Eine Schule in Zug ist ein besonderer Pionier

Zug: Ukrainische Jugendliche starten mit Schuleinstieg

Die Flüchtlinge warten am Bahnhof von Lwiw auf den nächsten Zug, der sie nach Polen und in Sicherheit bringt. (Bild: Raimond Lüppken)

Die Zuger Bildungsdirektion schickt nun die ukrainischen Jugendlichen in die Schule. Das «Einstiegsprogramm Sek II» richtet sich an 16- bis 18-jährige Schülerinnen und Schüler.

Das schweizerische und das ukrainische Bildungssystem unterscheiden sich. Wie können die geflüchteten Schülerinnen und Schüler bei uns gut integriert werden?

Laut Kanton Zug gibt es im Vergleich zum Schweizer Bildungssystem einige Unterschiede. Daher müssen die Schüler an unser System herangeführt werden. Dazu hat an der Kantonsschule Menzingen das «Einstiegsprogramm Sekundarstufe II» gestartet.

Kantonsschule Menzingen ist eine Pionierin

Dieses «Einstiegsprogramm Sekundarstufe II» umfasst Deutschintensivkurse in den Frühlings- und Sommerferien. Während der Schulzeit haben die Schülerinnen und Schüler am Morgen schwergewichtig Deutschunterricht. Daneben werden sie beispielsweise auch in Staatskunde oder Informationen zu Schul- und Berufswahl unterrichtet.

Am Nachmittag nehmen diese Jugendlichen am normalen Klassenunterricht teil. Da stehen ihnen auch die Freifächer offen. Die Integration wird auch mittels Gotti/Götti-System gefördert. Dieses soll auch die Mitverantwortung der Schweizer Schülerinnen und Schüler für die Integration wecken.

Die Kantonsschule Menzingen hat bei diesem Programm eine Pionierrolle. «Schule gibt Halt und schafft Grundlagen», fasst Bildungsdirektor Stephan Schleiss die Stossrichtung zusammen.

Orientierung am ukrainischen Bildungssystem ist keine Option

Warum orientiert sich die Zuger Schule nicht am ukrainischen Bildungssystem? «Wir wissen nicht, wie es in der Ukraine weitergeht. Aus diesem Grund gilt das pädagogische Vorsichtsprinzip. Falls die Jugendlichen länger hier bleiben müssen, dürfen wir keine Zeit verlieren, sondern müssen anfangen, Grundlagen für die Integration zu schaffen», erklärt Stephan Schleiss.

Dass der Zeitfaktor wichtig ist, betont auch die Rektorin der Kantonsschule Menzingen. «Für die Jugendlichen ist der Schuleinstieg ein wichtiger Schritt. Darum ist in dieser Phase Tempo entscheidender, als schon auf alle Fragen eine Antwort zu haben», sagt Gabrijela Pejic-Glisic.

Wie geht es für die Schüler danach weiter?

Wie geht es nach dem Einsteigerprogramm weiter? Der Sommer kommt ja in grossen Schritten auf uns zu. Dies soll laut Mitteilung möglichst bald beantwortet werden. «Die Direktion für Bildung und Kultur und die Volkswirtschaftsdirektion arbeiten gemeinsam daran», teilt der Kanton mit.

Der Weg kann nach den Abklärungen beispielsweise in eine weiterführende Schule gehen oder auch in ein Brückenangebot.

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