bauherrenvertreter Immobilien, sei die Baurechnung noch nicht abgeschlossen. Die tatsächlichen Ausgaben würden sich aber wohl in diesem Rahmen bewegen.
- Augenschein vor Ort
- Gespräche mit Christophe Zemp (Bauherrenvertreter Immobilien), Teddy Henzi (Mitarbeiter Infrastruktur Volksschule) und Wendela Martens (Co-Schulleiterin Schulhaus St. Karli)
- Mitteilung der Stadt Luzern