Nach Kritik der FDP

Regierungsrat springt für Universität Luzern in die Bresche

Gaudenz Zemp fragte kritisch nach, ob die Luzerner Studenten gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden. (Bild: bic)

Der FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp fragt kritisch nach der Arbeitsmarkteignung von Geisteswissenschaftlern der Universität Luzern. Die Regierung antwortet und klärt auf: Die Daten, mit denen Zemp argumentiert, sind verfälschend.

Die Studierenden der Universität Luzern sind in der Vergangenheit immer wieder Gegenstand politischer Vorstösse des FDP-Kantonsrat Gaudenz Zemp gewesen. Der Direktor des KMU- und Gewerbeverbands Kanton Luzern forderte bereits Rückzahlungen der Studienkosten bei zu niedrigem Lohn (zentralplus berichtete). Oder wehrte sich gegen die geplante Psychologische Fakultät (zentralplus berichtete).

Mit seiner jüngsten Anfrage zum Thema Berufseinstieg bei Studierenden der Universität Luzern scheint er die Regierung einmal zu viel provoziert zu haben. Der Regierungsrat antwortet auf die neun kritischen Fragen mit einem neunseitigen, detaillierten Bericht. Der Rat stellt klar, dass die Daten, die den Fragen von Zemp zu Grund liegen, die Tatsachen verfälschen.

Kern der Antwort: Sowohl die Quote an Stellensuchenden, als auch die Kosten eines Studiums seien geringer als angegeben. Viele weitere Aussagen seien ebenso inkorrekt. Wie etwa die Anzahl an Personen, die nach dem Studium einen Job machen, für den es keine Hochschulbildung braucht. Bei den Kommunikationswissenschaftlern sei die Quote derer halb so hoch, wie von Zemp behauptet.

Insgesamt ist die Luzerner Regierung überzeugt, mit den interdisziplinären Studiengängen der Universität auch im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften arbeitsmarktrelevante Studienrichtungen anzubieten. Die hervorragende Integration der Absolventen in den Arbeitsmarkt beweise das. Der Regierungsrat beweist das auf neun Seiten – mit seinen Daten.

Verwendete Quellen
  • Bericht des Regierungsrats Luzern zur Anfrage von Gaudenz Zemp
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2 Kommentare
  • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
    Kasimir Pfyffer, 23.12.2022, 07:27 Uhr

    Wen erstaunt es? Zemp will nicht die Attraktivitätsprobleme der dualen Bildung oder seines Verbandes beheben, sondern die akademische Bildung schlechtreden. Denn wenn das Gute heruntergezerrt wird, fällt das Schlechte nicht mehr so auf. Man nennt das auch Niwooh-Angleichung.

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  • Profilfoto von Spama Lotto
    Spama Lotto, 22.12.2022, 23:08 Uhr

    Die Kritik an der Uni Luzern kann ich durchaus verstehen. Immerhin hat sie «erforscht», dass Fliegen und Autofahren nachhaltiger ist als Velofahren.
    Wissenschaftlich Ernst nehmen kann man diese «Universität» leider nicht mehr. Aber neben FDP, Bauernverband und Economiesuisse macht sie sich sicher gut als Lobbyverein. Wie immer ohne Sponsoren und deren erwarteten Return-on-Investment offenzulegen, selbstverständlich.

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